Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
Angel auf meine Reise mitzunehmen, denn ein einsames Hotelzimmer bot den idealen Ort, um Judes Wunsch nachzukommen. Gleichzeitig plagte mich das schlechte Gewissen, dass ich mich nach unserem letzten Mal fünf Tage nicht gemeldet hatte und ich machte einen folgenschweren Fehler. Via SMS wollte ich ihn über meine geplante Reise informieren und schrieb: »Hi, Jude! Ich fliege heute mit Angel nach Aruba ... eine Woche Bikini-Shooting ... melde mich vom Hotel. Love, Zahira.«
Während ich auf eine Antwort von ihm wartete, packte ich meine Sachen. David wollte mich zum Flughafen begleiten und wir saßen bereits in einer Miet-Limousine, als mein Handy vibrierte. »Wann ist Check-in?«, fragte Jude. Ich erschrak. Was hatte er vor? Nur zögernd schrieb ich zurück: »Dreizehn Uhr« und er antwortete: »Lass Angel in deinem Handgepäck!«
Was auch immer er plante, keinesfalls würde ich Angel in aller Öffentlichkeit an mich lassen! Soweit musste mich Jude doch kennen. Außerdem würde ich im Flugzeug mein Handy ausschalten. Ich konnte mir seinen Wunsch nicht erklären, aber das störte nicht weiter, denn Angel war ohnehin in meiner Handtasche. Zu groß war meine Angst, dass er vielleicht mit meinem Koffer hätte verloren gehen können.
In der riesigen Abflughalle warteten bereits Joleen und Chiara, gemeinsam mit dem Fotografen. Ich blieb mit David etwas abseits stehen, um mich von ihm zu verabschieden.
»Wer ist das?«, fragte er.
»Der Fotograf«, antwortete ich, »ein ziemlich bekannter! Gerry Hemingway, er hatte schon Supermodels vor der Linse. Er fliegt mit uns.«
David nickte und ich sah ihm an, dass ihn das nicht glücklich machte. Ich umarmte David innig. »Ich liebe dich, David, und ich betrüge dich nicht!« Dann sah ich ihm wieder in die Augen und lächelte. »Noch einen Monat putzen könnte ich nicht ertragen, glaub mir!«
David schmunzelte und gab mir einen Kuss auf den Mund, dann sah er mich stumm an – ein für mich sehr schmerzliches Verhalten, das noch von Ivory auf ihn abgefärbt hatte. Es gab keine Worte der Verabschiedung, die es mir vielleicht etwas erleichtert hätten, zu gehen – genau wie bei Jude. Ich wartete bestimmt eine Minute lang ... und schließlich musste ich gehen, ohne ein einziges liebevolles Wort von ihm. Ich küsste ihn noch mal auf die Wange, sah den Schmerz in seinen Augen und wandte mich schweren Herzens von ihm ab. Am liebsten hätte ich in diesem Augenblick alles hingeschmissen. Das war es überhaupt nicht wert. Niemand war angewiesen auf das bisschen Geld, das ich dort verdienen würde. Völlig in mein Trübsal verstrickt, gesellte ich mich zu den anderen beiden Models.
Der Fotograf kam mit einem mitfühlenden »Hey, was ist los?« auf mich zu. Er sah, dass ich traurig war und wollte mir über die Wange streichen. Doch sofort schreckte ich entsetzt zurück, fast so, als hätte er mich schlagen wollen. Nicht auszudenken, wie das auf David gewirkt hätte, wenn ich mir so einfach ins Gesicht hätte fassen lassen. Jedoch waren jetzt alle drei etwas perplex, warum ich so überreagierte.
»Entschuldige bitte, ich wollte dir nicht zu nahe treten«, beteuerte er sofort. »Ich bin Gerry.«
Ich schüttelte den Kopf, es war nicht seine Schuld, gleichzeitig reichte ich ihm die Hand und seufzte: »Zahira.«
»Ist das dein Freund?«, fragte er.
Ich nickte. Er hatte mich also mit David beobachtet.
Gerry lächelte verstehend. »Können wir jetzt gehen?«
Wir machten uns auf den Weg zum Check in. Nach der Passkontrolle suchten wir ein gemütliches Café, wo wir uns die Zeit bis zum Boarding vertreiben konnten. Gerry war nicht unattraktiv, sportlich und groß, am auffälligsten erschienen mir jedoch seine kräftigen Haare, die er in gepflegten hellbraunen Wellen bis weit über seine Schultern trug. Ich fand ihn auch höflich und nett, etwas jünger als David, doch der Tatsache, dass er ziemlich gut aussah, hatte er es vermutlich auch zu verdanken, dass ich mich nicht wirklich mit ihm unterhalten wollte. Meine Aufmerksamkeit galt eher den beiden Mädchen. Chiara sprach jedoch nur französisch, da war ich auch mit meinen Spanisch-Kenntnissen recht schnell am Ende, und Joleen wirkte etwas unnahbar auf mich. Plötzlich kam die SMS, für die ich Jude wohl noch länger hassen sollte: »Ich möchte, dass du Angel beim Security Check aus dem Samtbeutel nimmst und ihn oben auf in die Plastik-Schale legst. Das ist ein Befehl.«
Sofort tippte ich in mein Handy: »Du spinnst!« Aber noch
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