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TimeRiders 03: Der Pandora Code

TimeRiders 03: Der Pandora Code

Titel: TimeRiders 03: Der Pandora Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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lang festgesteckt.«
    Maddy berührte ihn sacht am Arm. »Dieses Mal werden wir einfach vorsichtiger sein.«
    Er wandte sich ab und schien eine Weile lang nachzudenken. Dann nickte er. »Jessas … in Ordnung. Wenn es wirklich nur ein kurzer Kontrollbesuch ist …«
    Maddy klopfte ihm auf die Schulter. »Gut. Sal?«
    Â»Ja?«
    Â»Lass es uns zur Welt bringen.«
    Â»Okay.«
    Sal hockte sich hin, um auf dem kleinen Touchscreen unten an der Geburtsröhre den Befehl einzugeben.
    Â»Ã„h … Liam?«, meinte Maddy.
    Â»Ja?«
    Â»Würde es dir etwas ausmachen?«
    Â»Ausmachen? Was denn?«
    Â»Etwas Diskretion?«
    Â»Bitte?«
    Maddy seufzte. »Jetzt am Anfang ist es vielleicht nur ein schwachsinniger Klon … aber es ist doch immer noch eine Dame.«
    Liam schmollte noch wegen seines Hinauswurfs aus dem Nebenraum, als sich die Metalltür öffnete. Als Erste kamen Maddy und Sal zum Vorschein und strahlten wie zwei stolze Hebammen. Dann schoben sie eine bleiche, in ein Badetuch gewickelte Gestalt vor sich her in den hell erleuchteten Hauptraum.
    Liam sah sie sich aufmerksam an. Sie war größer als die beiden Mädchen und ebenso wie Bob, als er aus seiner Geburtsröhre hinausgerutscht war, vollkommen kahl. Dennoch merkte man bereits jetzt, dass sie ziemlich schön war. Liam hatte ein bisschen Mühe, es sich einzugestehen.
    Â»Ã„h … hallo«, sagte er beklommen.
    Der Klon starrte ihn neugierig an, während er sich von Maddy und Sal zu einem der Sessel führen ließ. Auf der blassen Haut schimmerte der feuchte Schleim und der Gestank, der davon ausging, schlug Liam auf den Magen.
    Â»Hallo, du«, sagte Liam noch einmal, als die beiden Mädchen den Klon in den Sessel gegenüber von Liam setzten.
    Â»Bffl hapffl plarff«, antwortete der Klon, wobei ihm dunkelbrauner Schleim aus dem Mundwinkel und am Kinn herabrann.
    Â»Ja, lernt euch schon mal kennen, während ich Bobs künstliche Intelligenz herunterlade«, sagte Maddy und ging zum Computer hinüber.
    Liam nickte, ohne den Blick von dem Klon zu wenden. Verglichen mit dem alten Bob wirkte sie viel weniger muskulös. Sie hatte eine athletische Figur, das ja, aber sie war wesentlich leichter und schlanker.
    Bob.
    Bob? Liam, du Idiot.
    Es war albern, fand er, in jenem ersten, menschenaffenähnlichen Klon Bob zu sehen. Es war nur das organische Behältnis gewesen, das Bobs künstliche Intelligenz benutzt hatte. Aber dennoch war Bobs »Persönlichkeit« – wenn man dieses Wort in dem Zusammenhang überhaupt verwenden konnte – in dem groben Koloss geformt worden. Es war ihm fast unmöglich, an ihn nicht als an einen riesigen Panzer von Mann zu denken, mit Haaren wie den drahtigen Fasern auf einer Kokosnuss und einer Stimme, die so tief und grollend war wie das Donnern der Züge auf der Brücke über ihren Köpfen.
    In den sechs Monaten, in denen er zusammen mit Bob in der Vergangenheit gefangen gewesen war, hatte er sich an den schwerfälligen Kerl gewöhnt. Nicht nur an den Code in dessen Kopf, sondern auch an das ausdruckslose Gesicht, dieses furchtbare, verzerrte Lächeln, bei dem er immer aussah wie ein Pferd, das seine Zähne bleckte. Er hatte geweint, damals, als diese Männer Bob niedergeschossen und seinen Körper mit so vielen Kugeln gespickt hatten, dass er trotz seiner erstaunlichen Selbstheilungskräfte keine Chance mehr gehabt hatte. Liam hatte geweint, als Bob in seinen Armen »gestorben« war und er an seinem Kopf einen chirurgischen Eingriff vorgenommen hatte, den er seither verzweifelt zu vergessen versuchte.
    Er hatte um Bob geweint, auch wenn er das den anderen gegenüber niemals zugeben würde, weil es ihm albern vorkam. Alles, was Bob zu Bob gemacht hatte, hatte überlebt und war in Liams blutverschmierter Hand gemeinsam mit ihm aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurückgekehrt: ein Silikongebilde, das seine künstliche Intelligenz enthielt und all die Erinnerungen dieser sechs Monate. Alles, was er in dieser Zeit gelernt und erlebt hatte, seine gesamte Entwicklung. Das war Bob gewesen, und nicht die verstümmelte Leiche, die Liam im blutigen Schnee von 1941 zurückgelassen hatte.
    Die junge … Frau …, die nun vor Liam saß, war anmutig und geschmeidig, und sie hatte ein Gesicht wie aus Porzellan.
    Sie? SIE? Es ist ein ES, Liam. ES? Kapierst du das? Keine Sie! Nur ein

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