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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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leben!, von uns, Herrin?« »Wie sollen wir uns anziehen, Herrin?«
    Die Fragen prasselten auf sie herab, und Chloe nahm ihren besten Befehlston an, um die Ängste zu beschwichtigen und dafür zu sorgen, daß die Priesterinnen die Asche abwuschen und sich anzogen, so gut das eben ohne Spiegel, Dienerinnen oder auch nur den Blick eines Fremden ging. Dann rief Chloe die Priesterinnen der Reihe nach auf. ReShera war nicht aufgetaucht. Niemand hatte Lust, den stockfinsteren Tempel nach ihr abzusuchen, und RaEm fehlte jede Erinnerung an diesen Ort. Auch recht, dachte Chloe. Sie kann genausogut hierbleiben. Die Frauen reichten einander die Hände und spazierten in einer langen Kette hinaus zu ihrer Eskorte.
    In der Dunkelheit des Saales lag die drückende Atmosphäre mehrerer hundert Anwesender. Cheftu konnte niemanden sehen, doch er hörte das ängstliche Gewisper, das Rascheln von Leinen und roch vor allem den scharfen Angstschweiß. Er bewegte sich auf die Stelle zu, an der seit jeher sein Platz gewesen war, und entschuldigte sich dabei bei allen, mit denen er zusammenrumpelte oder denen er auf die Füße trat.
    Weder Hatschepsut noch Thutmosis hatten den Raum bis dahin betreten, und er gab sich alle Mühe, nicht darüber nachzudenken, wo Chloe sein mochte und warum sie nicht im Palast war. Woher wußte er, daß sie nicht hier war? Wäre er in der Lage, in dieser absoluten Dunkelheit ihre Anwesenheit zu spüren? Ware bereits drei Tage vergangen? Würde es jemals wieder Licht werden?
    Der Zeremonienmeister schlug mit seinem schweren Stab auf den Boden. Seine Stimme war wieder so kräftig wie früher, auch wenn Cheftu ein ängstliches Beben darin zu hören meinte.
    »Heil Horus-im-Nest«, rief er aus. »Erbe des Thrones! Prinz von Ober- und Unterägypten, Geliebter Thots, Sucher der Ma’at, Heerführer der Truppen Pharaos, ewig möge sie leben!«
    Cheftu hörte, wie ein Paar Füße sich einen Weg durch die Menge suchten und dann die Stufen erklommen, bevor sich Thut auf dem leise knarzenden Thron niederließ.
    Noch einmal schlug der Zeremonienmeister seinen Stab auf den Boden. »Heil! Heil! Pharao Hatschepsut, ewig möge sie leben! Königin des Roten und Schwarzen Landes! Verteidigerin der Ma’at! Geliebte der Göttin! Tochter der Sonne! …« Der Rest der Litanei ging in lautem Rascheln unter, weil alle sich zu Boden warfen. Selbst der Zeremonienmeister schwieg, während Hat mit leise klickenden Sandalen den Raum durchschritt. Sobald sie das Podest erstiegen und sich gesetzt hatte, hörte Cheftu den gleichmäßigen Tritt ihrer kushitischen Leibwächter, die ihre Positionen rund um den Thron einnahmen.
    »Man möge sich erheben!« bellte der Zeremonienmeister, und Cheftu stand gemeinsam mit allen anderen wieder auf.
    »Adlige Ägyptens!« Sinnlich und gebieterisch hallte Pharaos Stimme durch den Raum. »Die ihr euer Blut gegeben habt, um die Unversehrtheit unserer Götter und unseres Landes zu gewährleisten! Meine Majestät spricht euch ihren Dank aus. Meine Majestät gewährt euch Ehren, und Meine Majestät fordert eure Treue ein!« Was eigentlich Applaus hätte ernten müssen, wurde mit eisigem Schweigen aufgenommen. Hat fuhr fort: »Die Plagen, mit denen man uns die Seele stehlen wollte, wurden uns von keinem anderen Gott gesandt!« Ihre Erklärung ging in aufgeregtem Gemurmel unter. »Meine Majestät hat aus dem Tempel Amun-Res in Waset den größten Magus Ägyptens mitgebracht!«
    Cheftu spürte, wie sich alles in ihm zusammenzog. Also war es tatsächlich so: In den Augen des Thrones war er kein Ägypter. Zu seiner Verblüffung spürte er nach dem ersten Schock keine Trauer darüber.
    »Ich stelle euch Iri, meinen Magus, vor!«
    Vereinzelt wurde applaudiert. Cheftu hörte Gemurmel im Hintergrund, dann das Schaben eines Stuhles weiter vorne.
    »Meine Majestät, meine Adligen«, setzte Iri an.
    Cheftu zermarterte sich das Gehirn in dem Versuch, der Stimme ein Gesicht zu geben, jedoch ohne Erfolg.
    Das Gemurmel der Zuhörer hatte sich zu einem tiefen Raunen gesteigert, und Hat verlangte kühl zu erfahren, was vorgefallen war.
    »Die Priesterinnen, die du sehen wolltest«, antwortete der Zeremonienmeister.
    »Die Israeliten sind ebenfalls eingetroffen.«
    »Schick sie alle herein, Zeremonienmeister«, befahl Hat mit tragender Stimme. Cheftu hörte Metalltüren quietschen, dann das leise Tapsen von Schritten, die an ihm vorbeigingen. Ein leichter Hauch nach Asche zog durch die Luft.
    »Apiru!« Hats Stimme war laut

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