Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
Nachdem wir geklärt hatten, wer wo schläft, war es auch schon Zeit zum Abendessen. Anschließend gingen alle ziemlich schnell schlafen.
Den Sonntag verbrachten Coach Johnson und Hal damit, die Strecke abzulaufen und ihre Strategie für das Rennen zu besprechen. Tim und Jim begleiteten sie und auch Bill schloss sich ihnen an. Hal sagte, dass er darüber schreiben konnte, wenn er wollte.
Die anderen verbrachten den Tag damit, sich Boston anzusehen, sich mit den anderen zu unterhalten oder den Schlaf nachzuholen, den man im Bus nicht bekam.
Der Montag kam, und es war Zeit für Hal‘s Auftritt. Und was für ein Rennen er lief!
Die ganze Gang verteilte sich auf der Stecke und es gab keine Meile, die Hal unbeobachtet war. Seine Qualifikationszeit war ziemlich gut, also startete er im letzten Viertel der Teilnehmer. Hal hatte sich entschieden, wieder nur für sich selbst und gegen die Zeit zu laufen. Er wollte auch in Boston stehend ins Ziel kommen und nicht alle Reserven aufbrauchen.
Er schaffte es auch und kam als 9. ins Ziel. Die Zeit des Siegers lag knapp unter 2 Stunden und 12 Minuten. Hal brauchte nur 8 Minuten länger. Was für ein Erfolg für einen 18-jährigen, der zum ersten Mal in Boston teilnahm und seinen zweiten Wettkampf überhaupt lief.
Er gestand uns nach dem Rennen, dass er vor der Wahl stand, sich entweder an seine Strategie zu halten und aufrecht ins Ziel zu kommen oder alles aus sich heraus zu holen, um vielleicht ein paar Plätze weiter vorne anzukommen. Für Hal war es keine schwere Entscheidung, da er ohnehin keine Aussichten auf einen Sieg hatte.
Da er der einzige war, der im Ziel in der Lage war, vernünftig zu reden, konzentrierten sich die Medien auf Hal. Dieser schnappte sich Coach Johnson und stellte ihn ins Rampenlicht.
»Das ist mein Coach, Herb Johnson. Er trainiert die Lauf-Mannschaften an der Como Park High School in St. Paul, Minnesota. Alles, was ich über das Laufen gelernt habe, hat er mir beigebracht.«
Ich beobachtete Coach Johnson und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
Sein Gesicht sagte mehr als tausend Worte: Bullshit. Das versuchte er auch zu sagen, aber Hal wies darauf hin, dass er als Läufer genau gar nichts vorzuweisen hatte, bevor Coach Johnson ihn trainierte. Ich konnte sehen, wie Herb‘s Ego einen ordentlichen Schub bekam.
Tim wollte die Aufmerksamkeit vermeiden, aber irgendjemand hatte ihn entdeckt und Tim wurde in den Mittelpunkt gerückt. Er gab sich große Mühe, Hal im Zentrum der Aufmerksamkeit zu halten. Susan und Bill halfen ihm dabei, indem sie alle Fragen direkt an Hal richteten. Tim übernahm das Kommando und verkündete, das Hal Ruhe und etwas zu Essen braucht und wir verabschiedeten uns.
Susan, Bill und Mike waren beim Essen dabei und wir wiesen darauf hin, dass das Gespräch verwendet werden durfte. So bekamen alle drei doch noch ihre exklusiven Geschichten, die sie miteinander absprachen.
Beim Essen kam Coach Johnson zu Hal.
»Hal, herzlichen Glückwunsch und vielen Dank, dass ich dich die vergangenen 4 Jahre begleiten durfte. Ich liebe dich.«
Dann umarmte er Hal und küsste ihn auf die Wange. Hal strahlte über beide Ohren. Es war offensichtlich, dass ihm die Worte seines Trainers mehr bedeuteten als der 9. Platz beim Boston Marathon .
Ich stand auf, klopfte mit meinem Messer gegen mein Glas und zog die Aufmerksamkeit auf mich.
»Die Presse ist anwesend und wir hatten gesagt, dass sie über alles schreiben könnten, was hier gesagt wird«, begann ich. »Wir wollen heute eine Sache richtigstellen: Tim wird bei den Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen Spiele in Peking als Turmspringer und als Turner antreten. Hal wird an den Qualifikationen als Marathonläufer und ich als Bogenschütze teilnehmen. Wir werden uns in allen 4 Sportarten qualifizieren.«
Ich rief Tim und Hal zu mir, die sich links und rechts von mir stellten. Ich nahm ihre Hände und sprach weiter.
»Mike, Bill, macht die Fotos.«
Beide schossen ein Bild nach dem anderen.
»Das ist unsere offizielle Ankündigung für die Olympischen Spiele: Peking, wir kommen. Und wir werden Medaillen mit nach Hause bringen.«
Susan schrieb wie verrückt, für sich selbst und für Bill, der gerade sein eigener Fotograf war.
Nachdem sie fertig waren, Fotos zu machen, stand unsere ganze Gruppe auf, applaudierte und jubelte.
Uns gehörte mittlerweile die Aufmerksamkeit des ganzen Restaurants. Viele kamen zu uns, um nach Autogrammen zu fragen, die wir eifrig auf den
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