Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
bevor ich »senden« drücken konnte, überkamen mich Zweifel bezüglich der Wortwahl. So durfte ich mit Jude nicht reden. Also löschte ich es wieder. Dann las ich seine SMS noch einmal und während sich gleichzeitig prickelnde Erregung in meinem Unterleib auszubreiten begann, bekam ich es mit der Angst zu tun. Nein, diesen Gefallen würde ich Jude nicht tun, ganz bestimmt nicht. Ich atmete schwer und kämpfte mit meinem Schamgefühl. Dann knallte ich das Handy auf den Tisch und fuhr mir verzweifelt mit beiden Händen in die Haare, als die nächste SMS kam: »Ich will deine Bestätigung! Jetzt!«
Ohne weiter nachzudenken tippte ich »Ja« und drückte auf »senden« und erhielt »Ich denke an dich« retour. Plötzlich hatte der ganze Flughafen für mich eine andere Dimension. Es war nicht mehr die Realität. Ich ging wie auf Wolken und machte mir nur noch Gedanken, ob ich besser vor oder hinter den anderen die Sicherheitskontrolle passieren sollte. Mein Herz klopfte. Ständig musste ich mich damit beruhigen, dass man mich bestimmt nicht verhaften würde, nur weil ich meinen Vibrator offen herzeigte. Dann bekam ich aber doch die Panik. Kurz vor der Kontrolle entschuldigte ich mich bei den anderen mit dem Vorwand, ich müsse noch auf die Toilette. Ich bog um die Ecke und wartete ein paar Minuten. Wenn ich mir schon die Blöße geben sollte, dann wenigstens nicht vor meiner Agentur. Das war ja geradezu rufschädigend, was Jude mit mir machte. Kurz darauf nahm ich all meinen Mut zusammen. Ich stellte mich gleich zum ersten Röntgen-Förderband und legte meine Jacke in eine Plastik-Schale. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich nach dem Samtbeutel suchte. Ich platzierte meine Handtasche in der zweiten Schale und die dritte ließ ich ganz allein für Angel ... Der weiche Samt bereitete ihm eine würdige Unterlage und darauf glänzte er ... wunderschön ... und aus purem Gold. Als ich mich von dem Anblick wieder losreißen konnte, stand Gerry neben mir. Er blickte auf Angel und zog eine Augenbraue hoch.
Mist! Verdammt! Ich musste in der Sekunde hochrot angelaufen sein. Mein Herzschlag war ohnehin kaum noch zu übertreffen. Im nächsten Moment winkte man mich durch den Metalldetektor. Ungeduldig wartete ich nun auf der anderen Seite des Förderbandes und beobachtete die Gesichter der Sicherheitsleute. Sie hielten das Band an und diskutierten. Eine Frau zeigte auf mich. Ich musste mich schließlich zur Seite drehen und strich verlegen durch meine Haare. Dann spürte ich eine Hand auf meinem Rücken. »Hier, deine Sachen ...« Gerry hielt mir die Jacke auf. Sofort packte ich Angel wieder in meine Handtasche und wir gingen weiter. »Was sollte das?«, fragte er.
»Warum bist du nicht mit den anderen vorausgegangen?«, fragte ich zurück.
»Ich musste auf dich warten. Was, wenn dir auf der Toilette schlecht wird?«
»Danke. Aber jetzt ist mir noch viel mehr schlecht!«
»Erklär mir das! Welche Frau legt bitte ihren Vibrator offen in die Schale? Das war völlig unnötig!«
»Das ist kein Vibrator!«, entgegnete ich.
»Nicht? Was dann?«
»Das geht dich nichts an ... bitte ...« Ich machte eine abweisende Handbewegung.
Als wir zum Gate kamen, war der erste Transferbus mit den beiden anderen Mädchen bereits weg. Wir nahmen den zweiten und im Flugzeug stellte ich etwas genervt fest, dass ich nun auch noch neben Gerry sitzen musste. Nach dem Start lehnte er sich bequem zurück. »Wie alt bist du?«, fragte er interessiert.
Gott, wie sollte ich das sechs Stunden durchstehen? Etwas ungehalten antwortete ich ihm: »Ich bin achtzehn Jahre, habe einen Freund in New York, einen Geliebten in L. A., einen ziemlich einflussreich Ex-Freund, der nach mir sucht und einen Vibrator in der Handtasche! Noch Fragen?«
Gerry lachte amüsiert. »Alles klar.« Kurz darauf korrigierte er sich. »Nein, doch, eine Frage noch ... das an deinem Hals ...«
»... ist ein Brandmal«, unterbrach ich ihn. »Genau! Die Sekte, die hatte ich glatt vergessen!«
Gerry nickte anerkennend. »Du bist eine interessante Frau.«
Ich musste selbst ein wenig schmunzeln. Aber für den Rest der Reise hatte ich, abgesehen von belanglosem Smalltalk, meine Ruhe. Vermutlich hatte er begriffen, dass ich über mein Privatleben nicht reden wollte.
Wir landeten bei Sonnenuntergang auf Aruba und ein Taxi brachte uns in ein exklusives Hotel. Als hätte ich heute noch nicht genug Aufregung erlebt, passierte bei unserer Ankunft dann noch etwas ziemlich
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