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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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anderen Zeit wirkte jetzt absurd klein und  leicht, aber er war alles, was sie hatte.
    »Chris.«
    Kate, die hinter dem grünen Ritter stand, hob den Zylinder, so daß er ihn sehen konnte. Er nickte unbestimmt, während er weiter vor den Angriffen des Ritters zurückwich. Sie sah, daß er schnell ermüdete und an Boden verlor und der grüne Ritter immer näher rückte.
    Kate hatte keine andere Wahl: Sie rannte los, sprang in die Luft und landete auf dem Rücken des Ritters. Er grunzte überrascht von dem zusätzlichen Gewicht. Sie klammerte sich an ihm fest, hielt ihm die Dose vor den Helm und sprühte Gas durch die Schlitze. Der Ritter hustete und schüttelte sich. Sie sprühte noch einmal, und der Ritter fing an zu taumeln. Sie sprang ab.
    »Tu es!« rief sie.
    Chris kauerte, auf ein Knie gestützt, und keuchte. Der Ritter war noch auf den Beinen, aber er schwankte. Chris ging langsam auf ihn zu und stieß ihm das Schwert zwischen den Plattenpanzern in die Seite. Der Ritter brüllte wütend auf und fiel auf den Rücken.
    Chris war sofort über ihm, zerschnitt die Bänder seines Helms und stieß ihn mit dem Fuß fort. Kate sah verfilzte Haare, einen struppigen Bart und wilde Augen, während Chris ausholte,  um ihm den Kopf abzuschlagen.
    Es funktionierte nicht.
    Die Klinge sauste nach unten, zerteilte Fleisch, grub sich in Knochen und blieb dort stecken. Der Hals war nicht durchtrennt, der Ritter lebte noch und starrte Chris wütend und mit mahlendem Kiefer an.
    Chris versuchte, das Schwert herauszuziehen, es steckte aber im Hals des Ritters fest. Während er sich abmühte, hob der Ritter die Hand und packte ihn an der Schulter. Der Ritter war unglaublich stark — dämonisch stark —, und er zog ihn zu sich, bis Chris' Gesicht nur noch Zentimeter von seinem entfernt war. Seine Augen waren blutunterlaufen, seine Zähne zerbrochen und faulig. Läuse krabbelten in seinem Bart zwischen entfärbten Essensresten umher. Er stank nach Verwesung.
    Chris ekelte sich. Er spürte seinen heißen, schlechten Atem. Er schaffte es, dem Ritter einen Fuß aufs Gesicht zu stellen, sich seinem Griff zu entwinden und sich aufzurichten. In diesem Augenblick löste sich auch das Schwert, und er hob es, um noch einmal zuzuschlagen.
    Doch der Ritter verdrehte die Augen, sein Unterkiefer klappte herunter. Er war tot. Sofort umschwirrten Fliegen sein schmutziges, verkrustetes Gesicht.
    Chris ließ sich auf die feuchte Erde fallen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ekel überkam ihn wie eine Woge, und er zitterte unkontrolliert. Er schlang die Arme um den Oberkörper. Seine Zähne klapperten.
    Kate legte ihm die Hand auf die Schulter. »Mein Held«, sagte sie. Er hörte sie kaum und erwiderte nichts. Nach einer Weile ließ das Zittern nach, und er stand wieder auf.
    »Ich war sehr froh, dich zu sehen«, sagte sie.
    Er nickte und lächelte. »Ich habe den einfacheren Weg hier runter genommen.«
    Chris hatte es geschafft, seine Rutschpartie zu stoppen. Viele schwierige Minuten hatte es gedauert, bis er den Hang wieder hochgeklettert war, und dann hatte er den anderen Pfad nach unten genommen. Er erwies sich als bequemer Weg zum Fuß des Wasserfalls, wo er Kate auf dem Richtblock liegen sah.
    »Den Rest kennst du«, sagte er. Auf das Schwert gestützt, schaute er zum Himmel hoch. Es wurde allmählich dunkel.
    »Was meinst, du, wieviel Zeit wir noch haben?«
    »Ich weiß es nicht. Vier, fünf Stunden.«
    »Dann sollten wir langsam anfangen zu suchen.«
    Die Decke der grünen Kapelle war an verschiedenen Stellen eingebrochen, der Innenraum ruiniert. Es gab einen kleinen Altar, gotische Einfassungen um zerbrochene Fenster, Pfützen brackigen Wassers auf dem Boden. Es war kaum noch zu erkennen, daß diese Kapelle früher ein Juwel gewesen war, mit reichverzierten steinernen Türstürzen und Spitzbögen. Jetzt tropfte schleimiger Moder von den Meißelarbeiten, die bis zur Unkenntlichkeit verwittert waren.
    Eine schwarze Schlange glitt davon, als Chris eine Wendeltreppe hinunter in die Krypta stieg. Kate folgte ihm langsamer. Hier war es dunkler, das einzige Licht fiel durch Ritzen im Boden der Kapelle. Unaufhörlich tropfte Wasser. In der Mitte des Raums erkannten sie einen einzelnen, intakten Sarkophag aus schwarzem Stein und die zerbrochenen Überreste von einigen anderen. Den Deckel des intakten Sarkophags zierte ein in Stein gemeißelter Ritter. Kate sah sich das Gesicht des Ritters an, aber der Stein war wegen der allgegenwärtigen

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