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Timeless: Roman (German Edition)

Timeless: Roman (German Edition)

Titel: Timeless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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der Vergangenheit berührt … dann gehe ich zurück in die Vergangenheit. Und auch wenn das so weit klar ist, verstehe ich immer noch nicht, wie ich dann wieder in der Gegenwart lande. Dieser Teil entzieht sich meiner Kontrolle.«
    »Wow …« Caissie starrte den Schlüssel an. »Mein Gott, kannst du dir vorstellen, welche Sensation diese Nachricht wäre? Wir könnten die Geistesgrößen dieser Welt dazu bringen, sich mit dem Schlüssel zu befassen …«
    »Caissie, nein!« Michele fasste sie am Handgelenk. »Du hast versprochen, nichts zu sagen. Bitte. Das ist privat. Ich will hier keine Sensationsgeschichten. Und im Übrigen würde ich den Schlüssel niemandem geben.«
    »Ist ja schon gut, ich sage kein Wort«, lenkte Caissie ein. »Aber du enthältst der Welt eine erstaunliche wissenschaftliche Entdeckung vor.«
    »Wie willst du wissen, dass sie so erstaunlich sein würde?«, konterte Michele. »Ich will damit sagen: Ich bin nur ein einzelner Mensch, der eine Zeitreise in die Vergangenheit macht. Stell dir mal vor, das würden alle tun. Die ganze Welt könnte am Ende sein oder zumindest aus den Fugen geraten, und nichts wäre mehr so, wie wir es kennen.«
    »Ich glaube, da hast du recht«, gab Caissie widerstrebend zu.
    »Aber … da du so interessiert zu sein scheinst und meine einzige Vertraute hier bist, erzähle ich dir alles, was du darüber wissen willst«, bot Michele an. »Und vielleicht lasse ich dich irgendwann den Schlüssel untersuchen – aber nur dich, sonst niemanden.«
    Caissies Augen strahlten. »Das wäre geil!«
    »Es ist verrückt, dass das ausgerechnet mir passiert«, bemerkte Michele. »Im Vergleich zu meinen Freundinnen war ich immer so normal.«
    »Jetzt wohl nicht mehr«, lachte Caissie. »Weit davon entfernt.«
    »Okay, kann ich dir noch was beichten?« Michele spürte, wie ein Lächeln über ihr Gesicht zog, als sie der erstaunten Caissie alles über ihre Beziehung zu Philip erzählte.

12
    I n jener Nacht träumte Michele, dass Philip nach ihr rief.
    »Michele, ich habe etwas für dich«, sagte er, und seine blauen Augen blickten sie eindringlich an. »Bitte, komm zu mir.«
    Als sie erwachte, war es drei Uhr morgens, doch Michele konnte nicht mehr einschlafen. Sie wusste , sie fühlte , dass Philip sie irgendwo im Jahr 1910 zu erreichen versuchte. Und sie musste unbedingt zu ihm.
    Sie stand auf und zog sich schnell etwas über, während ihr Blick immer wieder zur Kaminuhr huschte. Bitte, bitte, lass nicht zu, dass meine Großeltern oder Annaleigh oder sonst jemand bemerkt, dass ich weg bin , flehte sie stumm. Sie zog sich das Jackett über, das Philip ihr überlassen hatte, und entschied sich für die flachen Schuhe mit der weichsten Sohle, damit sie so leise wie möglich die Treppe hinuntergehen konnte. Als sie die riesige Haustür der Grand Hall öffnete und wieder schloss, hielt sie den Atem an. Sie eilte durch das Tor bis zum Apartmentgebäude nebenan. Vor dem Gebäude hielt sie schließlich mit einer Hand die Jacke fest und umklammerte mit der anderen ihren Schlüssel. »Schick mich zu ihm«, flüsterte sie.
    Und dann fiel direkt vor ihren Augen das Apartmentgebäude in sich zusammen. Michele öffnete den Mund zu einem Schrei, entsetzt über das, was sie ausgelöst hatte – da erstand vor ihr das prächtige Walker Mansion, wie auf einer magischen Zeichentafel, innerhalb von Sekunden aus dem Nichts. Michele eilte zum Eingang und hielt den Schlüs sel ans Schloss. Und dann geschah es – Schlüssel und Schloß verschmolzen miteinander, und die Tür sprang auf.
    Als sie das Haus betrat, hörte sie es sofort – Philips Klavierspiel. Lächelnd lief sie in das Musikzimmer.
    Von der Tür aus beobachtete sie, wie seine Finger über die Tasten huschten und eine seiner jazzigen Ragtime-Kompositionen spielten. Als er aufsah und Michele ent deckte, lag so viel Freude in seinem Blick, dass sich Micheles Wangen röteten und ihr Herz fast so schnell schlug wie der synkopierte Rhythmus, den Philip gerade gespielt hatte. Er sprang vom Klavierschemel hoch und nahm sie in die Arme.
    »Da bist du ja!«, rief er und küsste sie überschwänglich. »Du hast mich gehört. Unglaublich, es funktioniert.«
    »Du hast mich also wirklich gerufen?«, fragte Michele atemlos. »Ich habe es nicht nur geträumt?«
    »Ich war es wirklich«, bestätigte Philip. »Aber ich habe es auch schon früher versucht, und da hat es nie funktioniert. Du schienst immer zu einer anderen Zeit zu mir zu kommen. Ich frage mich,

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