Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
mich meine Agentur das letzte Mal zu einem Casting geschickt hatte. Umso erfreuter war ich nun, als ich auf ein vielversprechendes Job-Angebot stieß. David lag mit einer Zeitung auf der Couch und ließ sich die E-Mail von mir vorlesen. »Die Agentur schreibt, ich wurde gemeinsam mit zwei anderen Mädchen für ein Shooting gebucht, nächsten Dienstag in New Jersey. Eine Print-Kampagne! Sie möchten uns in Dessous auf Motorrädern fotografieren, für Yamaha!« Ich strahlte vor Freude.
David hingegen wirkte nicht so glücklich. »Ich möchte nicht, dass du Motorrad fährst. Du bist achtzehn und hast keinen Führerschein!«
»Ich glaube nicht, dass so etwas geplant ist«, überlegte ich laut und suchte nach Hinweisen in der E-Mail.
»Vielleicht kannst du das noch klären«, seufzte David und griff wieder zur Zeitung.
Am nächsten Morgen telefonierte ich mit der Agentur und sie versicherten mir, dass wir auf den Motorrädern nur posieren sollten, gemeinsam mit Männer-Models. Ich erzählte es David und konnte ihn so weit beruhigen, dass er es mir erlaubte.
***
Der besagte Dienstag kam schneller als erwartet. Am späten Vormittag fuhr ich mit einem Taxi zum vereinbarten Treffpunkt bei der Agentur und gemeinsam mit den zwei anderen Models, Visagistinnen, Hairstylisten, Assistenten und einigen Gepäcksstücken, bestiegen wir einen Kleinbus. Von meinen beiden Kolleginnen hatte eine rot leuchtende lange Haare und die andere hellblonde, ebenfalls lange Locken. Vermutlich waren die Haarfarben das Kriterium, wonach man uns ausgesucht hatte. Beide Mädchen waren sehr hübsch, wenn auch ungeschminkt. So, wie ich.
Die Fahrt dauerte eine knappe Stunde und führte uns in die ländliche Gegend von New Jersey. Wir hielten auf einem riesigen Platz vor einem aufgelassenen Theater. Unzählige Fahrzeuge parkten kreuz und quer. Ich sah die Motorräder, um die sich offenbar alles drehen sollte. Einige Mitwirkende waren mit Taxis gekommen, die jetzt seitlich neben den Kleinbussen parkten. Und sogar ein Sattelschlepper stand vor dem Theater. Vielleicht hatte man damit die Motorräder angeliefert. Viele Schaulustige drängten sich rund um das Set. Ich war wirklich beeindruckt von dem Aufwand, den man hier trieb.
Eine Assistentin führte uns in einen Container, wo wir für das Shooting gestylt werden sollten. Die Visagistin schminkte mich sehr intensiv ... Smokey Eyes ... viel zu düster für meinen Geschmack. Dafür überdeckte sie mein Brandmal nicht. Es hieß, der Kunde hätte kein Problem mit Tätowierungen. Jemand lackierte meine Finger- und Zehennägel blutrot. Danach machte sich ein Friseur an meinen Haaren zu schaffen und zauberte ein unglaubliches Volumen in meine großen schwarzen Locken. Als ich wieder in den Spiegel sah, blickte ich in die stechend blauen Augen einer verruchten Rockerbraut.
Gemeinsam mit den beiden anderen Mädchen, die mir in Sachen Schönheit um nichts nachstanden, wechselten wir von einem Container in den nächsten. Vorsichtig entledigten wir uns unserer privaten Kleidung und schlüpften in sexy Dessous und High Heels. Danach ging es hinaus zum Set. Sofort fiel mein Blick auf die drei Männer-Models, die von einer Partner-Agentur bereitgestellt wurden und bereits in Position auf den Motorrädern warteten. Ihr Outfit war komplett schwarz und aus Leder. Sie trugen verspiegelte Vollvisier-Helme, schwarze Handschuhe und Biker-Boots mit silbernen Schnallen. Als wir vor ihnen standen, realisierte ich erst, wie riesig so ein Motorrad war. Ich machte mir direkt Sorgen, wie ich da aufsteigen sollte.
Auch der Fotograf, der mir gänzlich unbekannt schien, hatte seine Ausstattung bereits aufgebaut und selbst er verfügte über drei Assistenten, die für Blitzanlage, PC und Equipment zuständig waren. Zuerst wurden Gruppenfotos inszeniert. Den Hintergrund bildete das Portal des alten Theaters. Ein Assistent half nacheinander mir und den anderen Mädchen auf den Rücksitz jeweils eines Motorrades. Die männlichen Models hatten ihre Hände auf den Lenkern und sahen nach vorn, während wir uns zurücklehnen und Richtung Kamera drehen sollten. Immer wieder kontrollierte der Fotograf das Ergebnis seiner Bemühungen auf dem angeschlossenen Laptop.
Danach forderte eine etwas schwierigere Aufgabenstellung meinen Gleichgewichtssinn. Diesmal mussten wir hinter den Männern auf den Ledersitzen knien, den Kopf in den Nacken fallen lassen und die Hände nach oben strecken. Nach zehn Minuten war der Fotograf zufrieden. Das Set
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