Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
den Größten halten, nun da er den weltbesten Turmspringer in seinem Team hat.«
»Ich werde in diesem Sommer nicht an den Weltmeisterschaften teilnehmen. Nur an den Nationals «, erklärte Tim. »Für das nächste Jahr oder so müssen Sie noch beim ›besten Springer des Landes‹ bleiben.«
»Ich weiß es besser«, gab Felix grinsend zurück.
Wenn Tim ihn da noch nicht geliebt hätte, dann spätestens nach diesem Kommentar. Mir ging es genauso. Es war erstaunlich, wie sehr er innerhalb eines Tages zum Leben erwacht war.
Wenige Minuten später traf Larry Knudsen ein. Er war erstaunt, uns zu sehen und noch erstaunter, als er von unserem Hauskauf erfuhr.
»Du sprichst hier von einem Zeitrahmen, der weit über 4 Jahre hinaus geht«, stellte er fest. »Was genau hast du vor?«, fragte er Tim.
»Coach«, begann Tim. »Ich würde es begrüßen, wenn das absolut vertraulich bleibt. Ist das okay für dich, Felix?«
»Klar. Du sagst mir, wann ich plappern kann und wann ich die Klappe zu halten habe. Das kriege ich noch hin.«
»Das respektiere ich«, antwortete Larry. »Aber was ist los?«
»Charlie und streben eine Rolle an dieser Universität an, nachdem wir unser Studium abgeschlossen haben. Ich will hier nicht 4 Jahre Arbeit hineinstecken und dann verschwinden. Ich habe mich verpflichtet, ein Gymnastik-Team aufzubauen. Es wird andere Dinge geben. Ich will dabei zusehen, wie die Früchte meiner Arbeit über die Jahre reifen. Aber jetzt bin ich — soweit es jeden anderen betrifft — erst einmal nur für 4 Jahre hier.«
»Höre ich hier einen Teil der wahren Gründe, warum du hier her kommst und warum du nicht nach Indiana gehst?«
»Ja«, gab Tim zu.
»Das Turmspringen wird in den nächsten vier Jahren nicht der Mittelpunkt deines Lebens sein, habe ich recht?«
»Natürlich nicht. Charlie ist der Mittelpunkt meines Lebens. Und alles andere kommt abgeschlagen auf Platz 2.«
»Larry, machen Sie sich keine Sorgen«, mischte ich mich ein. »Tim‘s Engagement für das Turmspringen ist vielleicht Nummer 3 oder 4 auf seiner Prioritätenliste, aber er wird sich dennoch mehr engagieren als jeder andere Ihrer Schwimmer oder Springer. Er wird nationaler Champion bleiben und er wird bei den Olympischen Spielen in Peking dabei sein und eine Medaille mit nach Hause bringen.«
»Irgendwie kommt das nicht mal wie Angeberei rüber«, lachte er. »Zu jedem anderen würde ich sagen, dass er zu selbstverliebt ist und nur abwarten soll, bis er auf dem Hintern landet. Aber ihr zwei scheint euer Leben völlig im Griff zu haben. Es wird eine Weile dauern, sich an euch zu gewöhnen.«
»Tim wird Ihnen mehr Freude bereiten als jeder andere, den Sie bisher trainiert haben. Und das nicht nur, weil er gut ist. Er macht Spaß, ist passioniert, liebenswürdig und enthusiastisch. Genießen Sie die Fahrt.«
»Ich glaube, das werde ich. Gibt es sonst noch etwas, das ich für euch tun kann?«
Wir verneinten und Norman schlug vor, dass wir den Rückweg antreten sollten. Auf der Fahrt bestätigte sich der Eindruck, dass Norman und Betsy genauso von Grand Forks und der UND angetan waren wie Tim und ich.
26 Tim
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Am Montag gingen wir beim Abendessen unsere Kalender durch, um unsere Termine zu vergleichen. Die Ereignisse häuften sich so sehr, dass wir nicht wussten, ob wir wirklich alles wahrnehmen konnten.
Hal‘s Marathon — den er absolvieren musste, um in Boston zugelassen werden — stand bevor. Ende April stand der Boston Marathon selbst an.
Charlie musste an einem richtigen Bogenschieß-Wettbewerb teilnehmen und Jim‘s Meisterschaften im Ringen standen auch noch bevor. Den genauen Termin von Jim‘s Wettkampf wussten wir aber noch nicht. Die unterschiedlichen Wettbewerbe, bei denen Charlie antreten konnte, gaben uns immerhin ein bisschen Spielraum für unsere Planungen.
Ich hatte jedes Wochenende den einen oder anderen Wettkampf, manchmal auch 2 an einem Wochenende.
Wir beauftragten Charlie damit, alle anzurufen, um die genauen Termine noch einmal zu erfahren.
Wie durch ein Wunder bekamen wir alles irgendwie in den Kalender gequetscht. Ich bestand darauf, dass wir bei Hal‘s Qualifikationslauf dabei sein würden und auch Jim‘s Wettkampf wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Zum Glück kollidierte nichts mit meinen wichtigen Wettkämpfen. Meine Mannschaften würden aber trotzdem ein paar Mal auf mich verzichten müssen.
Charlie entschied sich am Ende für einen Wettbewerb in Cedar Rapids, Iowa, der
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