Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
panisch, Tränen der Verzweiflung liefen aus meinen Augen und gaben ihm jetzt erstmals den Anreiz, mich in seine Arme zu schließen. Er kam einen Schritt auf mich zu, drückte seinen Körper gegen mich und zog meinen Kopf an seinen Hals. Er küsste mich zärtlich auf die Schläfe, während ich noch immer nach einem Ausweg suchte. »Wir ... wir lassen einfach ... die Heilsalbe weg«, hauchte ich mit zittriger Stimme.
»Nein, das genügt mir nicht«, lächelte er mich an und kurz gab er die Sicht frei auf Amistad, der gerade im Begriff war, einen einzelnen Handschuh anzuziehen. Er war schwarz und übersäht mit einem Flaum von silbernen Dornen.
»Warte«, ersuchte ihn Santiago, »ich will, dass sie mich darum bittet.« Dann drückte er mich wieder mit seinem ganzen Gewicht gegen die Wand.
Die Angst lähmte mich. Ich wollte an meinen Fesseln ziehen, aber mir fehlte die Kraft. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Santiago hielt meinen Kopf in seinen Händen, er ließ mich zu sich aufsehen. Seine Pupillen waren geweitet, seine Blicke dunkel und voller Erregung. Ich bekam kaum Luft, musste meine Lippen öffnen und ließ mich von seiner Schönheit blenden. Ich liebte diesen Ausdruck zügelloser Begierde in seinem Antlitz. Bei all meiner Angst, als sich seine Lippen auf meine legten, fühlte ich nur noch Verlangen. Er küsste mich leidenschaftlich, schenkte mir seine Zunge und damit seine uneingeschränkte Nähe, nach der ich mich so sehr gesehnt hatte. Nur ganz selten störte das Aufblitzen eines bitteren Gedanken meine Glückseligkeit. Irgendwann zog er sich etwas zurück und küsste nur noch meine Lippen, sein heißer Atem strömte in meinen Mund. Ich behielt meine Augen geschlossen, wollte mich seiner Zuneigung ergeben und wünschte mir, es würde niemals enden. Aber dann gesellte sich eine samtige Stimme zu seinen tiefen Atemzügen und Worte, deren Bedeutung ich nicht wahrhaben wollte. »Sag es!« Er stöhnte in meinen Mund und küsste zwischendurch immer wieder meine sehnsüchtigen Lippen. »Sag es für mich ... komm!«
Dichter Nebel vereinnahmte mein Gehirn. Nur noch mein Unterbewusstsein wusste, worum es eigentlich ging, als es gegen meinen Willen die Antwort formulierte, die er von mir hören wollte. »Tu mir weh ... bitte«, flehte ich ihn an.
Santiago stöhnte schwer und presste gleichzeitig die harte Erregung seiner Lenden gegen meinen Unterleib. Ich fühlte, mit seiner Leidenschaft zu verschmelzen. Mit einer Hand hielt er meinen Kopf an sich gedrückt, während seine andere meine Taille umfasste. Sein Mund lag an meiner Schläfe. Er musste seine Beine auseinandergestellt haben, um Amistad Zugang zu gewähren, anders konnte ich mir die gezielte Berührung zwischen meinen Schenkeln nicht erklären. Im nächsten Moment schrie ich in seine Brust, mit allem, was meine Stimme zu bieten hatte. Ich riss an meinen Fesseln und zitterte am ganzen Körper, aber er hielt mich in seiner engen Umarmung gefangen, bis Amistad seinen Finger wieder aus mir herausgezogen hatte, mein letzter Schrei versiegt war und ich nur noch erschöpft keuchte.
»Jetzt können wir die Heilsalbe weglassen, wenn du willst«, hauchte er in meine Haare. Dann löste er sich langsam, drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn und verließ mit Amistad den Raum.
Ich war fassungslos. In jeder Hinsicht. Darüber, was ich gesagt hatte ... was er getan hatte ... wozu Amistad fähig war ... Plötzlich knickte ich mit einem Knöchel nach innen. Sie hatten mich nicht mal losgebunden. Ich konnte nicht stehen in dieser gespreizten Haltung und als ich an mir hinunterblickte, sah ich Blut auf den Boden tropfen. Wie sollte ich an meinen Emergency-Button gelangen, um Damian zu Hilfe zu holen? Verzweifelt ließ ich mich in die Fesseln fallen, auch wenn es an Schultern und Handgelenken schmerzte, ich musste meine Knöchel kurz entlasten. Kaum eine Minute später suchte ich wieder Halt auf den High Heels und richtete mich auf. Das machte ich bestimmt fünfmal im Wechsel und mir blieb dabei gar keine Zeit, über Santiagos Grausamkeit nachzudenken, weil mich meine Schmerzen komplett vereinnahmten. Bis endlich die Tür aufging und ich Damian erblickte. Er war meine Erlösung.
Damian hatte bestimmt keine Vorstellung, was zwischen meinen Beinen geschehen war, und fasste mitfühlend an meine Wange.
»Bitte«, flehte ich ihn an, »ich kann nicht mehr stehen.« Wieder knickte ich mit einem Knöchel nach innen.
Damian bückte sich zu meinen Füßen und löste die
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