Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
Wunden
Nach dem Abendessen, welches ich gerade noch rechtzeitig mit Chiara und Joleen verabreden konnte, ging ich auf mein Zimmer, um mich frisch zu machen. Ich schlüpfte in ein sexy Kleid, ignorierte wie gewohnt mein Handy im Safe und machte mich allein auf den Weg in die Bar. Ich hatte nicht mal viel Hoffnung, dass er tatsächlich dort sein würde, aber als ich den Raum betrat, trafen sich unsere Blicke sofort. Er saß mit seinen beiden Söhnen an einem etwas abseits gelegenen Tisch und beobachtete mich, wie ich allein auf einem Barhocker einen Platz fand. Während ich in der Getränke-Karte blätterte, übernahm die Aufregung meinen Herzschlag. Auch wenn ich es vermied, in seine Richtung zu sehen, ich konnte fühlen, dass er im Raum war. Ihn umgab eine Aura, die weit stärker war, als die aller anderen Personen. Und dann stand er hinter mir ... und flüsterte in meine Haare: »Danke.«
Ich drehte mich zu ihm und lächelte. Seine warme Hand legte sich zärtlich auf meinen nackten Rücken. »Was möchtest du trinken?«, fragte er.
»Ein Glas Sekt«, antwortete ich.
»Alain! Ein Glas Dom Pérignon und einen Jack Daniels on the rocks bitte.«
Whisky? Sofort biss ich auf meinen Daumennagel und drehte mich kurz von ihm weg, damit er mein belustigtes Grinsen nicht sehen konnte. Jetzt trank er auch noch Whisky wie Santiago.
Aber er hatte es dennoch bemerkt. »Was amüsiert dich?«, fragte er mit einem hinreißenden Lächeln.
»Nichts«, hauchte ich. Ich sah zu ihm auf ... und zum ersten Mal ertrug ich den Blick in sein Gesicht, ohne gleich wieder an Flucht zu denken. Seine Augen fesselten mich. Es lag überschwängliche Faszination darin, als könnte er kaum zurückhalten, was er mir alles sagen wollte. Doch dann wollte er plötzlich etwas ganz anderes. »Tanz mit mir!«, bat er mich.
Ich lächelte verlegen. »Hier tanzt niemand.«
Er fasste zärtlich an meine Wange und raunte in mein Ohr: »Egal, ich möchte dich noch einmal in meinen Armen halten.«
Bestimmt konnte er sich gar nicht vorstellen, wie sehr auch ich das wollte. Bereits der Arm, der meinen Rücken umschlang, fühlte sich unglaublich an, aber auf seine Einladung hin lehnte ich mich an ihn, bis meine Stirn seinen Hals berührte ... und auch er drückte mich an seinen Körper. Seine zweite Hand griff zärtlich in meine Haare und hielt meinen Kopf liebevoll beschützend fest. An seiner Brust hörte ich seinen Herzschlag und rein innerlich hatte mich bereits ergeben. Von mir aus konnte er jetzt mit mir tanzen, schlafen, Golf spielen ... Mir war alles recht.
»Ich muss mich hier vor meinen Angestellten etwas zurückhalten«, erklärte er leise. Dann streichelte er noch einmal über meine Wange, bevor er mir seine schützende Hand entzog.
Ich hatte verstanden ... setzte mich wieder aufrecht hin und suchte verlegen nach einem anderen Thema. »Du hast zwei Söhne?«, fragte ich, noch immer berauscht von seiner Nähe. Mein Herz raste wie von Sinnen.
Ronan nickte und sah kurz zu ihnen hinüber. »Soll ich sie dir vorstellen?«
»Nein! Ich ... mich hätte eher interessiert ... also ... ob es eine ... Mutter gibt ... zu diesen Söhnen?«
Er lachte und gab mir ein Glas Champagner in die Hand. »Trink was, vielleicht werden deine Fragen dann etwas präziser.« Wir tranken beide einen Schluck, dann hakte er nach: »Willst du es noch mal versuchen?«
Er schaffte es tatsächlich, dass ich ihn fast durchgehend anstrahlen musste. »Hast du eine Frau?«, fragte ich schließlich.
Ronan schüttelte dezent den Kopf und sah mich prüfend an ... auf eine Reaktion wartend.
»Ich will mit dir allein sein«, bat ich ihn.
Er lächelte, als hätte er etwas Ähnliches vermutet, und überlegte kurz. »Warte draußen vor der Bar auf mich. In ein paar Minuten.« Dann küsste er meine Hand und ging wieder zurück zu dem Tisch, wo er vorhin gesessen hatte.
Ich wandte mich meinem Glas zu und nahm einen großen Schluck. Seine Söhne mussten ungefähr in meinem Alter sein. Was er ihnen wohl erzählte? Ich wartete bestimmt zehn Minuten, dann hatte ich mir genug Mut angetrunken und ging nach draußen. Und kaum hatte ich mich dreimal gelangweilt im Kreis gedreht, stand er neben mir. Seine Hand legte sich auf meinen Rücken und ein angenehmes Prickeln durchlief meinen ganzen Körper. »Wir machen einen Strandspaziergang«, sagte er und ich war fast ein bisschen enttäuscht. Nach meinem wohl unmissverständlichen Angebot hatte ich etwas anderes erwartet.
Vereinzelt
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