Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
Insel ... nach Ivory.
Noch bevor wir am Pier ablegten, orderte er seine Männer unter Deck und ging selbst mit mir voraus. Der überraschend enge Kajütenraum war rundum mit Wurzelholz verkleidet. Weiße Lederbänke zogen sich u-förmig über alle Seiten und wie ein etwas zu hoher Couchtisch stand in deren Mitte eine einzelne schmucke Seemannskiste aus Holz. Santiago blieb mit mir direkt dahinter stehen und in seiner Aufgebrachtheit presste er mein zierliches Handgelenk viel zu fest – als könnte ich ihm hier davonlaufen. Der Reihe nach kamen alle Leibwächter nach unten und während sie sich im Kreis rund um die Kiste aufstellten und erwartungsvoll in Santiagos Richtung blickten, bekam ich zum ersten Mal Angst. Die würden doch hoffentlich nicht alle etwas mit meiner Bestrafung zu tun haben? Meine unsicheren Blicke galten vor allem den zwei neuen Männern, die ich namentlich noch nicht kannte. Aber vielleicht bezweckte er mit dieser Versammlung auch nur, mir die beiden vorzustellen. Wie alle Männer aus seinem engsten Kreis sahen sie umwerfend gut aus, stattlich, braungebrannt, etwas jünger als Santiago, und im Gegensatz zu Marcus, Edward und Damian waren sie blond.
Meine Hoffnung löste sich jedoch schnell in Luft auf, als Santiago seine Stimme erhob. Mit seinen Worten entriss er mir den Boden unter den Füßen. »Ihr habt eine Stunde! ... Ich werde langsam fahren.«
Ich erschrak und für einen Moment setzte sogar mein Herz aus. Am liebsten wäre ich in Santiago hineingekrochen, aber ich durfte mich aufgrund seiner Berührungsphobie nicht mal aktiv an ihm festhalten. Damian legte eine weiß gepolsterte Lederabdeckung auf die hohe Kiste und kam danach mit einem Tuch auf mich zu. Eine unangenehme Hitze stieg in mir auf. Auf der Suche nach Schutz drehte ich mich mit einem Schritt vor Santiago, kehrte allen den Rücken und versuchte mein Gesicht an seiner Brust zu verbergen. Und er legte tatsächlich beschützend seine Hand in meine Haare, drückte mich für einen Moment liebevoll an sich, bevor er mich meinem Schicksal überließ.
Damian setzte sich auf die Kiste und nahm mich zwischen seine Beine. Ich hörte mein eigenes Herz wie Trommelschläge unter meiner Kopfhaut und merkte, dass ich nur ganz schwer Luft bekam. Santiago stand noch immer hinter mir. Ich konnte es nicht glauben, hatte ich doch die letzten Monate alles daran gesetzt, mich so gut es ging aufzusparen ... hatte, abgesehen von einer Nacht mit Jude, ausschließlich mit David Sex gehabt ... hatte gegen meinen Willen einem Psychopathen meinen Mund geboten, einzig und allein, um Santiago zu schützen ... und nun wollte er mich im Gegenzug seinen Leibwächtern zum Fraß vorwerfen.
»Mach eine Faust!«, forderte Damian.
Wie ferngesteuert hielt ich eine geballte Hand vor meinen Körper.
»Nicht so! Halt deinen Daumen fest!«, tadelte er mich.
Die ersten Tränen liefen über meine Wangen, als Damian ein dünnes Stoffsäckchen über meine Hand zog und es mit einer breiten Manschette rund um mein Handgelenk fixierte.
Während ich die anderen Männer im Hintergrund beobachtete, wie sie der Reihe nach ihre durchtrainierten Körper entblößten, suchte ich in Gedanken verzweifelt nach einer Erklärung für das, was Damian gerade mit meiner Hand machte. Bis es mir schließlich dämmerte. Der seidige Stoff bot keinen Schutz, so wie es vielleicht ein Boxhandschuh getan hätte, aber ich würde dafür niemanden mit meinen Nägeln verletzen.
»Warum tust du das? Ich wehre mich nicht!«, versprach ich ihm.
»Du wirst dich wehren, glaub mir!«, gab er zurück und versorgte meine zweite Hand.
Ich begann vor Angst zu keuchen ... Mein Herz drohte zu kollabieren. Damian drehte mich wieder zu Santiago. Der streichelte nun zärtlich über mein Gesicht und ich dachte zuerst, er wollte mich ehrlich beruhigen, aber mit seinen Worten versetzte er meinem Herzen den nächsten Stich. »Ich will sie schreien hören. Keiner von euch wird sich bei ihr zu erkennen geben, und vergesst nicht, ihr die Schuhe auszuziehen!« Dann wurden meine Augen abgedeckt, ein fester Knoten riss an meinen feuchten Haaren. Ich konnte Santiagos Hand nicht mehr spüren, stattdessen hörte ich noch einmal seinen Befehlston hinter mir: »Du fängst an!«, bevor er den Geräuschen nach über die Holztreppe nach draußen ging. Die Kajütentür fiel ins Schloss.
Irgendjemand zerrte mein zerrissenes Kleid über meine Schultern und ließ es zu Boden gleiten. Blind drehte ich mich im Kreis, wollte
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