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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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merkte, daß er kurz davor war, die Geduld zu verlieren. Doch plötzlich war ihr alles zuviel – zuviel Veränderung, zuviel Streß, zuviel Ungewohntes. Sie hielt es einfach nicht mehr aus.
    »Ich habe dich nicht gebeten, mich zu bedienen! Ich kann für mich selbst sorgen! Ich will deinen stinkenden Fisch nicht!«
    Er starrte sie an, und seine ohnehin dunkle Haut verdüsterte sich vor Zorn. »Wie Sie wünschen, Madame.« Er deutete eine Verbeugung an und kehrte ans Wasser zurück. Nach einem verwirrten Blick auf Chloe tappte der junge Löwe Cheftu und dem Essen hinterher.
    »Verräter«, murrte Chloe und stand auf. Sie packte ihren Korb und ging weg, um den vorspringenden Berg herum, bis sie die Stelle sah, die Cheftu entdeckt hatte. Sie schien perfekt. Sie musterte die niedrigen Klippen rundherum. Die Bäume waren grün belaubt – offenbar hatten die Heuschrecken es nicht bis hierher geschafft. Der kleine Strand war halbmondförmig, und die Sandsteinklippen boten einerseits Schutz vor dem Wind und andererseits Versteckmöglichkeiten. Sie hatte bereits gesehen, daß alle Felswände mit Höhlen durchbrochen waren. Mehrere dicht beieinanderstehende Palmen kennzeichneten die Flutlinie. Im Zusammenspiel mit dem azurblauen Himmel, der klaren See und dem meilenweiten Sandstrand war dies ein wahres Paradies.
    Es allein und mißgelaunt zu betrachten nahm der Entdeckung etwas von ihrem Glanz. Sie trat in eine der Höhlen dem Wasser gegenüber und stellte ihre Sachen ab, wobei sie vorsichtig nach irgendwelchen Tierspuren oder anderen Hinterlassenschaften Ausschau hielt. Es schien keine zu geben, darum breitete sie ihren Umhang aus und legte sich hin. Der Schlaf kam schnell.
    Ihr erster Gedanke war, daß sie gestorben und zum Großen Sonntagsbrunch eingeladen war. Das Aroma war himmlisch! Mit einiger Mühe öffnete sie die Augen in der dunklen Höhle. Draußen tönte die Sonne das Wasser rosa und orange; schon wehte ein kühlere Brise.
    Sie roch das Feuer und hörte Cheftu singen … nicht die ägyptischen Lieder, die sie inzwischen auswendig kannte, sondern »Frère Jacques«. Lachend stand Chloe auf, schlang das Leinen um sich und trat nach draußen. Der Mann muß Pfadfinder gewesen sein, dachte sie verwundert.
    Er hatte ein Feuer entfacht und grillte darauf den Fisch. Wenn der junge Löwe sich noch näher wagte, würde er in Flammen aufgehen, dachte Chloe. Er hatte die Augen gegen den hellen Flammenschein zusammengekniffen, ließ aber das Objekt seiner Begierde keinen Moment aus dem Blick. Sie konnte erkennen, daß am Rand der Flammen Brot backte, und sah dicht beim Feuer ein Papyruspaket stehen.
    »Eine Meisterleistung«, flüsterte sie.
    Cheftu blickte sie ohne ein Lächeln über das Feuer hinweg an. Er hörte zu singen auf. »Danke. Und wo ist dein Essen?«
    Chloe sah ihn überrascht an. Sie war vorhin ein wenig hitzig gewesen. Und nicht besonders nett. Also gut, eine wahre Kratzbürste, wie Mimi gesagt hätte. Doch schlagartig hob ihr Stolz sein häßliches Haupt. »Das muß ich noch fangen.«
    »Wir teilen gerne unser«, er deutete auf den kleinen Löwen, »Essen mit dir. Die Austern kühlen schon in dem Wasser da drüben.« Er deutete auf den Gezeitentümpel südlich von ihnen.
    Hoheitsvoll trat sie zurück. »Danke, aber vielen Dank, nein. Ich werde mich selbst verpflegen.« Sie stolzierte zum Strand und gab sich dabei alle Mühe, sich ins Gedächtnis zu rufen, wie man Krabben fing. Sie hatte das nur ein einziges Mal getan, doch es war ziemlich leicht gewesen. Sie brauchte dazu nichts weiter als ein bißchen Speck. Sie blieb stehen.
    Leider war der just ausgegangen, was sollte sie also als Ersatz nehmen?
    Cheftu rief sie zum Essen, doch Chloe drehte sich nicht einmal um. Ihr Verhalten war kindisch und lächerlich. Leider konnte sie einfach nicht anders. Als er sie berührte, wirbelte sie herum. Seine Augen waren dunkel und beinahe braun im Abendlicht. Seine Stimme war tief, samtig und liebevoll. »Komm, ma chère. Laß uns zusammen in unserem neuen Heim speisen, hau?«
    Sie biß die Zähne zusammen. »Nein.«
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und sah beiseite. »Wieso nicht?«
    »Weil du mich für eine Last hältst. Ich kann für mich selbst sorgen.« Ihre Stimme klang geradezu grotesk abweisend, doch das war ihr egal.
    Cheftu wog seine Worte sorgfältig ab. »Es tut mir leid, daß ich …« Er sah erst weg und sie dann wieder an. »Verdammt noch mal, mir tut gar nichts leid! Es ist nicht verkehrt, dich

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