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Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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gestoßen, als ich nach auffälligen Erscheinungen des 20. Jahrhunderts suchte. Ihr wisst schon, Aliens, Verrückte, die denken, sie wären Jesus, und so weiter. Jedenfalls hat einer dieser Typen in dem Forum eine beachtliche Sammlung von historischen Dokumenten. Er beschrieb hier einen Fall, in dem ein Mann, Mitte dreißig, in Berlin auftauchte und wirres Zeug erzählte. Offenbar kreuzte er mitten im Winter, seltsam gekleidet, in den Straßen Berlins auf und wurde schließlich halb erfroren von der Polizei aufgelesen. Die wollte ihn sofort in ein Irrenhaus stecken, aber er war verletzt und landete deshalb im Krankenhaus. Genauer gesagt in der Berliner Charité. Wusstet ihr übrigens, dass die Charité ursprünglich ein Pesthaus war?«, unterbrach er seine Geschichte.
    Keiner von uns ging darauf ein. Natürlich wollten wir alle wissen, wie es weiterging.
    »In Ordnung. Jedenfalls blieb er dort für mehrere Wochen. Die Ärzte fanden zahlreiche Narben, sowohl frische als auch halbwegs verheilte, an seinem Oberkörper. Eine der Schwestern, die ihn fast täglich betreute, schrieb alles in ihr Tagebuch. So erwähnte sie zum Beispiel, dass er immer wieder von einer seltsamen Energie sprach und dass sie ihn in die Zukunft zurückbringen würde. Nachdem klar war, dass man ihm, zumindest was seine physischen Verletzungen anging, nicht helfen konnte, erklärten ihn die Mediziner für geistesgestört. Trotzdem durfte er im Krankenhaus bleiben, da ein Transport inzwischen undenkbar war.«
    »Der arme Viktor«, sagte ich und stellte mir vor, wie schlimm es für ihn gewesen sein musste.
    »Es schien, als würden seine Organe nach und nach den Geist aufgeben«, fuhr Tommy unbeirrt fort. »Am Ende war er völlig ausgemergelt und kaum noch fähig, einen Schluck Wasser zu trinken. Die Schwester notierte in ihrem Tagebuch, dass er im Schlaf immer häufiger den Namen Leana rief und im Wachzustand darauf drängte, dass man ihn zum Drachenhaus bringen solle.«
    Mir lief es kalt den Rücken herunter, als mein Name fiel. Hatte Viktor noch immer Gefühle für mich gehabt oder waren es Rachegelüste, die ihn von mir träumen ließen?
    »Er starb am fünften März 1922. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten diverse Nervenärzte versucht, eine passende Diagnose für seine Geisteskrankheit zu erstellen. Doch keiner konnte sich seine Wahnvorstellungen erklären, genauso wie niemand je seine Identität herausfinden konnte. Er erhielt ein anonymes Grab auf dem evangelischen Friedhof der Gemeinde Alt-Buckow.«
    Nach kurzem Zögern griff Tommy nach einem Blatt Papier, das neben dem Rechner lag.
    »Ich habe den Typen aus dem Forum gebeten, mir die Notizen der Krankenschwester zu schicken. Sie schrieb, er hätte behauptet, sein Name wäre Viktor van Orten. Es war ein Foto dabei«, sagte er und legte das Bild vor uns ab.
    »Oh nein«, krächzte der Professor und hob die Hände an den Mund.
    Ich traute mich kaum, direkt hinzusehen, doch schließlich tat ich es und mir gefror das Blut in den Adern. Zwar war die Aufnahme nicht sonderlich scharf und im ersten Moment erkannte man Viktor nicht, aber er war es tatsächlich. Seine Augen waren eingefallen und er sah aus, als wäre er Statist in einem der Horrorfilme, die ich so gern sah. Sein Gesicht war von Schatten durchzogen und seine Hände, die seltsam verkrampft auf der Bettdecke lagen, wirkten irgendwie verkrüppelt. Er hatte den Mund halb geöffnet und starrte direkt in die Kamera, als wolle er sagen: Ihr habt mir das angetan. Es war zum Fürchten. Ich wendete meinen Blick ab und lehnte mich an John an. Offenbar konnte er meine Bestürzung nachvollziehen, denn er legte sofort seine Arme um mich.
    Eine Weile sagte niemand etwas. Dann schlug der Professor vor, den Friedhof in Berlin bei nächster Gelegenheit aufzusuchen.
    »Das wäre angebracht«, sagte er förmlich.
    »Der Friedhof wurde in den Sechzigern geschlossen«, berichtete Tommy, nicht ohne einen Funken des Bedauerns in seiner Stimme.
    Wir kehrten ins Wohnzimmer zurück und versuchten, die unschönen Tatsachen zu verdrängen. Viktor hatte es sich selbst eingebrockt. Niemand hatte ihn gezwungen, bei unzureichender Energie zu reisen. Und er hatte versucht, Tommy und den Professor zu töten. Andererseits wollte er mich und den Professor vor dem Autounfall bewahren oder hatte er es doch nur für seinen Vater getan? Es war nun mal so gekommen und wir konnten es nicht mehr ändern. Theoretisch jedenfalls …
     
    Nach einiger Zeit hatten wir uns alle wieder

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