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Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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zwei Schritte weiter und ich würde mich im festgelegten Radius, welcher in Kürze von der grausamen Energie erfüllt werden würde, befinden. Erst jetzt konnte ich mir vorstellen, wie die Redensart "Mir bricht das Herz" entstanden sein musste. Vermutlich hatte sie ein Zeitreisender das erste Mal ausgesprochen.
    »Ich liebe dich«, sagte ich fast lautlos, sodass John die Bedeutung meiner Worte nur an meinen Lippenbewegungen festmachen konnte.
    Er hob die Hand an seine Lippen und deutete einen Kuss an. Dann tippte er auf seinen Ringfinger und ich umfasste unwillkürlich meinen Ehering. Wir waren verbunden. Für immer. Was auch passierte, hier oder in der Zukunft, wir gehörten zusammen. Ich begann zu zittern. Panische Angst ergriff mich. Plötzlich war ich mir nicht mehr sicher, ob ich die Rückreise antreten konnte. Ich wollte nicht weg. Ich wollte bei ihm bleiben. Es musste einen Weg geben. Vielleicht hatte ich mich nicht genug bemüht? Hätte ich ihm doch anbieten sollen, mit mir zu kommen? Tausend Gedanken und Abwägungen stürmten auf mich ein. Es war zu spät. Ich konnte nichts mehr tun.
    Die Luft begann leise zu surren. Die zuvor fast unmerklichen Geräusche des Waldes verstummten nun völlig und es fühlte sich an, als würden meine Haare, die ich offen trug, plötzlich wie von Zauberhand schwerelos werden. Ich fühlte mich plötzlich leicht und ganz ruhig. Schnell sah ich zu John. Er hatte die Veränderung bemerkt. In wenigen Augenblicken würde ich verschwunden sein. Ich registrierte seinen erschrockenen Blick und folgte ihm, hinunter zu meinen Füßen. Einer der beiden sah aus wie immer. Der andere begann sich bereits aufzulösen. Es sah aus, als hätte man ihn wegradiert. Ich sah wieder zu John und lächelte ihn an. Er war völlig außer sich, das konnte ich sehen. Scheinbar war es doch etwas anderes, über Zeitreisen zu reden, als dabei zuzusehen. Er wirkte wie erstarrt und als er seinen Blick endlich wieder von meinen Füßen in mein Gesicht verlagerte, standen ihm Tränen in den Augen. Es zerriss mich, ihn so zu sehen. Mein Herz barst buchstäblich in zwei Teile und ich hatte Sorge, dass es nicht mehr weiter schlagen wollte. Inzwischen waren meine Beine dabei, sich aufzulösen, und meine rechte Hand tat es ihnen gleich. Ich kannte diesen Prozess und hatte mich, so gut es eben ging, daran gewöhnt. Vielleicht war es die besondere Situation, die den Vorgang heute extremer erscheinen ließ? Nein! Etwas stimmte nicht. Ich hatte das Gefühl, zwischen zwei Wänden eingeklemmt zu sein. Auch das surrende Geräusch, welches normalerweise mit dem Wiedereintritt einherging, hatte sich verändert. Es war nun eher ein dumpfes Grollen. Was geschah hier? Hatte Tommy etwas falsch konfiguriert? Oder hatte einer von Viktors Leuten die Leitung übernommen und Mist gebaut? Ich bekam es nun ernsthaft mit der Angst zu tun und sah John unsicher an.
    »Hier stimmt etwas nicht«, rief ich.
    »Was meinst du? Tut dir etwas weh? Können wir es noch abbrechen?«, brüllte er nervös.
    »Nein, zu spät. Es hat schon begonnen. Ich weiß nicht, was los ist. Ich …«
    In diesem Moment gab es ein ohrenbetäubendes Geräusch und dann trat plötzlich eine bedenkliche Stille ein. Ich fühlte mich wie in einem Vakuum. John und ich warfen uns verzweifelte Blicke zu und konnten nichts weiter tun, als stillzuhalten. Man spürte förmlich, dass hier ein Eingriff in die Natur stattfand. Ich hatte plötzlich Angst um John. Wenn hier tatsächlich etwas schieflief, waren wir vielleicht beide in Lebensgefahr. Ich wollte ihm noch etwas zurufen, doch es kam kein Laut aus meinem Mund. Es war, als wenn die Zeit stillstehen würde. Plötzlich gab das Vakuum nach und ich hatte das Gefühl, dass die Energie sich über den Boden ergoss. Als würde jemand dickflüssige Vanillesoße über einen Becher Eis gießen. Ich sah, dass ich mich nun auf einmal schneller dematerialisierte und versuchte John einen letzten Blick zuzuwerfen. Was dann geschah, überstieg selbst meine Vorstellungskraft.
    John war, genau wie ich, halb verschwunden. Ihm fehlten beide Arme und nur ein Bein war noch zu sehen. Dafür waren vor ihm auf dem Boden ganz deutlich die Umrisse eines Mannes zu erkennen. Nach und nach konnte ich John immer weniger, den Mann dafür besser erkennen. Im Bruchteil einer Sekunde, bevor mein Körper vollständig aus dem Jahr 1922 entschwunden war, wurde es mir klar und ich sprach seinen Namen laut aus: »Viktor!«
    Im nächsten Moment hatte sich die Umgebung

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