Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
kannten.
Spätestens als auch Charlie erkannt wurde und etwa 20 Reporter um uns versammelt standen, wurde es Hal unheimlich.
»Okay, Leute«, versuchte ich Hal zu retten. »Hal ist gerade viele Meilen gelaufen. Er ist müde, muss sich hinsetzen und braucht etwas zu essen. Sagt uns, wo wir hingehen sollen?«
Ein junger Mann, der etwa in unserem Alter war, empfahl uns ein Restaurant in der Umgebung.
»Da gehen wir hin. In eineinhalb Stunden beantworten wir dort auf dem Parkplatz gerne Fragen. Die Reporter, die ins Restaurant kommen, werden davon ausgeschlossen, ohne Ausnahme.«
Damit gingen wir und ließen die Reporter stehen.
Das Essen war wirklich gut und ungestört von nervigen Fragen. Ich hatte viel mit Journalisten zu tun, also war ich es gewohnt. Für Hal war das eine neue Erfahrung. Es gab zwar schon ein paar Zeitungsartikel und Beiträge in Magazinen über ihn. Aber so einen Rummel um seine Person hatte er noch nicht erlebt.
»Du musst immer dafür sorgen, dass du das Sagen hast«, riet ich ihm. »Die wollen etwas von dir, also müssen sie nach deinen Regeln spielen, wenn sie ihre Geschichte wollen.«
Nach genau eineinhalb Stunden verließen wir das Restaurant. Es waren nur 3 Reporter dort: zwei ältere Männer und der junge Reporter, der uns das Restaurant empfohlen hatte. Die beiden älteren ignorierten ihren Kollegen und stellten jede Menge Fragen. Allerdings waren diese nicht an Hal, sondern an mich gerichtet, was mir mächtig auf die Nerven ging.
»Leute, Hal ist heute einen Marathon gelaufen. Ich habe heute gar nichts gemacht, außer ihn anzufeuern. Und ihr wollt allen Ernstes mir die Fragen stellen?«
Franklin ging zu dem jungen Mann und nahm ihn ein Stückchen zur Seite. Sie sprachen einen Augenblick und dann signalisierte mir Franklin, dass wir das Interview doch besser beenden sollten.
»Hal, was meinst du? Ich glaube, wir haben jetzt genug gesagt, oder?«
Hal stimmte mir erleichtert zu und wir stiegen alle ins Auto, um in unser Hotel zurück zu fahren.
»Der junge Reporter heißt Bill Manley und arbeitet für die High-School -Zeitung«, erzählte uns Franklin. »Er ist freundlich, artikuliert und höflich. Er hat sich darüber geärgert, dass die anderen ihn einfach ignoriert haben. Ich habe ihn gebeten, um 16:00 Uhr in unser Hotel zu kommen. Bill hat gestrahlt, als ich ihm sagte, dass ich sicherlich ein Interview für ihn arrangieren könnte.«
Hal ging pünktlich in die Lobby und brachte Bill mit in unser Zimmer. Er bat darum, das Gespräch aufzeichnen zu dürfen.
Bevor Hal antworten konnte, mischte ich mich ein.
»Du kannst es aufzeichnen, aber nur als Hilfe für deinen Artikel. Du darfst die Aufzeichnung nicht weiterverkaufen. Eine Sicherungskopie kannst du anlegen und die Aufnahme als Souvenir behalten, wenn du möchtest. Alles darüber hinaus ist nicht erlaubt. Und das brauchen wir schriftlich.«
Bill hatte damit kein Problem und stimmte zu. Bill hatte mitbekommen, dass ich verärgert darüber war, weil die anderen Reporter sich auf mich konzentriert hatten. Deshalb konzentrierte er sich auf Hal. Er stellte viele intelligente Fragen.
Ich unterbrach das Interview und bat Hal darum, kurz unter 4 Augen mit ihm reden zu dürfen.
Er stimmte zu und wir gingen ins Badezimmer, da es der einzige Ort war, wo man ungestört reden konnte.
»Hal, ich mag den Jungen. Er erinnert mich an Mike«, sagte ich zu ihm. »Du hast die Geschichte über den alten und den neuen Hal noch nie in der Öffentlichkeit erzählt, oder? Ich finde, das ist eine gute Gelegenheit. Er wird es schreiben, drucken und für dich verfügbar machen. Und er hätte dafür einen richtigen Knüller.«
Hal schaute mich an und schmunzelte.
»Du machst so etwas gerne für Leute, die du magst, oder?«
»Natürlich. Und ich mag Bill sehr. Aber es ist deine Entscheidung.«
Hal dachte einen Moment darüber nach.
»Okay, lass es uns tun«, sagte er schließlich.
»Tom sollte der Geschichtenerzähler sein, meinst du nicht?«
Hal nickte zustimmend. Damit gingen wir zurück in unser Zimmer.
Alle schauten mich fragend an, aber Hal ergriff das Wort.
»Bill, wir fünf werden dir jetzt eine Geschichte erzählen. Sie handelt hauptsächlich von mir, aber genau genommen geht es um uns fünf und 2 weitere Jungs vom Camp White Elk in Michigan. Es ist nicht geheim, du kannst also darüber schreiben, wenn du möchtest.«
Bill sah uns alle an.
»Ich habe das Gefühl, dass ihr mir hier ein riesiges Geschenk anbietet. Ich hoffe, ich
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