Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
bückte sich neben mir zu Boden und hakte ihn an einem plumpen Gegenstand ein, der an der Kante des Piers stand. Es war ein kleiner Betonklotz.
Danach erhob er sich und sprach eiskalt in mein Gesicht: »Das Wasser ist sechs Meter tief. Die Kette ist fünf Meter lang.«
Nervös begann ich zu zwinkern, als mir dämmerte, was er plante. Santiago war an Grausamkeit kaum zu übertreffen. Er wusste genau, dass ich vor nichts größere Angst hatte, als vor dem Ersticken. Ich sah, dass zwei seiner Bodyguards am anderen Ende des langen Piers den Zugang versperrten. Hier lagen nur drei große Yachten, also war meine Chance gering, dass gerade jetzt einer der Besitzer kommen würde, um diese Aktion zu stören. »Hast du einen Arzt mit?«, fragte ich ängstlich.
»Wir brauchen keinen Arzt«, entgegnete er amüsiert und streichelte dabei durch meine Haare.
Mein Herz klopfte immer lauter, als ich die Ausweglosigkeit meiner Situation erkannte. Ich wollte nicht sterben ... Seine Blicke nahmen liebevolle Züge an, wie jedes Mal, wenn er sich an meiner Angst ergötzte. Er schloss mich in seine Arme und drückte mich ganz fest an sich. Er wollte die Kurzatmigkeit in meinem Brustkorb spüren und das ängstliche Zittern, das meine Atemzüge begleitete. Seine Nähe machte mich wahnsinnig, an seinem Hals inhalierte ich den Duft seiner Haut und begehrte ihn ohne Ende. Wieder überlegte ich, mich an ihm anzuklammern, es hätte die Situation kaum noch verschlimmern können, aber letztlich konnte ich mich beherrschen.
Er löste sich von mir, trat einen Schritt zurück und Damian nahm ihm das Sakko ab. Santiago begann die Manschettenknöpfe an seinem rechten Handgelenk zu öffnen. Und das war der Moment, der meine Sinne lähmte. Ich hörte auf, über irgendetwas nachzudenken. Das Bild vor meinen Augen wurde undeutlich. Es war, als würde ich durch ihn hindurchsehen. Eine unangemessene Ruhe durchströmte meinen Körper.
»Willst du mir noch etwas sagen?«, fragte er.
»Ich liebe dich«, antwortete ich ergeben.
Santiago nickte anerkennend und schloss dabei kurz seine Augen. Kein Lächeln kam über seine Lippen. Meine Finger krallten sich hinter meinem Rücken ineinander, dann traf der Schlag seiner Hand gnadenlos hart auf mein Gesicht. Ich fiel nach hinten, und in der Sekunde, als ich ins Wasser eintauchte, war ich wieder hellwach. Sofort begann ich zu schwimmen, ich schnappte nach Luft und sah nach oben. Ich fühlte den Schmerz an meiner Wange nicht, zu groß war meine Aufregung. Santiago beugte sich etwas herunter und hielt die Kette fest, die zu meinem Halsband führte. Ich strich meine Haare aus dem Gesicht und das Wasser aus den Augen.
»Sieh mich an!«, verlangte er.
Ich gehorchte ihm und keuchte dabei panisch. Das Kleid behinderte mich beim Schwimmen. Und gerade, als ich nach der Kette greifen wollte, um mich leichter über Wasser halten zu können, ließ er sie los.
»Bitte ...«, flehte ich ihn an, »bitte mach das nicht!«
Santiago stand auf und nickte Damian zu. Der gab mit seinem Fuß dem Betonklotz einen Tritt.
Erschrocken kreischte ich nach Luft. Das schwere Ding klatschte neben mir ins Wasser und eine Sekunde später zog mich mein Halsband nach unten. Ich hielt die Luft an und versuchte gegen das Gewicht anzukämpfen, aber so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte die Wasseroberfläche nicht erreichen. Ich wusste nicht, was er von mir erwartete, zerrte panisch an meinem Halsband und versuchte, den Haken für die Kette zu finden. Als ich nach oben blickte, konnte ich verschwommen vier Männer erkennen, die meinen Überlebenskampf beobachteten. Jemand musste mich retten. Ich fand den Verschluss nicht und begann von neuem, mich mit einem kräftigen Tempo nach dem anderen nach oben zu stoßen, aber meine Luft und meine Kraft verließen mich fast gleichzeitig. Nur wenige Zentimeter trennten meine Fingerspitzen von der rettenden Oberfläche, als ich plötzlich Wasser schluckte. Im selben Moment sprang jemand neben mir ins Wasser. Sofort griff er mir an den Hals und ich schlug in meiner Panik so wild um mich, dass es ein paar endlose Sekunden dauerte, bis er mit einem Schlüssel das Halsband von mir lösen konnte. Ich atmete Wasser ein. Er zog mich an die Oberfläche und ich musste mich an der Luft hustend fast übergeben. Es war Edward. Er hielt mich in einem Rettungsgriff gefangen und zerrte mich zur Yacht, wo uns zwei Männer aus dem Wasser halfen. Zurück am Steg, warf er mich vor Santiagos Füße ... Mein Kleid war
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