Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
mich für meine Entgleisung. Und ihn für seine Zärtlichkeit und seine Zurückhaltung. Obwohl ich mir selbst noch nicht darüber im Klaren war, ob eine höhere Bereitschaft von seiner Seite, mir seine Leidenschaft zu zeigen, mich nicht noch früher in den Wahnsinn getrieben hätte.
Vielleicht durfte ich mir keinen Mann suchen, den ich so grenzenlos begehrte. Keinen, der mir die Sinne raubte mit seinem Anblick und seiner Ausstrahlung. Was sollte er jetzt bloß von mir denken?
Meine Tränen waren noch nicht versiegt, da klopfte es bereits an meiner Zimmertür. Ich seufzte laut und schlug mit der flachen Hand gegen die glatte Mauer. Ich wollte ihm nicht ins Gesicht sehen müssen.
»Zahira, bitte«, hörte ich leise durch die Tür und seine Worte schmerzten in meiner Magengrube. Jeder Satz, der mit meinem Namen begann, klang wie ein Befehl in meinen Ohren.
»Zahira!«
Was sollte ich bloß tun? Schließlich öffnete ich die Tür und blickte in sein mitfühlendes und besorgtes Gesicht. »Bitte, lass mich rein. Du musst mit mir sprechen.«
Ich schüttelte entschieden den Kopf.
»Du fliegst übermorgen nach Hause ... Ich will das nicht so stehen lassen.«
»Ich kann nicht«, seufzte ich und versuchte, seinen Blicken auszuweichen.
»Doch, du kannst, bitte, ich tu dir doch nichts.« Er ergriff meine Hände und drängte mich in mein Zimmer. Völlig aufgelöst fiel ich vor ihm auf die Knie. Ich sah zu ihm auf und empfand Genugtuung ... aber er bückte sich sofort zu mir herunter und nahm mich auf seine Arme. Er setzte sich mit mir gemeinsam auf die Couch, wollte mich halten, aber ich flüchtete von seinem Schoß und umarmte ängstlich meine eigenen Knie. Nur am Rande wurde mir bewusst, wie das wohl auf ihn wirkte ... Er musste denken, ich hätte einen schweren psychischen Schaden.
Ronan wandte sich mir langsam zu, lächelte und schüttelte seinen Kopf. »Ich werde aus dir nicht schlau, ehrlich. Mal kann ich mich deiner Begierde nicht erwehren, dann brichst du in Tränen aus, läufst mir davon ... mal wirkst du abgebrüht, sagst schockierende Dinge, und jetzt zitterst du vor mir, erfüllt von Angst, als würdest du mir zutrauen, ich könnte mit dir das tun, worum du mich vorhin gebeten hast.«
Wie sollte ich dafür eine Erklärung finden? Ich kannte sie ja selbst nicht. Aber er war mit seiner Ansprache noch nicht fertig. »Die Sekte ... Hab ich recht? Was haben sie dir angetan?«
»Kannst du nicht verstehen«, schluchzte ich, »dass ich darüber nicht reden möchte?«
Er zog mich wieder auf seinen Schoß und hielt mich fest. »Du musst mir ja nicht alles erzählen. Sag mir irgendetwas. Nur, damit ich eine Ahnung habe?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Man hat dich missbraucht, oder?«
»Nein.«
Er strich eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. »Was dann?«
Ich sah in seine Augen und gab mich schließlich geschlagen. Aus dem Chaos in meinem Hirn suchte ich ein paar Anhaltspunkte, die mir nicht allzu verfänglich erschienen ... »Der Sektenführer ...« Gott, diese Bezeichnung hatte ich für Santiago noch nie benutzt. Bald würde ich es selbst glauben. »Er sah aus wie du«, flüsterte ich, als wäre es ein Geheimnis, »und ... ich war schrecklich verliebt in ihn ... mehr als verliebt ... viel mehr. Und ... ich konnte ihn nicht haben, nicht so, wie ich es wollte ... nicht ganz.« Mit zittrigen Fingern wischte ich die Tränen aus meinen Augen.
»Er sah aus wie ich?«, fragte er nach.
Ich nickte.
»Und jetzt projizierst du alles, was du für ihn empfindest, auf mich?«
Ich zuckte mit den Schultern.
»Na herrlich!« Er lehnte sich mit mir in den Armen zurück. »So schnell wird man zum Sektenführer.«
Endlich konnte ich wieder tief durchatmen, offenbar erleichtert von einer Last, die ich mit mir getragen hatte. Er hingegen wirkte nun gekränkt. »Du verstehst hoffentlich, dass ich unter diesen Umständen, nicht mit dir schlafen möchte.«
»Ja«, hauchte ich.
»Hat er auch nicht mit dir geschlafen?«
»Doch.«
»Was hat er dir dann verwehrt?«
Ich zögerte, ließ mich aber von seinem einfühlsamen Blick erweichen. »Meine Hände.«
»Wie ... deine Hände?«
»Ich durfte ... seinen Körper nicht berühren ... mit meinen Händen.«
Ronan war ziemlich perplex. »Wie funktioniert das, wenn man Sex hat?«
Daraufhin hob ich meine Hände mit überkreuzten Handgelenken über meinen Kopf und ließ sie danach entlang meiner Haare wieder nach unten gleiten. Meine Augenbrauen verzerrten sich gequält
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