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Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Titel: Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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bereits einen großen Namen hat wie Tim«, sagte Charlie.
    »Trotzdem, ich bewundere euch. Wir haben ein paar schwule Kids in Ironwood. Aber ich befürchte, dass die Schule nicht besonders gut mit ihnen umgegangen ist — die Schüler zumindest nicht. Der Schulleiter und die Lehrer waren okay. Eine Woche lang mussten wir aufpassen, dass immer mindestens einer der Ringer in ihrer Nähe war. Sie brauchten ernsthaften Schutz.«
    »Und wie kommt das Ringer-Team dazu?«, fragte ich neugierig.
    »Einer aus dem Team ist ein enger Freund von einem der Jungs. Er kam eines Tages zu uns und sagte: ›Jimmy und Leon sind auf dem Weg zur Schule verprügelt worden, einfach nur weil sie schwul sind. Wer hilft mir dabei, sie heute nach Hause zu begleiten?‹ . Alle meldeten sich. Ich war überrascht. Wir hatten nie so eine Situation und wir haben auch nie darüber gesprochen. Aber wir wussten, dass es falsch ist, Kids auf dem Schulweg zu verprügeln, egal warum. Also haben wir dem einen Riegel vorgeschoben.«
    »Ich bin beeindruckt«, gab ich zu.
    »Wie war es bei dir an der Schule?«, fragte Paul mich.
    »Sie waren super. Mein Schulleiter war in unsere Planungen eingeweiht. Aber es ist einfach, wenn man am Montag nach dem Coming Out eine Pressekonferenz hat, bei der die Sports Illustrated dabei ist. Ich weiß, das Charlie und ich es einfach hatten und ich fühle mit den Jungs, die diesen Vorteil nicht haben. Aber die beiden Jungs in Ironwood hatten dich und das Team. Ich freue mich so, dass du hier bist. Solche Stories machen mich glücklich.«
    »Woher kommt ihr überhaupt alle? Ihr kommt aus den Twin Cities , richtig?«
    »Ich komme aus Flint«, sagte Jim. »Andy aus Alma, Tom wohnt in Detroit, Charlie, Tim und Hal kommen aus Minneapolis und St. Paul, Ronnie aus Madison und Franklin kommt aus Kansas.«
    »Er ist nur für den Wettkampf hier her gekommen?«, fragte Paul erstaunt.
    »Jop«, antwortete Jim gelassen. »Sein Freund wäre gerne gekommen, aber wir haben darum gebeten, das heute nur die ursprüngliche Gang hier ist. Die Partner sind also zuhause geblieben.«
    »Seid ihr alle schwul?«
    »Nein, nur Charlie, Franklin und ich«, antwortete ich. »Jim und Andy lassen sich gelegentlich dazu hinreißen, haben aber Freundinnen.«
    »Ich wünschte, Jimmy und Leon könnten euch kennenlernen«, sagte er nachdenklich.
    Ich suchte in meinen Taschen nach einer Visitenkarte. Ich war vorsichtig damit, wem ich meine Telefonnummer gab, deshalb hatte ich 2 Versionen — eine mit und eine ohne Telefonnummer. Ich gab Paul eine mit Nummer.
    »Gib ihnen die hier und sage ihnen, sie sollen anrufen. Ich würde wirklich gerne mit ihnen sprechen.«
    Paul bedankte sich und versprach, es den beiden auszurichten. Danach löste sich unser Gespräch langsam aber sicher auf.
    Die Party ging recht lange, aber viele gingen vorzeitig. Paul und seine Familie blieben bis zum bitteren Ende. Er hatte wirklich viel Spaß mit unserer Gang. Kurz bevor er sich verabschiedete, ging er zu Jim‘s Dad.
    Ich stand zufällig in der Nähe und hörte das Gespräch.
    »Wissen Sie«, begann er. »Ich bin verdammt froh, dass ich heute verloren habe. Hätte ich gewonnen, wäre ich nach dem Wettbewerb meinen Weg gegangen und Jim seinen, so wie letztes Jahr. Diesen wundervollen Abend würde ich für nichts auf der Welt eintauschen, schon gar nicht gegen einen etwas größeren Pokal. Danke für die Einladung.«
    Nachdem wir uns von allen Gästen verabschiedet hatten, fuhren wir zurück zu Tom, wo wir die Nacht verbrachten.
    Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen und wir fuhren zurück nach Minneapolis.
    Auch wenn die großen Reisestrapazen nun erst einmal vorbei waren, hatten wir viel zu tun. Aber es tat gut, mal für eine Weile nicht so weit reisen zu müssen.

31 Charlie
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    Wir hatten auch dieses Ereignis hinter uns gebracht, aber wir hatten noch andere vor uns. Als nächstes stand Tim‘s Ankündigung, auf welches College er gehen würde, auf dem Plan. Er hatte sich dafür den letzten Wettbewerb ausgesucht, der in dieser Saison an seiner Schule stattfand.
    Darüber hinaus gab es noch regionale und Landesmeisterschaften, bevor im Sommer die National Championships stattfanden. Als amtierender Champion war Tim automatisch bei den Nationals qualifiziert, ohne an anderen Wettbewerben teilnehmen zu müssen. Es war etwa eine Woche vor seiner Bekanntgabe, als Tim uns alle überraschte.
    »Was würdet ihr sagen, wenn ich vom Turmspringen in der High School

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