Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
Schreck erstarren. »Ich hab dich angefasst ... Ich hab dich vorhin auf dem Set angefasst!«, brach es aus mir heraus, als mir klar wurde, dass er es war, über dessen Beine ich mich vor Lachen gebogen hatte ...
»Ist ja nicht das erste Mal«, entgegnete er gelassen.
»Bitte? ... Wie meinst du das?«
»So, wie ich es sage.«
Ich war entsetzt und wollte mich verteidigen: »Ich hab dich davor noch nie angefasst. Wie kannst du mir so etwas vorwerfen?«
Daraufhin kam er mir so nahe, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. »Mir musst du keine ›Amnesie‹ vorspielen! Du hast mich angefasst, im Gesicht und an der Schulter. Und ich hatte es dir erlaubt ... bis zu deinem letzten Herzschlag.«
Ich sah in seine finsteren Augen und wusste nicht recht, ob ich ihm das glauben sollte.
»Du kannst dich nicht erinnern?«, fragte er skeptisch.
Ich schüttelte den Kopf. Er meinte es tatsächlich ernst. Ich hatte ihn, kurz bevor ich mein Bewusstsein verloren hatte, angefasst. Und nun konnte ich mich nicht mehr daran erinnern. Meine Amnesie war nicht vorgespielt. Sie war zu diesem Zeitpunkt traurige Wahrheit. Erst viel später brachte mir ein anderes Ereignis meine Erinnerung zurück.
Ein mitleidiges Lächeln blitzte in Santiagos Mundwinkeln. »Oh ... das stelle ich mir aber besonders bitter vor ... wenn du mich schon einmal berühren darfst und es dann nicht auf die Reihe kriegst, es dir zu merken.«
Gequält zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Ich hatte das Gefühl, der ganze Weltschmerz würde über mich hereinbrechen. Wieso konnte ich mich nicht daran erinnern? Wie konnte mein Gedächtnis bloß ein so bedeutendes Ereignis löschen?
Santiago streichelte über meine Wange. »Du kannst dich wirklich nicht erinnern?«
»Nein«, schluchzte ich.
Daraufhin zeigte er einen Funken Mitgefühl. »Weißt du ... so schmerzlich es für dich auch sein mag, ich bin sehr froh darüber und finde es geradezu unglaublich, denn ich hatte die ganze Zeit überlegt, wie ich damit umgehen sollte, dir dieses Privileg zugestanden zu haben. Die Frage hat sich jetzt erübrigt und dafür bin ich fast dankbar. So etwas sollte nicht zwischen uns stehen.« Er küsste mich auf die Stirn. »Lass es mich noch einmal hören ... aus deinem Mund ... damit ich es glauben kann.« Erwartungsvoll blickte er in meinen Augen ...
Mit tränenerstickter Stimme gab ich ihm seinen Willen. »Ich kann mich nicht daran erinnern, dich berührt zu haben.« Ein herzzerreißendes Schluchzen beendete meinen Satz.
Er zog seine Mundwinkel blasiert nach unten und nickte. Dann kam er mir näher und hauchte in mein Ohr: »Es tut mir leid für dich.«
Anschließend zwang er mich mit der Kraft seiner Hände langsam nach vorn, bis ich mit meinem Oberkörper flach ausgestreckt auf dem glatten Ledersitz lag. Mein Gesicht musste ich seitlich zu ihm drehen. Er strich zärtlich durch meine langen Haare und über meinen nackten Rücken. Neue Angst flackerte in mir auf, denn er hatte mir einen Orgasmus geschenkt und es war eine logische Folge, dass er mir als Ausgleich dafür nun wehtun würde. Ergeben überkreuzte ich die Arme hinter meinem Rücken und hoffte, ihn damit milde stimmen zu können.
»Wie konntest du leben ... ohne mich?«, fragte er theatralisch betroffen.
Ich atmete nervös ... und gab keine Antwort.
Er streichelte ein paar Tränen aus meinem Gesicht. »Warum quälst du dich so?«
Ich schluchzte. Er musste mich nicht überreden. Ich wollte zurück zu ihm. Sehnsüchtig wartete ich auf seine alles entscheidende Frage.
Dann legte er seine Hand um meinen Hals, er drückte mich fest, und kam mit seinem Mund direkt an mein Ohr. »Gehörst du noch mir?«, raunte er.
Ohne zu zögern antwortete ich mit »Ja«.
In der nächsten Sekunde riss er mich vom Motorrad und ich fiel auf den groben Schotter. Ich blieb liegen und erwartete seinen Schuh, der nun auf mich treten und mir meinen letzten eigenen Willen nehmen würde. Mit all meinen Sinnen wollte ich ihm gehören ... Aber es passierte nichts. Als ich wieder aufsah, stand er zwei Meter von mir entfernt, neben dem Lenker der Maschine, und zündete sich eine Zigarette an. »Hat dich jemand beschmutzt?«, fragte er.
»Wie?«
»Ich muss wissen, ob du mit einem Fremden Sex hattest!«
David und Jude waren nicht fremd, Ronan vergaß ich in der Aufregung, also fiel mir nur Lacourt ein, der sich mit seinen Grausamkeiten massiv in mein Gedächtnis geprägt hatte, und ich musste eilig überlegen, was und
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