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TimeRiders

TimeRiders

Titel: TimeRiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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Müll über die Pflastersteine. Einen Augenblick später schimmerte die Luft einige Meter vor ihnen, als sei sie erhitzt, und ein vier Meter breiter, durchsichtiger Ball aus Licht schwebte ein paar Handbreit über dem Pflaster. Durch das Portal hindurch konnte Maddy Wände und Teile der Einrichtung des Eisenbahnbogens erkennen und auch Sal, die ungeduldig auf sie wartete.
    Du musst es ihm irgendwann erzählen, Maddy. Du musst ihm erzählen, dass ihn die Zeitreisen langsam umbringen.
    Sie ärgerte sich darüber, dass Foster ihr die Entscheidung überlassen hatte. Sie wollte keine derartigen Geheimnisse haben, Geheimnisse, die sie nicht mit Liam oder Sal teilen konnte.
    Und was ist mit der Nachricht?
    Sie spürte die kleine Papierkugel in ihrem Handschuh und dachte an die Mitteilung, die sie vor ihren Freunden geheim halten sollte. Aber warum? Wer war Pandora? Es war ihr unangenehm. Es war, als würde sie benutzt.
    Benutzt? So, wie du gerade den jungen Bankangestellten benutzt hast?
    Â»Los, komm schon!«, sagte Liam und ging mit dem Metallbehälter in der Hand voran.
    Â»Liam?«
    Er blieb stehen. »Was ist?«
    Sie könnte ihm von der Nachricht erzählen. Sie könnte ihm auch erzählen, was ihm die Zeitreisen antaten. Sie würde es wissen wollen, dachte sie. Sie würde wissen wollen, dass sie jedes Mal, wenn sie durch ein Zeitportal trat, dadurch ihr Leben um fünf oder vielleicht sogar zehn Jahre verkürzte. Sie würde selbst entscheiden wollen, ob sie bereit war, der übrigen Menschheit dieses Opfer zu bringen.
    Â»Was ist denn, Mads?«
    Oder hatte Foster vielleicht doch recht? War es nicht doch besser, ihm die Wahrheit so lange wie möglich vorzuenthalten?
    Sie holte ihre Brille aus der Tasche und setzte sie auf. Dann nahm sie ihren Hut mit den langen, lächerlichen Straußenfedern ab. Plötzlich kam sie sich in ihrem engen Korsett und dem gebauschten, spitzenverzierten Rock unecht und falsch vor, und als ihr Blick Liams Blick traf, fühlte sie sich wie eine Lügnerin.
    Ihr Mund verzog sich zu einem dünnen, müden Lächeln. »Es ist nichts, Liam. Lass uns nach Hause gehen, ja?«

9
    2001 New York
    Â»Bist du sicher?«, rief Sal.
    Â»Das ist das, was Bob gesagt hat«, drang Maddys Stimme aus dem Eisenbahnbogen durch die offene Tür in den hinteren Raum – den »Brutplatz«, wie sie ihn inzwischen nannten. »Er hat gesagt, wir sollen das Ende des Protein-Zufuhrschlauchs mit dem Bauchnabel des Entwicklungskandidaten verbinden.«
    Â»Wie soll das denn gehen?«, erwiderte Liam. »Da ist ja keine Halterung, in die wir den Schlauch hineinschrauben können, oder so etwas in der Art.« Der kleine, glitschige Fötus bewegte sich im Schlaf und wand sich in seiner Hand. Liam fühlte die Bewegungen zarter Knochen unter der papierdünnen Haut.
    Es sah so verletzlich aus wie ein frisch geschlüpftes Vögelchen, das aus dem Nest gefallen war. Dabei würde aus dem winzigen Wesen bald ein über zwei Meter großer Riese mit genetisch optimierten Muskeln und einer tiefen, einschüchternden Stimme werden, die aus einem Brustkorb kam, der so breit wie ein Bierfass war.
    Â»Bob sagt, dass du den Zufuhrschlauch durch den Bauchnabel durchstecken musst«, hörte er Maddy sagen.
    Sal verzog angeekelt das Gesicht. »Du meinst … so als ob wir es erstechen wollen?«, rief sie hinüber.
    Â»Na ja, mit dem Schlauch erstecht ihr es ja nicht. Ihr müsst eben ganz sanft sein.«
    Liam sah Sal an und schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht. Mir würde dabei nur schlecht werden. Hier …« Er reichte Sal den Fötus.
    Â»Ã„h, ja … danke, Liam.«
    Sal wölbte ihre Hand schützend um das kleine Wesen und fischte dann aus der Geburtsröhre den schleimtriefenden Schlauch heraus. An dessen Ende konnte sie die scharfe Spitze erkennen.
    Â»Bob sagt, du solltest nicht zu fest drücken. Die Haut des Bauchnabels ist sehr dünn und sollte … bäh, das ist ja widerlich!« Maddy sagte noch etwas, aber so leise, dass sie es nicht verstanden.
    Â»Was?«, fragte Liam.
    Maddy antwortete nicht sofort.
    Â»Maddy? Was ist widerlich?«, wollte Sal wissen.
    Â»Er sagt, die Haut sollte aufplatzen wie eine Blase.«
    Liam sah Sal hilflos an. »Ich kann das wirklich nicht. Ich glaube, ich müsste … ich würde auf den armen kleinen Kerl kotzen.«
    Â»Shadd-yah«

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