Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
wie viel ich ihm davon erzählen sollte. Im Augenwinkel sah ich ihn schon näher kommen und noch bevor ich antworten konnte, stieg er nun doch mit seinem Schuh ... auf meine linke Hand. Ich stöhnte vor Schmerzen auf.
»Lüg mich nicht an, wenn dir dein Leben lieb ist!«, drohte er mir. Er musste sein gesamtes Gewicht auf dieses Bein verlagert haben, denn der spitze Kies bohrte sich schmerzhaft in meine Handfläche. Ich musste mich unweigerlich aufrichten und rutschte auf meinen Knien dicht neben seinen Fuß. Mein ganzer Körper verkrampfte sich. Ich keuchte mit flehend hoher Stimme. Erfüllt von Schmerzen, lehnte ich meine Stirn gegen sein Knie und blickte verzweifelt auf den schönen Schuh, der mir solche Qualen bereitete. Dann versuchte ich zu sprechen: »Ein Arzt ... in Miami ... er hat mich gezwungen.«
Santiago seufzte. »Wozu?«
»Nicht richtig Sex ... er wollte nur ... meinen Mund.«
Plötzlich spuckte er voller Entsetzen neben mir auf den Boden. »Das sagst du mir jetzt? Nachdem ich dich geküsst habe? Du widerst mich an!«
Seine gefühllose Antwort kränkte mich maßlos und ich versuchte verzweifelt, mich zu rechtfertigen: »Er hat mich erpresst! Er wollte dich anzeigen, wenn ich nicht getan hätte, was er verlangte!«
Endlich gab er mich frei und entfernte sich ein paar Schritte. Ich wimmerte erleichtert, drehte meine Hand um und löste vorsichtig die Steine, die sich in meine Haut gebohrt hatten. Meine zarten Gelenke schmerzten. Ich hatte das Gefühl, ich würde diese Hand nie wieder bewegen können.
»Wie kann er mich anzeigen?«, fragte er.
»Er hat deine DNA ... und einen ziemlich ... aussagekräftigen Befund über mich.«
Santiago fasste sich an die Stirn. »Weißt du seinen Namen?«
»Dr. Lacourt ... André Lacourt.«
Er nickte und dachte kurz nach, bevor er sich zu meiner Gesundheit äußerte. »Ich werde dich untersuchen lassen.«
»Das kann David machen«, bot ich an.
Er lächelte. »Du wirst David nicht mehr sehen.«
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich diesen Satz hörte. Er wollte mich nicht nach Hause lassen, damit ich mich von David verabschieden konnte? »Aber meine Schuhe ... David hat sie in einem Safe!«
»Er kann sie schicken!«
Ich war entsetzt. »Du nimmst mich jetzt gleich mit?«
»Ja, meine Limousine steht beim Theater. Wir fahren dorthin zurück.« Er streckte mir seine Hand entgegen und half mir hoch.
»Meine Agentur ... wieso machst du überhaupt einen Model-Job?«, fragte ich naiv.
Er lachte und hielt mit zwei Fingern mein Kinn fest, um mir den nächsten Satz förmlich ins Gesicht zu spucken. »Alles Fake! Das ganze Set. Ich hab für dich bezahlt ... wie für eine Nutte!«
Ich war sprachlos. Nicht wegen seiner erniedrigenden Ausdrucksweise, sondern wegen all der Schwierigkeiten, die er offenbar auf sich genommen hatte, um an mich heranzukommen. »Die waren alle eingeweiht?«, fragte ich und konnte es gar nicht glauben.
»Bis auf deine Agentur, alle! Und sie wahren den Schein, bis wir zurück sind.«
Panisch erhob ich meine Stimme gegen ihn: »Meine Agentur! Meine Agentur wird ausrasten!«
Er grinste amüsiert und sah mir danach tief in die Augen. »Ich fürchte mich jetzt schon!«
Klar. Welch dumme Bemerkung von mir! Was hatte er schon zu befürchten ... »Bitte entschuldige«, flüsterte ich und senkte einsichtig meinen Kopf.
Er streichelte über meine Haare. Plötzlich fühlte ich seine Lippen an meiner Stirn. Und mein Herz machte Luftsprünge, als ich ihn daraufhin ansah und ganz eindeutig wieder weiche, liebevolle Züge in seinem Gesicht erkannte. Das war der Blick, den er mir stets schenkte, nachdem er mir ausreichend seine Macht demonstriert hatte und nun zufrieden mit sich selbst war. Er betrachtete mich eingehend und ich vernahm fast ein bisschen Bewunderung in seinen Augen. »Zahira«, schmeichelte er und seine Stimme klang jetzt melancholisch, »ich muss dir ehrlich sagen, ich hab schon viel erlebt ... aber mit deiner Zunge auf meinem Visier gehörst du zu meinen favorit moments ... absolut! Ich hab dich auch selten so gelöst und fröhlich gesehen.«
Ich lächelte stolz. Aber in Gedanken fand ich es schon etwas pervers. Da war er ständig darauf bedacht, mir Angst und Schrecken einzujagen, und dann wunderte er sich, warum ich in seiner Gegenwart nicht gelöst sein konnte.
Nachdem er Helm und Handschuhe wieder angelegt hatte, setzte er sich auf das Motorrad. Ich stand neben ihm und er klappte sein Visier hoch.
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