Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
größer als die von Jana, denn sie musste dafür den Platz in seinen Armen aufgeben. Aber ich rechnete es ihm hoch an, dass er sich Gedanken darüber machte, uns gleich zu behandeln. Vorsichtig kam er zwischen uns. Er drehte sich zu mir, zog mich ganz dicht an sich, legte ein Bein über meine Hüften und hielt mich wie ein Seitenschläferkissen an seiner Brust. Jana kuschelte sich an seinen Rücken und schlang einen Arm um seinen Körper. Ich liebte diese innige Nähe zu ihm, seine Hitze, den Duft seiner nackten Haut und den zarten Flaum an seiner Brust. Ich hörte sein Herz schlagen und sank glücklich in einen tiefen Schlaf ...
Atme!
»Amistad?«
»Vier.«
»Cheyenne?«
»Zwei.«
»Gemeinsam mit den zehn von gestern macht das achtzehn.«
Amistad befestigte Ledermanschetten an meinen Hand- und Fußgelenken. Zweimal hatte ich Cheyenne direkt in die Augen gesehen ... unabsichtlich ... wir waren einander im Badezimmer und im Lift begegnet. Die restlichen Blicke waren mir beim Essen passiert, die Sitzordnung verlangte mir einiges ab und forderte meine volle Konzentration, aber immerhin, im Vergleich zu gestern hatte ich mich verbessert.
Santiago schickte Cheyenne aus dem Zimmer. Er selbst setzte sich erwartungsvoll auf die Bettkante ... erste Reihe fußfrei ... und zog Jana neben sich.
»Muss sie hierbleiben?«, fragte ich Amistad leise, während er mir ein breites Halsband anlegte.
Er lächelte nur und gab keine Antwort. Das war für mich ein Zeichen, dass ich nicht mehr sprechen durfte. Ein erster Anflug von Angst breitete sich in meinem Körper aus. Parallel dazu verbanden sich all meine Gefühle mit Amistad. Ich verspürte das starke Bedürfnis, mit ihm zu schlafen. Seine warmen, großen Hände fühlten sich wundervoll an. Sie öffneten meinen BH und streiften mein Höschen nach unten, ich stieg mit meinen High Heels heraus und er warf meine Dessous auf das Bett. Amistad drängte mich ein paar Schritte rückwärts, bis ich mit meinem Rücken die glatte Holzwand berührte. Er führte meine Arme nach oben und fixierte meine Handgelenksmanschetten weit voneinander entfernt an Ringen. Dann zog er meine Füße auseinander, sodass ich gerade noch in meinen hochhackigen Schuhen stehen konnte, und befestigte sie ebenfalls. Ich war nervös. Und obwohl mich Jana nicht sehen konnte, fühlte ich mich schrecklich nackt vor ihr.
»Bitte ... nicht vor Jana«, flehte ich Santiago an.
Im selben Moment landete eine Ohrfeige in meinem Gesicht. Sofort konzentrierte ich mich wieder auf Amistad. Er warf mir einen bitterbösen Blick zu, dem ich nicht standhalten konnte. Einsichtig sah ich zu Boden. Aber er hielt einen Finger unter mein Kinn, sodass ich ihn wieder ansehen musste.
»Für dich gibt es jetzt nur zwei wichtige Dinge«, erklärte er mir, »du wirst nicht schreien ... und du wirst atmen.«
Ich nickte. Klang nicht so schwierig. Hatte ich es doch schon mal geschafft, ein paar Schreie zu unterdrücken, als David mich bestrafen musste. Und damals traf mich ein weit bösartigeres Instrument, eines, das Narben hinterließ. Demnach konnte es nicht so schlimm werden. Dachte ich. Dann sah ich die Peitsche.
Amistad entblößte seinen muskulösen Oberkörper vor mir und behielt nur die dunkle, lange Hose an. In seinen Händen drehte er das steife Ende einer Peitsche, deren Ausmaß mich erschaudern ließ. Noch nie hatte ich ein so langes Exemplar gesehen. Unsicher wanderten meine Augen in alle Richtungen, ich zweifelte stark daran, dass in dieser Ecke des Zimmers genug Platz wäre, allein um auszuholen. Wie konnte er Santiago und Jana so dicht neben uns sitzen lassen? Aber dann erlagen meine Gedanken dem Anblick, der sich mir bot. Amistad ging vor mir nachdenklich ein paar Schritte auf und ab, als würde er meditieren. Er drehte sich um, ich sah seinen schönen Rücken, und mit der furchteinflößenden Peitsche in der Hand präsentierte er mir einen Kontrast, der mich zwangsläufig erregte. Was hätte ich die letzten Monate dafür gegeben, auch nur ein Mal in eine solche Situation zu kommen. Santiago lehnte sich etwas nach vorn, stützte seine Unterarme auf die Knie und senkte seinen Blick. Ich konnte mir nicht vorstellen, was das zu bedeuten hatte ... wollte er nicht zusehen? Und gerade, als ich dachte, wann Amistad endlich anfangen würde, hörte ich ein schrilles Surren in der Luft. Instinktiv drehte ich mein Gesicht zur Seite, kniff die Augen zusammen, verkrampfte mich am ganzen Körper und hielt die Luft an.
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