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Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Titel: Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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ersten Platz zu gewinnen, tritt mich bitte in den Arsch.«
    »Du erwartest doch den ersten Platz«, antwortete Charlie.
    »Das ist nicht wahr«, entgegnete ich. »Zumindest wenn es um das Brett geht. Hast du dir meine Pokale mal angeschaut? Da sind auch einige für den 2. und auch ein paar für den 3. Platz dabei.«
    »Ich habe gesehen, wie er ein paar der zweiten und dritten Plätze gewonnen hat«, sagte Hal zu Charlie. »Er freut sich darüber nicht weniger als über einen Sieg.«
    »Ich meine es ernst, Charlie. Ich will unbedingt ein paar olympische Medaillen. Die Farbe ist mir dabei völlig egal.«

    Jim‘s Eltern luden uns um Essen ein. Sie hatten dafür einen privaten Raum in einen Restaurant gemietet.
    Ich fragte mich, wie sie diesen Raum füllen wollten. Als ich das letzte Mal Köpfe gezählt hatten, waren wir nur 15.
    Die Antwort erhielt ich jedoch schnell. Plötzlich tauchten von überall Leute auf — unter anderem auch Big Paul mit seinen Eltern, seinem Coach und 2 weiteren Ringern mit ihren Eltern und Freundinnen. Auch Jim‘s Coach war mit seiner Frau da sowie Jim‘s ganzes Team. Es waren noch viel mehr Leute, aber Charlie und ich erfuhren nie, zu wem sie gehörten.
    Wir gingen zu Big Paul, um mit ihm zu reden. Er erkannte mich sofort und schüttelte mir die Hand.
    »Ich habe über dich gelesen«, sagte er. »Aber ich verstehe nicht, wie du hier her passt. Ich weiß, dass du vieles machst, aber Ringen war, soweit ich mich erinnern kann, nicht dabei.«
    »Nein, das stimmt. Charlie und ich sind alte Freunde von Jim und wir wollten ihn unterstützen.«
    »Ich glaube, ihr habt mir meinen Titel wegunterstützt.«
    Er sagte es nett und mit einem leichten Lachen.
    »Da könntest du recht haben«, gab ich zu. »Aber du kannst dir nicht vorstellen, wie schön es ist zu sehen, dass du darüber lachen kannst.«
    »Es hat mich ziemlich hart getroffen«, sagte er. »Drei Jahre ungeschlagen. Es wird irgendwann einfach von dir erwartet, immer zu gewinnen. Ich kann nicht glauben, dass ich rumgeheult habe. Aber Jim ist wirklich einer. Er schien sich mehr Sorgen um mich zu machen als darum, seinen Preis abzuholen. Und dann kommt seine Mutter zu uns und lädt uns alle hierher ein. Wir wollten eh nicht vor morgen zurück fahren. Wir dachten uns, wir holen uns zum Essen irgendwo einen Burger, aber das hier ist wirklich nett.«
    Jim kam mit Andy zu uns.
    »Paul, ich freue mich, dass du hier bist. Das hier ist mein Freund Andy«, stellte Jim in vor. »Er und seine Familie waren heute Teil meines Fanclubs.«
    »Ich weiß bereits alles über deinen Fanclub«, sagte Paul. »Und ich hasse sie alle«, fügte er mit einem breiten Grinsen hinzu.
    »Das solltest du«, antwortete Andy. »Wir waren alle vor ein paar Wochen bei Charlie‘s Wettbewerb im Bogenschießen und er hat einen persönlichen Rekord geschossen, der weit über seinen Möglichkeiten lag. Hal hat einen spektakulären Marathon in Boston abgeliefert, bei dem die selben Leute da waren, um ihn anzufeuern.«
    »Was seid ihr? Alles Super-Athleten? Wogegen trete ich hier an?«
    »Nur acht wirklich gute Freunde, die sich lieben und gegenseitig unterstützen. Aber wir haben nur 4 Sportler in unserer Gruppe.«
    Jim‘s Gesichtsausdruck veränderte sich und er sah aus, wie vom Blitz getroffen.
    »Stipendium«, murmelte er. »Paul, du suchst doch sicherlich nach einem Stipendium für‘s College. Heute hat dir das nicht verdorben, oder? Sag mir, dass es nicht so ist.«
    »Nein. Ich werde an der University of Michigan sein und ich habe mein Stipendium schon sicher.«
    Jim atmete erleichtert auf und umarmte den verdutzten Paul.
    »Zum Glück. Ich wäre am Boden zerstört, wenn ich dir das vermasselt hätte.«
    »Wie ist es mit dir? Wenn sie mich dafür bezahlen, auf ihr College zu gehen, dann sollten sie mit dem Typen reden, der mich geschlagen hat.«
    »Vielleicht tun sie das. Aber ich bin nicht interessiert an einem Sportstipendium. Ich werde hier sein, aber mein Engagement fürs Ringen ist mir nicht so wichtig.«
    »Ich verstehe«, sagte Paul und schaute dann mich an. »Ich kann nicht glauben, dass ich Tim kennenlerne, den Jungen ohne Nachnamen, der springt wie kein anderer und auf dem Cover der Sports Illustrated rumknutscht.«
    Dann schaute er Charlie an und ich glaube, erst jetzt erkannte er ihn auch.
    »Und du bist der Charlie, auf dem gleichen Cover der SI und sein schwuler Partner. Gott, habt ihr einen Mut.«
    »Es ist einfacher, sich als schwul zu outen, wenn man

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