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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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geht?«
    Ankhem-Nesrt brach vor Erleichterung fast zusammen.
    »Re-Shera vielleicht?«
    »Gut. Ruf sie und sage es ihr bitte«, befahl Chloe und war in der nächsten Sekunde schon eingeschlafen.
    Cheftu versuchte, seine Panik zu zügeln. Daß Chloe nicht da war, mußte nicht unbedingt heißen, daß etwas geschehen war. Zum dritten Mal in ebenso vielen Minuten schritt er durch sein Zimmer. Ehuru war da und lauschte ängstlich in die Dunkelheit. Sie hatten mehrere Fackeln angezündet; das glaubten sie wenigstens. Es machte nicht den kleinsten Unterschied. Das Geräusch eilender Schritte im Gang ließ ihn innehalten.
    Die hohe, panische Stimme eines Kindes verkündete, daß die Propheten in sechs Dekanen vor Thut und Hat (als wäre er der Ranghöhere von beiden) erscheinen würden und daß ein Kurier verkünden werde, wann der Hof zusammentrat.
    Ehuru regte sich. »Soll ich ein Bad bereitmachen, Herr?«
    Cheftu mußte unwillkürlich lachen. »Ja, Ehuru. Falls du irgendwo Wasser findest, könnte ein Bad nicht schaden.«
    Ehuru stimmte in sein Lachen ein. »Wenn mein Herr ein Bad braucht, werden wir ihm eines bereiten.« Cheftu hörte, wie die schlurfenden Schritte seines Haushälters den Raum verließen. Er blieb wie erschlagen auf seinem Stuhl sitzen. Die Hände ineinander verkrampft, beugte er sich vor. Was konnte er nur tun? Bald hatte er die Dinge nicht mehr in der Gewalt.
    Erstens mußte er für jene Vorsorge treffen, die ihm so treu gedient hatten, darunter auch Ehuru. Zweitens mußte er Chloe finden und ihr erklären, was alles vorgefallen war – und sie vor möglichen Gefahren warnen. Er mußte soviel wie möglich von seinen Besitztümern flüssig machen und Gold besorgen. Sie mußten alles für ihre Abreise vorbereiten. Mit dem Schiff? Würden sie es nach Kallistae schaffen? Nein, das war in einem Vulkanausbruch untergegangen. Retenu? Haiti? Wo waren sie sicher? Was hatte diese Katastrophe überstanden? Wo wären die bevorstehenden Hungersnöte am wenigsten zu spüren?
    Er fuhr sich mit der Hand über die blinden, geröteten Augen und den Schorf auf seinem Gesicht Sie mußten packen.
    Mit langen Fingern auf seine Hüften trommelnd, durchmaß er wieder und wieder und wieder das dunkle Zimmer.
    Chloe schreckte aus dem Schlaf hoch und spürte einen schrecklichen Zug in ihrem Nacken. Sie lehnte an einer Wand und hatte die Arme um die Knie geschlungen, so daß ihr Kopf auf einer Art Kissen ruhte. Sie hätte sich für ihr Leben gern ausgestreckt, doch vor ihren Füßen spürte sie Ankhem-Nesrts Leib wie den eines Kätzchens, das sich an seine Mutter schmiegt. Schließlich bekam Chloe einen Krampf in den Beinen, und sie stand mühsam auf, sich an der Wand abstützend, damit sie nicht umfiel. Es dauerte ein paar Sekunden, ehe der Krampf nachließ. Ankhem-Nesrt setzte sich auf und begann, im Dunkeln zu wimmern.
    Alle Beschwörungsformeln und Gebete und Gesänge hatten nichts gefruchtet. Es war immer noch dunkler als in der tiefsten Nacht, und Chloe mußte sich beherrschen, um nicht laut loszubrüllen vor Frustration. Statt dessen zog sie Ankhem-Nesrt hoch und führte sie, einen Arm um das nackte Mädchen gelegt, zum Hauptraum. Der nächste Aerobic-Einsatz, dachte Chloe. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie geschlafen hatten, doch sie hörte, wie sich die anderen regten.
    Sie suchte nach dem Sistrum und brauchte ein paar Minuten, bis sie es gefunden und aus ihren Kleidern gefummelt hatte. Das Klingeln weckte die übrigen, und bald tanzten sie wieder im Kreis, doch diesmal blieben ihre Gebete unausgesprochen, wenn auch nicht weniger flehentlich, herzzerreißend und hoffnungslos.
    Das Klirren von Rüstungen, Schwertern und Sandalen ließ sie unvermittelt innehalten. Schritte näherten sich.
    Eine dröhnende Stimme, die Chloe als die von Ameni erkannte, tönte durch die Kammer.
    »Der mächtige Pharao, vollkommen in der Ma’at, Kind des Sonnenaufgangs, Tochter Hathors, Hatschepsut Makepre Re, ewig möge sie leben!, befiehlt alle Herrinnen des Silbers noch heute morgen in ihren Audienzsaal.« Er wartete ein paar Sekunden. »Wir sind gekommen, um euch dorthin zu führen.« Chloe spürte, daß die übrigen Frauen in ihre Richtung blickten. Wo war ReShera? »Wir kommen sofort, Kommandant«, sagte sie. »Gestatte uns, unsere Waschungen durchzuführen und uns anzukleiden.«
    »Wie du wünschst, Herrin RaEmhetepet.«
    Die Schritte kehrten in den Gang zurück.
    »Ist es schon Morgen, RaEm?«
    »Was will Pharao, ewig möge sie

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