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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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gutgeht! Daß der Rotschopf nicht mehr ich ist! Nur ihretwegen muß ich heimkehren!« Chloe brach wieder zusammen.
    »Hier, ma chérie .« Cheftu reichte ihr den Wasserschlauch. »Trink, damit du weinen und diese giftigen Säfte loswerden kannst.« Chloe hob den Lederbeutel mit beiden Händen an und trank das süße, kühle Naß. Cheftu warnte sie: »Nicht so viel. Ohne etwas zu essen, wirst du krank davon.« Sie reichte Cheftu den Wasserschlauch zurück und ließ sich von ihm wieder behutsam auf den Boden betten.
    Sein Gesicht hatte wieder etwas an Farbe gewonnen, doch er sah immer noch schrecklich aus. Pferdeschwanz und Bart, die er während ihrer Zeit bei den Israeliten hatte wachsen lassen, waren verfilzt und schmutzig. Unzählige Kratzer und blaue Flecken überzogen sein Gesicht und seinen Körper. Auf seiner Nase schälte sich die Haut, seine Lippen waren geplatzt und blutig, seine Augen gerötet, sein Leinengewand starrte vor Dreck. Doch er war am Leben.
    Sie auch, trotz ihrer Abschürfungen, blauen Flecken, dreckigen Haare und des unerträglichen Schweißgestanks.
    »Woher hast du das Wasser?«
    Cheftus hageres, dreckiges Gesicht verzog sich zu einem breiten strahlenden Grinsen. »Der kleine Löwe.«
    »Der kleine Löwe?« wiederholte Chloe verwirrt.
    »Genau. Offenbar hat er ein bißchen die Gegend erkundet, während wir geschlafen haben, und als ich aufgewacht bin, hat er mit den Zähnen meine Hand gepackt und nicht mehr losgelassen, bis ich ihm gefolgt bin. Ich hab noch halb geschlafen. Zum Glück, sonst gäbe es ihn vielleicht nicht mehr.« Cheftu warf dem kleinen Löwen einen katzengleichen Blick zu, als wollte er ihm spielerisch drohen. »Er hat gleich hinter diesem Bergvorsprung eine Wasserstelle gefunden.« Er deutete in die entsprechende Richtung. »Eigentlich eine geniale Stelle. Es gibt dort Platz genug für einen Unterschlupf und außerdem eine Menge Tierspuren, ich weiß also, daß wir dort etwas zu essen finden.« Er musterte den Kater grienend. »Und zwar alle. Einen Steinwurf entfernt gibt es sogar eine riesige leere Höhle, in der man Sachen lagern kann.«
    Cheftu sah begeistert aus, fand sie. »Sind wir weit genug von Ägypten weg?« fragte sie kritisch.
    »Ich glaube schon. Wir befinden uns hier zwischen den Toren Ägyptens und den Tälern Kanaans. Ich habe nirgendwo menschliche Spuren entdeckt.«
    Chloe setzte sich auf; das Wasser weckte ihre Lebensgeister.
    »Dann gehen wir.«
    Sie war noch geschwächt von ihrer psychedelischen Wassermangel-Vision, deshalb mußte Cheftu sie am Fuß des Vorsprungs entlang halb tragen. Der kleine Löwe tollte in der Sonne herum und jagte reale und eingebildete Tiere. Nordöstlich und südwestlich von ihnen erstreckte sich das Rote Meer, über dessen klaren Tiefen das Sonnenlicht glitzerte, das sich in den türkisen, grünen und azurblauen Wellen spiegelte.
    Cheftu nahm sein Messer und stand im Wasser, wo die Wellen sacht gegen seine Beine leckten, während er reglos wie eine Statue wartete. Der junge Löwe rollte sich zu Chloes Füßen zusammen und streckte sich dann, um ihren streichelnden Händen das hellere Fell an seinem Bauch darzubieten. Sein Schnurren wurde so laut, daß Cheftu entrüstet über die Schulter zu ihnen hersah. Als Chloe die Hände wegzog, sprang der Kater davon ans Wasser, um gleich darauf vor den anrollenden Wellen die Flucht zu ergreifen und sich die Gischttropfen aus dem Fell zu schütteln. Cheftu blieb reglos stehen, und Chloe beobachtete, wie sein Schatten langsam weiter wanderte, je tiefer die Sonne im Westen stand.
    Dann spritzte Wasser hoch, und gleich darauf kam Cheftu aus dem Meer gestapft, ein breites Grinsen im Gesicht und den zappelnden Leib eines großen, schönen Fisches in den Händen. Der kleine Löwe roch das Essen, lief zu ihm hin, und gemeinsam kehrten sie mit stolzgeschwellter Brust zu Chloe zurück. Als Cheftu ihr den Fisch in den Schoß fallen ließ, sah sie entsetzt auf.
    Die Hände hinter dem Rücken versteckt, wich sie angeekelt zurück.
    »Mach uns Essen!«
    Chloe musterte ihn, pikiert über seinen anmaßenden Tonfall.
    »Wie komme ich dazu?«
    »Weil du eine Frau bist. Der Mann fängt das Essen, die Frau bereitete es zu und kocht es.«
    »Diese Frau nicht.« Sie rümpfte die Nase. »Es stinkt, und es ist eklig.«
    Cheftu zog eine Braue hoch. »Ich soll also ganz allein für unser Essen sorgen? Wirst du mir wenigstens erlauben, es dir zu servieren?« In seiner Stimme lag unverhohlener Sarkasmus, und Chloe

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