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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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kämpfte. Je länger Cheftu über Meneptahs Schilderung nachsann, desto heller und heißer brannte sein Zorn. Den Göttern sei Dank, daß einer der Israeliten sie am Morgen gefunden hatte.
    Wo war sie wohl gewesen, daß ihr Abend in einem Bewässerungsgraben hinter einem Apiru-Dorf geendet hatte? Wer hatte eine Priesterin halbtot liegenlassen? Ganz offensichtlich nicht der Prinzregent. Phaemon war verschwunden, Pakab war in Waset, also blieb nur noch Nesbek. Ihre anderen verlotterten Liebhaber hockten alle weit entfernt von hier in Oberägypten.
    Die Gruppe bog auf die Straße ein, und Cheftu überlegte, ob er RaEm in ihre eigenen Gemächer bringen sollte. Er kam zu dem Schluß, daß sie bei ihm sicherer aufgehoben war; wieso war Basha nicht zu ihm gekommen? Sie wußte, daß er für die Priesterin verantwortlich war. Nein, er und Meneptah würden RaEm abwechselnd bewachen, bis Cheftu die Sache aufgeklärt hatte. Hier paßte einiges nicht zusammen.
    Er sah auf die schaukelnde Sänfte. Ihre braune Haut war unnatürlich gerötet, und um ein Auge zog sich ein dunkler werdender Ring … es würde einige Zeit dauern, bis sie es wieder ganz öffnen konnte. Dicht neben ihrem Kiefer zog sich eine Schwiele über ihr Gesicht. Ein wenig höher, und ihr hätte das Ohrläppchen abgerissen werden können. Cheftu spürte, wie ihm das Essen von gestern hochkam, als er daran dachte, welches Instrument derartige Verletzungen zufügte. Er wußte, daß RaEm einen Hang zu wenig appetitlichen Vergnügungen hatte; zählten dazu auch mißhandeln und mißhandelt zu werden?
    Er mußte daran denken, wie er einst mit seinem älteren Bruder zu einem billigen Bordell gezogen war. Zwar hatte er nach Unmengen von billigem Wein sein Essen wieder von sich gegeben, doch hatten einige der älteren Jungs von einer schwarz gekleideten Frau erzählt, die ihre Kunden um der gesteigerten Lust willen und für einen gesteigerten Lohn auspeitschte.
    Kurz huschte ein Grinsen über sein Gesicht, als er daran dachte, wie er als Junge gewesen war. Wie naiv. Nur Ägypten hatte er sich gewünscht, nur für Ägypten hatte er gelebt, nur Ägypten hatte ihn interessiert. Was für eine Ironie, daß er nun nichts mehr hatte außer diesem Ägypten.
    Sie waren kurz vor den schwer bewachten Palasttoren, und Cheftu schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen zu vertreiben. Sie hatten keinen Platz mehr in seinem Leben. Er war Cheftu Sa’a Khamese, Arzt Pharaos und Erbe seines Familien-Gaus.
    Sie brauchte ihn. Zum ersten Mal in ihrem Leben. Das drängendste Problem war, sie in den Palast zu schaffen, ohne daß jemand sie sah und Meldung machte. Ein vertrauter Ruf bewirkte, daß er die Apiru hinter ein paar Büsche winkte und sich allein dem Tor näherte.
    Der Kommandant lächelte, als er ihn wiedererkannte. Dann sah Cheftu das Lächeln dahinschwinden, als der Kommandant das blutige Shenti , die fehlende Schminke und den fehlenden Kragen an einem der Erpa-ha Ägyptens bemerkte. Ameni sprang von seinem Streitwagen und befahl den anderen Wachen, sich zurückzuziehen. »Leben, Gesundheit und Wohlergehen, Hemu neter .«
    »Du mußt mir Verschwiegenheit schwören, Soldat.«
    Ameni kreuzte den Arm vor der Brust. »Du hast meinen Eid, Hemut neter .«
    »Die Priesterin, die sich hier aufhält, wurde verletzt und halbtot liegengelassen. Wir müssen sie gesund pflegen und dafür sorgen, daß niemand sie in ihrer Schwäche sieht. Hatschepsut persönlich, ewig möge sie leben!, wird erfahren wollen, wie das geschehen ist und wer es gewagt hat, die mächtigste Mondpriesterin Hathors zu töten.«
    Das Gesicht des Soldaten blieb starr, doch Cheftu sah, wie bleich er geworden war. Ameni verbeugte sich hastig. »Ich werde dir für das Wohl Ägyptens dienen, Herr.«
    Cheftu lächelte knapp. »Das ist gut zu wissen, mein Freund. Ich muß sie ungesehen in den Palast bringen.«
    Er verbeugte sich. »Es soll geschehen, Herr.«
    »Die Tore sind offen, beeilt euch«, sagte Cheftu zu den Apiru. Er wies Meneptah an, vorauszueilen und Ehuru ein Zimmer für die Herrin vorbereiten zu lassen. Außerdem sollte er eine vertrauenswürdige Sklavin unter Meneptahs Volk suchen.
    Sie trugen RaEm hinein und legten ihren Leib in einem Nebenzimmer auf einem Bett ab. Cheftu sammelte seine Instrumente, um mit der Untersuchung zu beginnen. Das wichtigste war, genau hinzusehen; ihr Haar war verfilzt und verklebt mit einer Mischung aus dem Schlamm im Graben und dem Fett eines Parfümkegels … Er besah sich die Schwiele an

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