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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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es sei ein Götterkind, das Prinzessin Neferurra heiraten und ihr helfen soll, über Ägypten zu herrschen. Pharao wird dich zwar hassen, doch dafür hast du den Schutz Hapusenebs. Oder du wirst es los. Am Ufer des Nils wachsen Kräuter –«
    Sie schnitt ihm das Wort ab. »Nein. Es ist ein Leben. Ich werde eine Möglichkeit finden, es zu beschützen.« Selbst wenn es nicht mein Kind ist, dachte sie benommen. Falls es überhaupt eines ist.
    »Doch bis dahin brauchst du Schutz vor –« Cheftus Griff wurde weicher, dafür aber vertraulicher.
    »Vor Thut«, unterbrach sie ihn. »Er hätte mich heute abend bestimmt nicht gehen lassen, hätte ich ihn nicht derart erschreckt.«
    »Vielleicht vor Thut, aber auch vor mir«, murmelte er und drückte seine Lippen auf ihre. Sein Kuß unterschied sich von Thuts bestialischem Grunzen wie die Sonne vom Schlamm. In Chloes Kopf begann sich alles zu drehen, während sie sich an ihn schmiegte, die feste Wärme seines Leibes spürte und die Arme um seinen Hals schlang, um ihn noch fester an sich zu drücken und seinen berauschenden Duft einzuatmen. Sie öffnete den Mund und spürte einen elektrisierenden Fluß, sobald sich ihre Lippen trafen. Als er sich von ihr löste, ging sein Atem schwer, und seine Augen glänzten in der Dunkelheit wie die eines wilden Tieres.
    »Was ist das für ein Zauber, RaEm?« Er hob eine bebende Hand, mit der er über ihre Wange und dann so zart über ihre Lippen fuhr, daß sie die Berührung kaum spürte. »Wie kann ich dich im gleichen Atemzug begehren und verachten? Ich kenne dich so gut, und doch verzehre ich mich danach, mehr über dich zu erfahren. Hast du mich verzaubert?«
    Als Chloe schwieg, ließ er die Hand sinken und verbeugte sich unvermittelt. »Ich wünsche dir einen guten Abend, Herrin«, sagte er und verschwand durch den dunklen Garten.
    Chloe blieb stehen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen, zu vergessen, wie sich sein begehrender Leib angefühlt hatte, und dabei keinen anderen Gedanken an diesen unglaublichen Abend zuzulassen.
    Immer noch hielt sie Thutmosis’ Geschenk in der Hand. Langsam wickelte sie es aus.
    Es paßte genau in ihre Hand. Die Farben waren immer noch feucht, und die feinen Pinsel lagen in der geschnitzten Mulde unter dem Deckel, auf dem eine Kartusche prangte. Seine Farbenpalette.

7. KAPITEL
    Die Morgensonne kroch bereits über den bemalten Boden, als Chloe aus dem Schlaf hochschreckte. Bald würde Basha hereinkommen, um die Parfümierung des Mundes zu bringen. Gott sei Dank gab es nur Milch und Obst, denn allein die Erinnerung an Rührei, Speck und Kaffee ließ sie aus dem Bett springen und zu ihrem Nachttopf eilen.
    Ein paar Minuten später lehnte sie mit schweißkaltem Gesicht an der weißgekalkten Wand. Lange genug hatte sie die Anzeichen ignoriert. Alles Wünschen der Welt würde nichts an den Tatsachen ändern.
    Ganz offenbar war sie schwanger, und wenn diese ständige Übelkeit und Müdigkeit von ihrer Schwangerschaft herrührte, dann war Schwangersein beschissen. Chloe glaubte nicht, daß sie je in ihrem Leben soviel geschlafen hatte. Wer war der Vater? Wie ihre Mutter immer gesagt hatte: »Zum Tangotanzen braucht man zwei.«
    Als Produkt größtenteils konservativer Länder betrachtete Chloe die sexuellen Sitten in ihrem eigenen Land mit einer Mischung aus Entsetzen und Fassungslosigkeit. Sie dagegen war noch Jungfrau. Die Entscheidung war nicht immer leicht gewesen, doch sie hatte sie nie bereut.
    Zum Teil war diese Entscheidung auf ihre persönlichen Umstände zurückzuführen. Ihre männlichen Schulfreunde waren meistens ebenfalls Soldatenkinder gewesen, die keine festen Bindungen eingehen wollten, da jedermann jederzeit mit einem einzigen Telefonanruf aus seinem gewohnten Leben gerissen werden konnte. Die Angst vor einer Schwangerschaft war sehr real. Unverheiratet ein Kind zu bekommen kam nicht in Frage; im Nahen Osten würde ein junges Mädchen in so einem Fall von ihren männlichen Verwandten umgebracht, da es den Familiennamen entehrt hatte. Ebensowenig wollte sie ihre Eltern beschämen. Sie erwarteten von ihren Töchtern nur das Beste.
    Der Hauptgrund war allerdings Chloes Wissen, daß sie es nicht ertragen würde, so vertraut mit jemandem zu werden und ihn dann zu verlieren. Möglicherweise aufgrund ihres Lebensstiles hatte sie nie das Gefühl gehabt, daß ein sexuelles Verhältnis das damit verbundene Risiko aufgewogen hätte: sich nicht nur nackt auszuziehen, sondern auch das Herz zu

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