Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
Speisekarten mit dem Menü des Tages gaben.
Zurück im Haus legten wir uns alle noch eine Weile hin, bevor unser Bus um 22:00 Uhr los fuhr, um uns alle nach Hause zu bringen. Da wir unterwegs anhielten, um zu essen, kamen wir erst am Mittwoch Morgen um 9:00 Uhr bei Hal zuhause an.
Tim und ich fuhren zurück nach Minneapolis, wo wir erst einmal ins Bett gingen.
Um 18 Uhr hatte Tim jedoch genug Ruhe und wir fuhren in die Schwimmhalle, wo er noch ein paar Stunden trainierte.
Wir gaben uns Mühe, unsere normale Routine wiederzufinden — wenn man ein Leben mit Tim normal nennen konnte.
Er hatte damit weniger Probleme als ich und er machte einfach so weiter, als hätte es das Wochenende in Boston nie gegeben. In seinen beiden Sportarten lief es gut und seine Noten in der Schule waren nie ein Problem.
Immer wieder tauchte sein Foto in den lokalen Zeitungen auf, denn jedes Wochenende war ein Wettkampf — entweder im Turnen oder im Turmspringen, manchmal auch beides.
Das nächste große Ereignis war aber unser Trip nach Ann Arbor, Michigan, wo Jim‘s Wettbewerb im Ringen stattfand.
Wir beschränkten uns aber auf die ursprüngliche Gang vom Camp White Elk , damit nicht jeder wieder quer durchs Land reisen musste. Jim‘s Eltern sowie seine Schwester und Andy‘s Eltern würden dabei sein, genauso wie Tom‘s Eltern, die unsere Gastgeber in Detroit waren.
Nachdem wir gemeinsam zu Abend gegessen hatten, verkündete Tom‘s Vater, dass die Gang das Haus für sich alleine hatte.
»Mein Bruder und seine Frau haben ein großes Haus und Kinder, die alle nicht mehr dort wohnen. Wir werden dort übernachten und euch morgen Früh um 7:30 Uhr abholen. Wir werden irgendwo unterwegs frühstücken.«
30 Tim
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Der Wecker klingelte um 6:00 Uhr und wir gingen paarweise duschen, damit wir alle rechtzeitig fertig waren. Charlie und ich duschten natürlich gemeinsam und wir hatten sehr entspannende 20 Minuten.
Pünktlich um 7:30 Uhr kamen die anderen und wir fuhren gemeinsam nach Ann Arbor.
Bei unserem Frühstück versuchte Jim, uns die unterschiedlichen Gewichtsklassen und die Regeln zu erklären, hatte dabei aber nur mäßigen Erfolg. Spannender war, als er uns erzählte, dass er im Finale auf den gleichen Gegner wie im Vorjahr treffen könnte.
Paul Bunyon, der nur Big Paul genannt wurde, war größer und besser als Jim. Paul kam aus Ironwood und hatte im vergangenen Jahr ziemlich deutlich gegen Jim gewonnen.
Jim war der Meinung, dass er ins Finale kommen könnte, rechnete sich dort aber keine großen Chancen auf einen Sieg aus. Wir alle überzeugten ihn davon, dass es keine Rolle spielte, ob er gewinnen oder verlieren würde. Wichtig war nur, dass er sein Bestes gab und dass wir alle dabei waren, um ihn zu unterstützen.
Jim hatte recht. Er war in ausgezeichneter körperlicher Verfassung und er war unglaublich ruhig, sodass er selbst in schwierigen Momenten einen kühlen Kopf bewahrte. Er schaffte es ohne Probleme ins Finale, wo Big Paul auf ihn wartete. Der einzige Unterschied war, dass beide in diesem Jahr in einer höheren Gewichtsklasse antraten als im Vorjahr.
Das Finale fand am späten Nachmittag statt und war ein ziemliches Spektakel. Zu Paul‘s Überraschung stand es am Ende des Kampfes 7:7. Ich bin mir sicher, dass Jim noch viel überraschter davon war als sein Gegner.
Es ging in die Verlängerung, bei der derjenige gewinnt, der den ersten Punkt erzielt. Es ging hin und her, zumindest bis Jim Paul überraschte und mit einem plötzlichen Angriff aus dem Nichts punktete. Damit gewann Jim 8:7.
Paul‘s Gesichtsausdruck sagte alles. Später erfuhren wir, dass Paul in den vergangenen 3 Jahren ungeschlagen war und er seine High-School -Karriere mit seiner ersten Niederlage seit der 9. Klasse beenden musste.
Als Paul aufstand, ging Jim zu ihm und legte seinen Arm um ihn. Gemeinsam gingen sie zur Seite. Ich sah Paul weinen und Jim sprach mit ihm. Er ignorierte die Offiziellen, die ihn zum Sieger erklären wollten, seine Teamkollegen und die Zuschauer. Ich bewunderte Jim in diesem Moment.
Er sprach mit Paul fast 10 Minuten lang. Erst dann gelang es Paul, sich wieder zu beruhigen. Beide kamen zur Matte zurück und Paul schüttelte Jim‘s Hand und gratulierte ihm.
»Ich hoffe, ich bekomme am College die Chance auf eine Revanche«, sagte er zu Jim und lächelte traurig, als er seinen Preis für den 2. Platz entgegen nahm.
»Paul tut mir leid«, sagte ich zu Charlie. »Aber wenn ich mir jemals so sicher bin, den
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