Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
Vom Netzwerk:
Amphetaminrausch, deshalb glaubte Chloe nicht, daß man ihre Hochstapelei durchschaute.
    Je mehr sich das Tempo steigerte, desto schneller drehte und schlängelte sie sich, wirbelte und kreiselte sie herum. Der Raum drehte und schlängelte sich, wirbelte und vor allem kreiselte mit ihr. Tatsächlich begann er Dinge anzustellen, denen sie nicht mehr zu folgen vermochte. Sie hörte auf zu tanzen und landete wenig elegant auf dem Boden. Der Applaus hielt sich in Grenzen. Als sie aufblickte, merkte sie, daß das »Publikum« gespannt auf die Eingangstür sah.
    Schwer keuchend sah sie, was oder besser wer die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich gezogen hatte. Zwei Apiru-Sklaven wurden nackt und gefesselt zu ihr geführt. Chloe schloß für einen Moment die Augen. Sie hatte Schwierigkeiten, klar zu sehen, und sie mußte sich darauf konzentrieren, wieder auf die Füße zu kommen, ohne daß ihre bereits schiefe Perlenschnur noch weiter verrutschte. In ihrem Kopf dröhnte es, und auf ihrer Brust lastete ein qualvoller Druck. Ihre Beinmuskeln zuckten unkontrollierbar. Sie lehnte sich an eine Säule und versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Dann trat Nesbek zu ihr auf die erhöhte Bühne und reichte ihr eine Peitsche. Er küßte sie auf den Mund und quetschte ihre Brust zusammen, was Chloe allerdings kaum spürte. »Tu, was du so gut beherrschst. Wir haben lange darauf gewartet«, flüsterte er, dann zog er eine perlenbesetzte Peitsche über ihren Hintern.
    Sprachlos starrte sie auf die schweren Lederriemen, die sich in unzählige Enden verzweigten. Aus Angst, daß sie möglicherweise inzwischen doppelt sah, versuchte Chloe, die Riemen zu zählen. Als sie zum zweiten Mal bei zehn angelangt war, gab sie auf. Verflucht noch mal, wo zum Teufel war sie hier? Was wurde von ihr erwartet?
    Nesbek wandte sich betrunken und gestützt auf zwei nackte, eingeölte junge Männer von den gefesselten Sklaven ab und seinen Gästen zu.
    »Und nun, meine hochgeschätzten Liebenden, laßt beginnen, worauf wir so lange gewartet haben. Entflamme uns, RaEm«, rief er und trat zurück.
    Chloe sah auf die Sklaven und versuchte, das verschwommene Blickfeld klar zu bekommen. Ein Junge, wahrscheinlich fünfzehn oder sechzehn Jahre alt, und ein etwa gleichaltes Mädchen wurden mit Armen und Beinen zwischen zwei Pfosten festgebunden. Keiner von beiden sagte ein Wort. Mit gesenktem Kopf und dem Rücken zum Publikum standen sie da und fügten sich in ihr Los. Diese Kinder gehören auf einen Schulabschlußball, nicht auf eine Orgie, dachte Chloe, auch wenn sie wußte, daß die beiden für altägyptische Verhältnisse bereits über das heiratsfähige Alter hinaus waren.
    Ein Schmerzbogen durchschoß sie. Vor ihren Augen wurde es schwarz. Der Schmerz reichte von ihrem Rücken bis in ihre Brust, und sie krümmte sich zusammen, wobei das Peitschenende durch die Luft zuckte. Das Apiru-Mädchen schreckte furchtsam zusammen, und ihre Angst entlockte der Menge ein wohlgefälliges Murmeln. Die Gier der Feiernden umfing Chloe wie giftiger Smog, die weihrauchschwere Luft schien von sexueller Spannung geschwängert. Kleine, tierische Laute drangen an ihr Ohr; die »andere« erklärte ihr, was sie zu bedeuten hatten. Wieder mußte Chloe brennende Magensäure hinunterschlucken.
    Ein zweiter Krampf packte sie. Chloe blieb reglos stehen und biß die Zähne zusammen, während ihr ganzer Leib zu einem Tummelplatz für scharfe und spitze Stiche, Stöße und Knüffe wurde. Das Apiru-Mädchen begann zu weinen, und der Junge flüsterte ihr etwas in seiner Sprache zu. Er versucht wohl, ihr Mut zu machen, dachte Chloe benebelt. Sie schnappte nach Luft, fiel auf die Knie und ließ die Peitsche fallen, gepackt von einem weiteren Krampf. Hinter ihren Lidern zuckten rote und schwarze Blitze, deren Muster sich so schnell änderte, daß ihr ganz schwindlig wurde. In einem klaren Moment schlug sie die Augen wieder auf.
    Die Gäste murrten, und Nesbek starrte sie mit aschfahlem Gesicht an. »Mach mir keine Schande«, flüsterte er lautlos und mit solcher Geringschätzung, daß Chloe sie sogar durch die immer schlimmer werdenden Qualen in ihrem Leib spürte. Sie preßte die Hände vor den Bauch und sank zu Boden. Durch stroboskopartige Blitze in strahlendem Rot, chartreusegrüne Flecken und schwarze Striche hindurch sah sie Nesbek mit weit ausgebreiteten Armen über ihr stehen, um die Menge zurückzuhalten. Sie spürte, wie sie unter Schreien von: »Laßt sie, sie ist krank!« in einem

Weitere Kostenlose Bücher