Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
anderen Geheimnisse für mich behalten ... Schließlich erlaubte ich mir doch ein kleines Lächeln.
Er verstand es als Zustimmung. »Die Schweigepflicht gilt natürlich auch für das Geld an sich, auch gegenüber meinen Männern«, erklärte er abschließend.
Ich nickte. Ich wollte nie wieder sprechen. Zur Sicherheit.
Er lächelte. »Hab ich jetzt ein stummes und ein blindes Mädchen?«
Ich strahlte ihn glücklich an, ließ mich dann aber doch zu einem schüchternen »Ja« hinreißen.
»Gut.« Santiago küsste mich auf die Stirn. »Ich halte es übrigens nicht für notwendig, dir zu erzählen, wie diese Treffen ablaufen! Du wirst es erfahren, wenn es soweit ist.« Er drehte sich zur Seite, griff nach seinem Handy, wählte und sprach: »Du kannst sie abholen ... mit Silberschmuck ... und ich brauche mein Fell.«
Dann schenkte er Champagner nach, trank, zündete sich eine zweite Zigarette an und blickte sinnlich und zufrieden hinaus auf die nun künstlich grün beleuchtete Meeresbrandung. Ich schmiegte mich an seinen linken Arm und genoss die letzten paar Minuten, die mir vergönnt waren. Irgendjemand würde mich gleich abholen kommen ... mit Silberschmuck? ... Und einem Fell? Mir war alles recht. Für eine Million Dollar!
Es vergingen keine zehn Minuten und unsere Liebesinsel wurde erneut erschüttert. Mein Wärter ließ eine völlig überdimensional große schwere Kette zu Boden fallen und nickte mir auffordernd zu. Wehmütig küsste ich Santiagos Hand und erhob mich.
»Hast du ein Kleid mit?«, fragte ich Amistad leise.
Er presste kurz die Lippen zusammen, schüttelte den Kopf, blickte auf meine nackten Brüste und heuchelte Bedauern. »Wenn ich das gewusst hätte ...« Dann bückte er sich zu der Kette und als ich sah, wie sich sein Bizeps anspannte während er sie aufhob, wurde mir etwas mulmig zumute. Auch Größe und Dicke der einzelnen Glieder ließen mich erschaudern. Mit dieser Kette konnte man einen Panzer abschleppen! Er schlang mir das wuchtige, kalte Ding zweimal um den Hals und ich dachte, ich müsse augenblicklich vor ihm in die Knie gehen.
»Der Heimweg wird sich für dich etwas mühsam gestalten. Vielleicht überlegst du dir das nächste Mal, wie weit du vom Haus weglaufen möchtest«, erklärte Santiago aus seiner lässigen Liegeposition heraus mit dem Champagnerglas in der Hand.
Die Kette war viel zu lang und Amistad legte zusätzlich zwei Achterschleifen um meine Handgelenke. Im selben Moment betrat »Das Fell« die Plattform und, hätte mich mein Silberschmuck nicht nach vorn gezogen, wäre ich bei seinem Anblick vermutlich nach hinten umgekippt. Amistad reagierte blitzschnell, er drückte mich zu Boden und ich fiel schmerzhaft auf meine Knie. Sofort stellte er sich vor mich, sodass ich Cheyenne nicht mehr sehen konnte.
Aber ich hatte ihn gesehen! Und seine Erscheinung war unvergesslich imposant. Über die breiten Schultern hatte er eine edle Tigerfell-Decke geschlagen, sie fiel an seiner Brust leicht auseinander und gewährte einen aufreizenden Einblick. Vermutlich war er darunter gänzlich nackt. In seinen großen sanften Augen spiegelte sich das goldgelbe Licht der Kerzen. Seine Gesichtszüge waren weich und männlich zugleich, ebenmäßig und kantig. Keiner von Santiagos Geliebten hatte jemals schwul ausgesehen. Cheyenne war bildhübsch.
Ich hörte ihn an mir vorbeigehen. Amistad fasste an das kurze Stück meiner Kette, das meinen Hals mit den Handgelenken verband, und half mir in die Höhe. Im Augenwinkel beobachtete ich, wie Cheyenne seinen Umhang ausbreitete, vor Santiago niederkniete und sich zu ihm legte. Ein bezaubernder Anblick. Mir fiel ein, dass noch reichlich Mousse au Chocolat übrig war und bei dem Gedanken, was die beiden damit anstellen würden, ging sofort die Fantasie mit mir durch. Schade, dass ich nicht bleiben durfte ... und leider hatte ich auch keine Zeit für Tagträume, denn Amistad zog an meiner Kette. So beschloss ich, mir diese sinnliche Vorstellung für später aufzuheben.
»Wie schwer ist die Kette?«, fragte ich Amistad keuchend, als wir noch keine zwanzig Meter zurückgelegt hatten.
»Fünfzehn Kilo. Aber ich trage ja auch einen Teil.« Er hatte das Ende um sein Handgelenk geschlungen.
Obwohl der harte erdige Weg prinzipiell einfach zu gehen war, kamen wir nur langsam vorwärts, denn das schwere Ding raubte mir auf meinen High Heels das Gleichgewicht. Ich wollte mir nicht die Knöchel verstauchen. Etwa nach der halben Strecke gewährte mir
Weitere Kostenlose Bücher