Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
Vom Netzwerk:
links, wieder rechts. Jetzt stand sie vor einem anderen Abschnitt der Wand. Aber hier war überhaupt nichts zu sehen, nur roher Stein.
    »Ich weiß nicht, Chris«, sagte sie. »Irgendwas machen wir falsch. Aber ich weiß nicht, was.« Entmutigt streckte sie die Hand aus und stützte sich gegen die Wand.
    »Vielleicht sind die Schritte noch immer zu groß«, sagte Chris.
    »Oder zu klein.«
    Chris ging zu ihr und lehnte sich neben ihr an die Wand. »Na komm, wir finden das schon raus.«
    »Meinst du?«
    »Ja, das schaffen wir.«
    Sie lösten sich von der Wand und wollten eben zur Tür zurückkehren, als sie plötzlich hinter sich ein leises Rumpeln hörten. Genau an der Stelle, wo sie eben gestanden hatten, war ein großer Stein im Boden weggeglitten. Eine Steintreppe führte nach unten. Sie hörten das entfernte Rauschen eines Flusses. Die Öffnung klaffte schwarz und unheilvoll.
    »Bingo«, sagte er.
----

03:10:12
    Im fensterlosen Kontrollraum über dem Transitbereich starrten Gordon und Stern einen Monitor an. Er zeigte in einer Simulation sechs Schilde, wobei fünf davon die verätzten Glasbehälter darstellten und der sechste einen intakten, dessen Verhalten zur Kontrolle ebenfalls simuliert wurde. Noch während sie zusahen, erschienen kleine weiße Punkte auf den beschädigten Schilden.
    »Das sind die Positionen der Verätzungspunkte«, sagte Gordon.
    Neben jedem Punkt erschien eine Gruppe von Zahlen, aber sie waren zu klein, um sie lesen zu können. »Das sind Umfang und Tiefe jeder Verätzung«, erklärte er.
    Stern sagte nichts. Die Simulation lief weiter. Die Schilde füllten sich mit Wasser, was mit einer steigenden horizontalen blauen Linie dargestellt wurde. Über jedem Schild waren zwei große Nummern zu sehen: das Gesamtgewicht des Wassers und der Druck auf das Glas am unteren Rand jedes Schilds, wo er am größten war.
    Obwohl die Simulation sehr stilisiert war, bemerkte Stern, daß er den Atem anhielt. Die Wasserlinie stieg immer höher.
    Einer der Behälter begann zu lecken: ein blinkender roter Punkt.
    »Einer leckt«, sagte Gordon.
    Ein zweiter Tank begann zu lecken, und während das Wasser weiter stieg, zuckte ein Blitz quer über das Schild, und er verschwand vom Bildschirm.
    »Einer ist geborsten.«
    Stern schüttelte den Kopf. »Wie grob ist diese Simulation  Ihrer Meinung nach?«
    »Ziemlich schlampig.«
    Auf dem Bildschirm barst ein weiterer Schild. Die restlichen  zwei füllten sich ohne Zwischenfall bis zum Rand.
    »Nun ja«, sagte Gordon. »Der Computer sagt uns, daß drei von fünf beschädigten Schilden nicht gefüllt werden können.«
    »Wenn man es glaubt. Tun Sie es?«
    »Ich persönlich nicht«, sagte Gordon. »Die Eingabedaten reichen einfach nicht, und der Computer macht alle möglichen Belastungsannahmen, die ziemlich hypothetisch sind. Aber ich denke mir, wir sollten diese Tanks erst im letzten Augenblick füllen.«
    Stern sagte: »Nur schade, daß es keine Möglichkeit gibt, die Tanks zu verstärken.«
    Gordon hob schnell den Kopf. »Was zum Beispiel?« fragte er. »Haben Sie eine Idee?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht könnte man die Verätzungen mit Plastik füllen oder einer Art Kitt. Vielleicht könnten wir —«
    Gordon schüttelte den Kopf. »Was immer Sie tun, es muß homogen sein. Sie müßten das Glas mit etwas überziehen, so daß es eine völlig einheitliche und glatte Oberfläche gibt. Vollkommen einheitlich und glatt.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das machen soll.«
    »Nicht in drei Stunden«, sagte Gordon. »Soviel Zeit haben wir nämlich noch.«
    Stern setzte sich stirnrunzelnd auf einen Stuhl. Aus irgendeinem Grund dachte er an Rennautos. Eine Folge von Bildern blitzte durch seinen Kopf. Ferraris. Steve McQueen. Formel Eins. Der Michelin-Mann mit seinem Gummiwulstkörper. Das gelbe Shell-Schild. Riesige Lastwagenreifen, die durch den Regen zischten. B. F. Goodrich.
    Dabei mag ich Autos nicht einmal, dachte er. In New Haven hatte er nur einen uralten VW Käfer. Ganz offensichtlich versuchte sein hektisch arbeitender Verstand, sich vor einer unangenehmen Realität zu drücken — vor etwas, dem er sich nicht stellen wollte.
    Dem Risiko.
    »Dann füllen wir die Schilde also erst im letzten Augenblick und beten?« fragte Stern.
    »Genau«, erwiderte Gordon. »Genau das werden wir tun. Es  ist ein bißchen haarig. Aber ich glaube, es wird funktionieren.«
    »Und die Alternative?« fragte Stern.
    Gordon schüttelte den Kopf. »Ihre Rückkehr

Weitere Kostenlose Bücher