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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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er dich wohl schon gefunden und dir den Kopf abgetrennt, ganz gleich, welche Achtung du in Waset genießt.«
    Cheftu verzog das Gesicht. »Ich glaube nicht, daß man mir dort noch große Achtung entgegenbringt, mein Freund. Was hat ihn davon abgehalten, nach mir zu suchen?«
    »Elohim hat ihn mit einer weiteren Plage geschlagen.«
    Cheftu und Chloe wechselten einen verdutzten Blick. »Die Viehpest«, murmelte Cheftu verwundert vor sich hin.
    Meneptah sah ihn verblüfft an, gab ihm aber recht. »Unser Anführer, Moshe – ihr nennt ihn Ramoses –, hat den Prinz gewarnt, er solle das ganze Vieh in die Häuser holen. Thutmosis hat aber nicht auf ihn gehört, nun sind fast alle Tiere tot, die er besessen hat. Diese Berichte hört man überall aus dem Delta. Nur unsere Tiere leben noch.«
    »Wie lange hat diese Plage gedauert, oder ist sie noch nicht vorbei?« fragte Cheftu.
    »Der Prinz hat augenblicklich nach Moshe schicken lassen und ihn gebeten, bei seinem Gott Fürbitte für die Sicherheit der Mizrayim einzulegen.«
    Chloe sah Cheftu verständnislos an. Er antwortete ihr lächelnd: »Das ist hebräisch für Ägypter. Ist sonst noch etwas vorgefallen?«
    Meneptah grinste breit. »O ja, Herr«, bestätigte er. »Der ganze Hof, in Waset wie in Avaris, wurde mit Blattern geschlagen. Selbst Magus Shebenet persönlich war nicht in der Lage, in Moshes Nähe zu bleiben. Außer uns hat sich jeder in Ägypten angesteckt.«
    Das schien Cheftu noch mehr zu interessieren. »Blattern? Welche Symptome gibt es?«
    »Diesen Staub«, sagte Meneptah und deutete auf die Asche, die seinen Umhang und sein Haar überzog. »Es ist aus einem Staub gekommen, den Moshe in den Himmel geworfen hat. An manchen Stellen liegt er mehr als eine Elle tief. Wenn die Ägypter damit in Berührung kommen, bekommen sie Beulen und offene Wunden. Die Wunden beginnen zu faulen und nässen Blut, Eiter und eine graue Flüssigkeit. Was ist das, Herr? Ich muß wissen, wie ich die Leute behandeln soll.«
    Cheftu bürstete sich etwas davon auf seine Hand und hielt sie ins Fackellicht. Ein Schwielenstreifen brach auf seiner Handfläche aus.
    »Hat euer Anführer noch mehr Prophezeiungen gemacht?«
    »Bald wird ein tödlicher Hagel fallen. Wir sollen alle in unseren Häusern bleiben. Moshe hat das auch dem Prinzen erklärt, aber wir werden ja sehen, ob er auf ihn hört. Du mußt an einem sicheren Ort bleiben, Herr. Du mußt hierbleiben.«
    »Was auf euch herabgefallen ist, war Vulkanasche«, beschied ihm Cheftu. »Sag, hat man laute Geräusche unter dem Boden vernommen, oder gab es Berichte über große Wellen auf dem Großen Grün? Über Feuer im Himmel?«
    Meneptah erbleichte unter seiner braunen Haut. »An der Mündung des Nils wurden drei Fischerdörfer ins Meer geschwemmt. Die Priester von On haben erklärt, das Feuer sei ein Zeichen für Amuns Zorn gegen Elohim … aber von einem großen Lärm weiß ich nichts, Herr.«
    »Meneptah, wenn dieser Staub ellentief auf dem Boden liegt, dann muß die Insel im Großen Grün explodiert sein, so wie es prophezeit wurde. Der Hagel, den euer Moshe vorhersagt, wird sich mit der Asche mischen und auf diese Weise doppelt tödlich sein.«
    Nachdem Cheftu Meneptah unterwiesen hatte, wie er eine Heilsalbe mischen und die Stämme auf den nahenden Hagelsturm vorbereiten sollte, wünschten sie ihm gute Nacht und fielen ins Bett, nicht ahnend, daß es bereits Morgen war.
    Hufgeklapper und Räderquietschen rissen Chloe aus dem Schlaf. Cheftu war bereits aufgestanden und am Fenster, wo er dem Dekret lauschte, das in Rekkit verlesen wurde.
    »Der Herrscher, Thutmosis der Dritte, läßt euch mitteilen, daß die Drohungen eures Propheten euch nichts nützen. Niemand soll mit seinem Besitz oder seiner Familie Ägypten verlassen. Wer den Wunsch hat, das Land ohne seine Herden, Frauen oder Kinder zu verlassen, muß sich im Palast melden, wo seine Bitte geprüft wird.«
    Chloe eilte ans Fenster und sah die Soldaten in ihren blauweißen Helmen abmarschieren. »Das sind äußerst harte Auflagen.«
    »Thut ist in seinem Stolz getroffen. Deine Flucht hat ihn beschämt, und das läßt er jetzt an Ägypten aus«, erklärte ihr Cheftu grimmig.
    Chloe trat hinter ihn. »Ich bin daran schuld?«
    »Nicht wirklich … du lieferst ihm den Vorwand, sich wie ein Schulbub aufzuführen.«
    »Danke, jetzt fühle ich mich gleich viel besser«, erwiderte sie sarkastisch.
    »Was er tut, ist eine Katastrophe. Mit diesen Bedingungen verurteilt er Ägypten zum

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