Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
denn ich könnte sie dir nicht erfüllen.«
»Wieso? Bei Jana geht es doch auch.«
»Das ist etwas völlig anderes. Sie kann mich nicht sehen. Sie ist für mich ein absolut harmloses, hilfloses Geschöpf, das sich an mir festhält, um überhaupt existieren zu können. Was ich von dir nicht behaupten kann.«
Gekränkt schüttelte ich den Kopf. »Aber ... meine Hände sind genauso harmlos und zärtlich ... Ich könnte dir nie ...« Ich stoppte mich selbst, sonst hätte er vielleicht gemerkt, dass ich den Grund für seine Phobie kannte. Also flüsterte ich nur noch ein kleines »Bitte« hinterher und flehte ihn mit meinen Augen an. »Ich liebe dich und ich wünsche es mir so sehr.«
Zärtlich legte er seine zweite Hand an mein Gesicht. »Zahira, du bist das erste und einzige Mädchen, dass ich jemals zurückgeholt habe. Und ich werde dich glücklich machen, das verspreche ich dir! Ich werde bei dir toleranter sein als bei anderen. Ich weiß, was du brauchst, um glücklich zu sein, und ich erwarte im Gegenzug, dass du mir verzeihst und mich nicht gleich wieder verlässt.«
Ich nickte traurig. »Ich glaube, ich hätte dich gar nicht verlassen, wenn David mir nicht so glaubhaft versichert hätte, dass du mich umbringen wolltest. Er hat mich dazu gedrängt, wegzugehen.«
Santiago lächelte und streichelte über meine Wange. »Ich wollte dich nie umbringen, glaub mir!«
»Warum hast du es dann getan?«, schluchzte ich.
Ich sah, wie Jana neugierig ihren Kopf bewegte, um besser hören zu können.
Er blickte kurz auf sie, bevor er weitersprach. »Es hatte nichts mit dir persönlich zu tun. Ich war geschockt. Ich war außer mir. Vielleicht dachte ich, wenn du weg wärst, würde David bei mir bleiben ... was widersinnig ist, denn dann hätte er mich erst recht verlassen. Vielleicht wollte ich ihn damit einfach nur bestrafen für seine Untreue. Ich war verzweifelt.« Santiagos Augen glänzten. »Auch wenn ich es nicht zeigen wollte, aber der Gedanke, David zu verlieren, hat mich in diesem Moment zerrissen. Ich hab erst später realisiert, dass sein Handeln nicht viel mit dir zu tun gehabt hatte.«
»Warum hast du ihn dann nicht zurückgeholt?«
Er zischte verächtlich. »Erstens wollte er nicht zurückgeholt werden, sonst hätte er nicht diesen Aufwand betrieben, sich vor mir zu verstecken, zweitens wusste ich, dass ich ihm das Versprechen, welches er sich im Gegenzug von mir erwartet hätte, nicht hätte geben können. Und seit ich Cheyenne kenne, denke ich nicht mehr über David nach. Wie du vielleicht bemerkt hast, habe ich dich nicht mal nach seiner Adresse gefragt ...«
»Ja ...« Ich schmunzelte. »Soll ich dir etwas sagen? David hat mir sogar aufgetragen, dir unsere Anschrift zu geben, wenn du sie möchtest. Ich solle mich von dir nicht foltern lassen ... für ihn.«
»Wie edel!« Santiago verdrehte die Augen.
»Er hat auch gesagt, du kannst ruhig kommen und dir eine Abfuhr holen.« Ich konnte ein verschmitztes Lächeln kaum zurückhalten.
»Reizend ... Große Worte! Ich weiß genau, dass er mich vermisst. Trotzdem, gib sie morgen Damian! Vielleicht ist mir ja mal danach.«
Jana hob ihren Kopf zwischen uns und fragte völlig verstört: »Du hast sie umgebracht?«
Santiago seufzte. »Wie du siehst, lebt sie noch ... aber ich hätte es fast getan.«
»Wie?«
Seine Stimme klang nun melancholisch und er sah mich dabei ganz verliebt an. »Es ist bei meinem Lieblingsspiel passiert. Ich habe mich in ihren blauen Augen verloren und ihre Berührung hat mich gelähmt ... Ich konnte sie nicht mehr loslassen. Insgesamt war es zu lange für ihr schwaches Herz. Aber David konnte sie ja wiederbeleben.«
»Ich hab kein schwaches Herz!«, protestierte ich.
Er grinste selbstgefällig. »In meinen Händen wird das Herz jeder Frau schwach! Und deines ist sogar geschmolzen! Glaub mir, du hast nicht mal versucht, dich zu wehren!«
»Ich kann mich bis heute nicht erinnern, was in diesen letzten Minuten passiert ist«, bedauerte ich. »Und ich kann mich vor allem nicht daran erinnern, dich berührt zu haben!«
Mitfühlend streichelte er über meine Wange und seufzte. »Zahira ... ich werde mir für dich etwas überlegen, eine Möglichkeit, damit ich dir zumindest ein Mal kurz erlauben kann, mich anzufassen. Aber hör auf, mich anzubetteln.«
Ich nickte überglücklich.
»Wenn ihr wollt, schlafe ich heute in der Mitte, ausnahmsweise«, schlug er vor und machte das Licht aus.
Vermutlich war meine Freude darüber
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