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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Neben einer Theke stand ein hoher Hocker mit einer halbfertigen Skulptur. War das eine Bast-Statue?
    Sie betrachtete seine Malereien, und ein deutliches, körperliches Verlangen ergriff von ihr Besitz. Mit zitternden Fingern fuhr sie über seine Palette. Sie war aus geschnitztem Elfenbein, rechteckig und hatte in den Vertiefungen für die einzelnen Farben Hieroglyphen-Gravierungen. Ocker, Azur, Kadmium, Weiß, Malachit, Gold und Schwarz. Sie zerrieb die Farbe zwischen den Fingern, um die Konsistenz zu prüfen. Ein winziges bißchen mehr Flüssigkeit, und sie wäre wie geschaffen für Papyrus. Ach, malen! In Farbe arbeiten zu können!
    Thut räusperte sich, und Chloe merkte, daß sie mit der Respektlosigkeit einer Dreijährigen durch seine Privatgemächer gewandert war. Sie spürte, wie sie rot wurde, und drehte sich, auf eine Rüge gefaßt, um. Thuts Blick lag starr auf einem Punkt links von ihrer Nase. »Die Arbeiten in der Brennerei sind bereits fertig, wenn du sie sehen möchtest …?«
    Chloe lächelte, das erste aufrichtige Lächeln seit Tagen, wie ihr schien. Sie gingen nach hinten, wo die Luft schwerer und heißer wurde. Durch die flirrende Hitze hindurch erblickte sie große Krüge in dem gleichen doppelhenkligen Design sowie flache Teller mit Malereien in der Mitte. Sie beugte sich über einen, um ihn genauer betrachten zu können.
    »Herrin …«
    Chloe machte auf dem Absatz kehrt und eilte nach draußen, wobei sie geistesabwesend die Töpferscheibe bemerkte. Sie hatte das Gefühl, von Kopf bis Fuß in Flammen zu stehen, so peinlich war ihr die Situation. Pornographische Töpferwerke! Das Bild, über das sie sich gebeugt hatte, war nicht leicht zu entschlüsseln gewesen … angesichts der … gymnastischen Übungen, die das Paar darauf vollführte. Sie schüttete ein Glas Wein hinunter.
    Aus dem Augenwinkel sah sie ihren Leibwächter.
    Er stand aufrecht da, die braune Haut im Fackelschein schweißglänzend, das Gesicht unter der ledernen Kapuze verborgen. Ihr fiel auf, daß sein Bizeps blaß war … fast als würde er Armreifen tragen, was jedoch nur die Adligen taten.
    Als Thut ihr eine Hand auf den Rücken legte, wirbelte sie herum und stolperte einen Schritt zurück.
    »Überrascht es dich, daß ein Prinz nicht immer nur regieren und erobern will?« Seine Nase bebte, und Chloe begriff, daß sie ihn beleidigt hatte. Sie schüttelte den Kopf.
    »In deinen Augen, silberne Herrin, wollen wir Männer wohl immer nur zerstören? Vernichten? Töten? Glaubst du, wir leben nur für den Kampf? Glaubst du, das Schöne im Leben, das Lächeln eines Kindes, ein schönes Wandgemälde, ein sehnsüchtiges Gedicht … all das wäre uns fremd?«
    Sie wich weiter zurück.
    »Ein Mann kann ein Eroberer sein und trotzdem die Kunst schätzen.« Er faßte an seinen Gürtel und zog ihn ab, so daß der goldlederne Streifen mit einem sanften Klatschen auf dem Boden aufschlug. »Obwohl es mir gar nicht gefiele, wenn du an meinem Wort zweifeln würdest.« Er stürzte sich auf sie, und Chloe rannte los, um die Säulen herum und über die Matten schlitternd. Er packte sie mit schraubzwingenfester Hand am Gelenk und drehte ihr den Arm auf den Rücken, bevor er sie mit dem Ingrimm eines tief getroffenen Egos küßte.
    Seine Zunge preßte sich gegen ihre Zähne, während sich Chloe wand und drehte. Sie war groß, doch er war stark – und wütend. Schmerzhaft quetschte er ihre Brust zusammen, daraufhin rammte Chloe ihm das Knie zwischen die Beine. Knurrend schleuderte er sie weg und zwinkerte heftig. »Wie kannst du es wagen, meine königliche Aufmerksamkeit zurückzuweisen!« zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Wie kannst du es wagen, eine Priesterin Hathors zu entehren!« gab sie zurück, »Deine Manneskraft steht hier nicht zur Debatte, Horus, nur dein Anstand!«
    Chloe vermochte nicht zu sagen, wer von beiden überraschter war, sie sprechen zu hören.
    Thut starrte sie mit offenem Mund an, und ihr Leibwächter strauchelte im Näherkommen. Sprach sie diese seltsame Sprache mit ihrer eigenen Stimme? Sie umklammerte mit einer Hand ihren Hals. Thut wich einen Schritt zurück, und sie rannte aus seinem goldenen Gemach hinaus, gefolgt von ihrem Leibwächter. Überglücklich drehte sie sich um.
    »Wo ist Cheftu, dein Herr? Ich muß noch heute abend mit ihm sprechen!«
    Er schüttelte heftig den Kopf und sagte mit eigenartig gepreßter Stimme: »Ich werde ihm von dem gütigen Geschick meiner Herrin berichten, nachdem ich

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