Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
seiner Idee, seiner grandiosen Erfindung angefangen. Leanas Zeitreise, Viktors Unfall, John, der hier nicht hergehörte, und nun das! Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf und musste sich anstrengen, um ein Zittern zu unterdrücken.
»Nachdem wir das nun geklärt haben, würde ich Sie bitten, auf den nächsten Rastplatz zu fahren.«
»Was haben Sie mit mir vor?«
»Ich weiß nicht, was Sie meinen? Ich sagte, wir fahren ein Stück, und das haben wir nun getan.«
Tyssot glaubte ihm kein Wort. Er musste etwas unternehmen. Nur was? Es gab keine Gelegenheit, keine Möglichkeit ihm zu entkommen. Aber irgendwie musste er Leana beschützen. Er musste ihr alles erzählen, bevor Viktor auch bei ihr aufkreuzte. Er setzte den Blinker und wechselte auf die Spur, die zum Rastplatz führte. Es war dunkel und kein anderes Auto war zu sehen. Er war Viktor völlig ausgeliefert.
»Halten Sie dort an.«
Tyssot gehorchte und stellte den Wagen auf einem der ausgewiesenen Parkplätze ab. Unsicher machte er den Motor aus und harrte der Dinge, die da kamen. Viktor beugte sich derweil ein Stückchen nach vorne und Tyssot konnte seinen Atem in seinem Nacken spüren. Er schloss die Augen. Sein Kopf war nun völlig leer. Er konnte sich nicht erinnern, dass dies jemals in seinem Leben der Fall gewesen war. Keine Schlussfolgerungen, keine Pläne, keine Hoffnung waren mehr da. Es war aus. So fühlte man sich also, wenn das Ende nah war. Sofort verwarf er diesen Gedanken. So konnte es nicht enden! Irgendwo auf einem Parkplatz, an einer Autobahn. Viktor konnte unmöglich so grausam sein. Er kannte ihn schon lange. Schon als er noch grün hinter den Ohren gewesen war, hatte er ihn unterrichtet. Genau wie Leana. So verrückt die ganze Angelegenheit auch war, der Junge war kein Mörder! Andererseits hatte er einiges durchgemacht. Und Tyssot konnte nachvollziehen, dass er ihm und den anderen die Schuld an der Misere gab. Egal, wie man es drehte und wendete, Viktor war heute Abend nicht nur auf einen Plausch vorbeigekommen. Der Mann hatte sich in seinem Auto versteckt wie ein Gangster. Er wusste genau, was er tat.
»Bringen Sie es hinter sich.«
»Wie meinen?«
»Wir wissen beide, dass Sie mich nicht einfach ins Labor zurückfahren lassen können. Also tun Sie, was auch immer Sie sich vorgenommen haben.«
Tyssots Stimme zitterte, als er die Worte aussprach. Er wollte nicht sterben. Nicht so. Es gab noch so viel zu tun, zu erforschen. So durfte es nicht geschehen.
»Für wen halten Sie mich? Für derlei Dinge habe ich Angestellte«, entgegnete Viktor grausam, öffnete die Tür und stieg einfach aus.
Tyssot sah ihn langsam davongehen und zu seinem Entsetzen traten plötzlich zwei Männer aus der Dunkelheit und steuerten auf seinen Wagen zu. Einer von ihnen nickte Viktor zu und ging dann langsam zur Beifahrerseite. Der andere baute sich neben dem Auto auf und verharrte in wachsamer Position. Tyssot musste schweigend und untätig beobachten, wie sich der Mann neben ihn setzte, und ihn, ohne ein Zeichen von Nervosität, anstarrte.
»Es wird einfacher für Sie sein, wenn Sie sich nicht wehren«, sagte er mit beunruhigend leiser Stimme.
Tyssot ließ die Hände vom Steuer auf seine Knie sinken und dachte an Leana.
Kapitel 12
----
November 2126
San Francisco
Angespannt schwenkte John die Eiswürfel in seinem Whiskyglas. Er hatte den Mann jetzt schon drei Wochen im Visier. Von Emmett wusste er, dass er keine Gelegenheit ausließ, um sich über seine Arbeit und insbesondere über seine Arbeitgeber zu beschweren. Das könnte ein Treffer sein. Er gab Emmet ein kurzes Zeichen und dieser griff nach seinem Scanner und kam gemächlich zu ihm. Am Ende der Bar angekommen streckte er den Arm aus, damit John das Gerät über die Theke hinweg sehen und den Betrag kontrollieren konnte. John warf einen kurzen Blick darauf und hielt dann sein Handgelenk gegen den Scanner. Der entsprechende Betrag wurde abgebucht und John stand auf, um sich seinem ahnungslosen Opfer vorsichtig zu nähern. Er passierte eine der für diese Zeit typischen Werbesäulen, welche im gesamten Eingangsbereich des Van-Orten-Gebäudes installiert waren.
»Hallo John. Wie schön, dass du uns wieder besuchst. Ich hoffe, der Whisky war nach deinem Geschmack?«
Die junge Frau, welche diese Worte mit säuselnder Stimme an ihn richtete, fuhr sich verführerisch mit den Fingern durch das Haar. Vor einigen Monaten hätte John dies völlig aus dem Konzept gebracht. Nicht etwa, weil er durch
Weitere Kostenlose Bücher