Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor
früheren Leben, was jetzt noch Bedeutung für mich hätte. Meine Berufung, meine Träume, meine Familie –« Seine Stimme brach. »Seit Hunderten von Jahren dahin.« Er sah zu ihr auf. »Für mich zählt nur noch das Jetzt. Dich aus der Gefahr zu bringen, diesen politischen Sturm zu überstehen.« Er stand wieder auf und sah sie mit glühenden Augen an.
»Das Überraschendste gestern nacht war – daß ich begriffen habe, wie sehr ich dich liebe.« Ohne auch nur Luft zu holen, fuhr er fort: »Du warst noch unberührt, aber ich habe dich wie ein Tier genommen.« Stöhnend rieb er mit der Hand über sein Gesicht. »Ich kann nicht glauben, was ich da getan habe. Noch nie habe ich so die Beherrschung verloren.«
Chloe zog seine Hand weg und blickte in seine goldenen Augen. »Was hast du gesagt?«
»Daß ich dich liebe. Das Gelübde, das ich abgelegt habe, kam von Herzen.«
»Liebst du mich oder RaEmhetepet?«
»Dich. Das Mädchen aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Das immer fragt: ›Was wäre wenn‹, und das in der Nacht malt.« Er erbleichte unter seinen Worten.
»Ich kann es immer noch nicht glauben«, flüsterte er.
»Seit wann?«
»Was?«
»Seit wann liebst du mich?«
Cheftu lachte leise. »Seit ich deinen bezaubernden derrière gesehen habe.«
»Bezaubernd?«
»Mmm, oui .«
»Und was kam dann?«
»Dann habe ich gesehen, wie elegant du mit Hatschepsut, ewig möge sie leben!, fertig geworden bist.«
»Ich bin kurz darauf zusammengeklappt. Geschichte war noch nie meine Stärke.« Tut mir leid, Mom, entschuldigte sie sich im Geist.
Er wand eine Strähne ihres Haares um seinen Finger. »Ich habe deinen Leib auch begehrt, als du mich um ein Haar erschossen hättest.« Sie sah ihn verständnislos an. »Mit dem Pfeil«, erläuterte er.
»Ich kann ausgezeichnet zielen«, beschied sie ihm. »Der Schuß ging genau über den Bug und ins Wasser.«
»Mmm«, sagte er. »Aber vor allem bin ich dir verfallen, wenn du ›Warum?‹ gefragt hast.«
»Warum?«
Er schob seine Hände unter ihre Arme, packte sie dann um die Taille und drückte sie an seinen Bauch. »Warum dies, warum das. Was würde ich tun, wenn … deine zahllosen Fragen haben mich Wort für Wort verführt. Ich konnte dir in die Seele sehen. Und ich habe einen Menschen erblickt, der Fragen stellt und Dinge erschafft. Da war mir klar, daß ich dich liebe … und zwar ausschließlich dich, chérie .«
»Du hast deine Gefühle ausgezeichnet verborgen«, murmelte Chloe ganz außer Atem.
»Ich hatte gehofft, meine Taten würden für sich selbst sprechen. Ich habe versucht, mich um dich zu kümmern, dich zu beschützen, dir die nötige Zeit zu geben, dich wieder an mich zu gewöhnen.« Er lächelte grimmig. »Ich mußte dafür sorgen, daß du die auserwählten Herren und Soldaten, die sich wie Fliegen um dich scharen, nicht allzusehr in Verzückung bringst!« Er küßte sie so zärtlich, daß seine Lippen kaum die ihren berührten. Dann sagte er, seinen Mund auf ihrem: »Als ich dir in jener Nacht vom Boot gefolgt bin, hast du so geweint, daß mir fast das Herz gebrochen wäre. Und als ich dich dann berührt habe, bist du sofort mit mir verschmolzen, so als würdest du mich brauchen und begehren.« Wieder küßte er sie, diesmal hungriger. »Ich war RaEm schon einmal verfallen. Ich konnte nicht begreifen, wieso ich dein Fleisch nicht wiedererkannte. Im Gegenteil, du hast mich besser gewärmt als jedes Feuer.«
Chloe umarmte ihn und spürte unter ihren Händen den steten Schlag seines Pulses. »Ich habe es schön gefunden, Cheftu«, flüsterte sie. »Ich habe damals jede Sekunde schön gefunden, genauso wie –«, ihr stockte der Atem, als sie sich an ihre Verzückung erinnerte, »gestern nacht auch.«
Er zog ihren Kopf zurück, bis sie ihm in die Augen sah. »Alles?« Leidenschaft loderte in seinem Blick auf, während ihre Hände den Saum seines Schurzes anhoben.
»Ich glaube, sich zu lieben ist ein bißchen wie Eiscreme, glace «, sann sie nach.
»Es gibt viele verschiedene Geschmacksrichtungen für viele Gelegenheiten.«
Cheftu zog sie an der Hand zurück zur Liege.
»Geschmacksrichtungen? Haii ?« Er lächelte. »Wie Minze oder Orange oder Honig?«
Lächelnd löste sie seinen Schurz. »Ich werde dir von einer Eisdiele in Houston erzählen … dort gibt es eine lange Theke mit über dreißig Töpfen …«
Viel später drehte sich Chloe in seinen Armen um.
» Hai … Mokka-Sahne ist einfach wunderbar.«
Cheftu lachte, daß sie über seiner
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