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Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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wiederholen.«
    Alarmiert blickte ich ihm in die Augen. Wollte er etwa einen Rückzieher machen? Ich hatte in den letzten Monaten das Gefühl gehabt, dass er genau wie wir anderen mit ganzem Herzen bei der Sache war. Vielleicht war dieses romantisch anmutende Getue bloß seine Art, mir schonend beizubringen, dass er mich doch nicht begleiten würde. Oder schlimmer! Er wollte nicht, dass ich gehe? Ich musste mich zusammennehmen, um ihn nicht zu unterbrechen.
    »Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass keiner von uns wirklich weiß, was in der Zukunft beziehungsweise in der Vergangenheit, noch auf uns zukommen wird«, fuhr er fort.
    Einen Moment lang schwiegen wir beide und ich war mir nicht sicher, ob er jetzt Zustimmung oder Gegenwehr von mir erwartete. Er machte sich plötzlich an seiner Hosentasche zu schaffen und brachte ein kleines, mit Samt bezogenes Kästchen hervor. Mein Unterkiefer verspannte sich.
    »Wie du weißt, habe ich dir bereits zweimal einen Heiratsantrag gemacht. Einmal hast du zugestimmt und ich war sehr stolz, ganze vier Wochen lang dein Ehemann sein zu dürfen. Ich werde dir heute also nicht schon wieder einen Antrag machen, aber ich möchte dennoch, dass du etwas von mir immer bei dir hast.« Er öffnete die Schachtel und drehte sie um, damit ich den Inhalt sehen konnte. Darin lag eine Kette. Sie war schlicht und aus Silber gefertigt. Der Anhänger war eine kleine, mit winzigen Markasiten besetzte Uhr. Ich fand sie wunderschön. Er nahm die Kette heraus und sah mich erwartungsvoll an.
    »Was ist, willst du sie für mich tragen?«, fragte er so, als würde ich ihm damit einen Gefallen tun.
    Erleichtert fiel ich ihm in die Arme. Es war nichts weiter als eine romantische Geste. Ein Geschenk. Ich hatte wieder einmal viel zu viel hineininterpretiert.
    »Ja, das möchte ich gerne!«, brachte ich krächzend heraus, »sie ist einfach perfekt, John. Danke.«
    Ich strahlte ihn an. Insgeheim war ich froh, dass er mir weder eine Abfuhr bezüglich der anstehenden Zeitreise geben wollte noch einen weiteren Heiratsantrag plante. Es war ja nicht so, als ob ich ihn nicht noch einmal heiraten wollte. Um genau zu sein, hatte ich eine Zeit lang sogar Angst gehabt, ER wäre eventuell nicht mehr daran interessiert. Nachdem wir damals aus dem 20. Jahrhundert in das Jahr 2016 zurückgereist waren, hatten sich die Ereignisse überschlagen. Zuerst Viktors Verschwinden, dann der Diamant, den Tom am Ende sicher bergen konnte, und schließlich die Planung und Gründung der neuen Firma, in die wir all unsere Zeit steckten. Außerdem war John von einem Tag auf den anderen in ein fremdes Jahrhundert geschickt worden. Ich hatte viel Zeit und Geduld aufgewendet, ihn mit meiner Welt vertraut zu machen. Anfangs war einfach zu viel los gewesen, um das Thema Heirat erneut anzugehen. Später dann hatte ich das Gefühl, es John schuldig zu sein, ihm etwas Zeit zu lassen. Immerhin hatte ich ihn mehr oder weniger unfreiwillig aus seiner Zeit entführt und kein Rückreiseticket parat. Er hatte sich nie beschwert, nie auch nur großartig getrauert. Obwohl er genau wusste, dass seine Schwester im selben Moment, in welchem er in die Zukunft gerissen wurde, bereits gestorben war. Obwohl sie noch ein langes und erfülltes Leben geführt hatte, blieb John nichts, außer an ihrem Grab Abschied zu nehmen. Wir hatten es gemeinsam auf dem Gainesville City Friedhof besucht. Es hatte mir beinahe das Herz zerrissen, ihn trauern zu sehen, doch er hielt sich tapfer. Er hatte sich seinem Schicksal offenbar völlig ergeben und schien keinen Groll zu hegen. Trotzdem wollte ich ihn damals zu nichts drängen. Ich hatte sogar ein wenig Angst, dass unser gemeinsames Abenteuer unsere Gefühle nur verstärkt hatte und wir im normalen Alltag eventuell gar nicht funktionieren würden. Ich wollte John sozusagen nicht gleich in Ketten legen. So verging die Zeit und wir widmeten uns mehr und mehr der Arbeit, waren fast nie allein, sondern ständig im Labor oder zuvor auf der Baustelle. Und irgendwann war das Thema irgendwie tabu geworden. Keiner von uns hatte es wieder angesprochen und wir taten so, als wären wir ein ganz normales Paar. Wir vergaßen unsere kurze Ehe aus der Vergangenheit und lebten einfach unser Leben.
    »John, wegen der Sache mit der Heirat …«, begann ich kleinlaut, »ich möchte nicht, dass du denkst …«
    »Mach dir keinen Kopf«, unterbrach er mich schnell, »ich wollte es eigentlich gar nicht ansprechen. Ich möchte nur, dass du

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