TimeRiders
, murmelte Sal. »Du bist manchmal wirklich hoffnungslos.«
Sie nahm das Ende des Schlauchs zwischen Daumen und Zeigefinger und zog, bis die Spitze nur noch zwei, drei Zentimeter vom Bauch des Fötus entfernt war. Die durchsichtige Haut war von einem feinen Spinnennetz von blauen Venen durchzogen. In der Mitte lag ein kleiner Wirbel aus dickerer, gummiartiger Haut. Sal holte tief Luft. »Okay. Jetzt gehtâs los.« Sie drückte das spitze Schlauchende gegen den mikroskopischen Wirbel. Das kleine Ding bewegte sich plötzlich heftiger. Mit den fingerlangen Armen und Beinen schlug es um sich, mit dem walnussgroÃen Kopf stieà es gegen ihre Hand.
»Ãh, Maddy! Es will das nicht! Es wehrt sich!«
»Bob sagt, dass das vollkommen normal ist ⦠Drück den Schlauch einfach gegen den Bauchnabel, bis die Haut aufplatzt.«
Sal hörte, wie Liam leise irgendetwas über Jesus sagte. Dann gaben seine Beine nach. Er sank auf die Knie und kippte seitlich um.
»Ich glaube, Liam ist gerade ohnmächtig geworden!«, rief Sal.
»Achte nicht weiter auf ihn«, entgegnete Maddy. »Wir müssen den Fötus mit der Protein-Zufuhr verbinden, bevor er uns verhungert.«
»Okay, okay.«
Sie drückte die Spitze wieder gegen den Nabel und presste dieses Mal fester dagegen, ohne auf die Abwehrbewegungen des Fötus zu achten. Mit einem leisen Geräusch gab die Haut nach und ein kleines Rinnsal dunklen Bluts rann über den Bauch.
»Es ist drin!«
»Super! Wickle jetzt das Klebeband um Bauch und Schlauch, damit er nicht wieder herausrutscht.«
Sal nahm die Klebebandrolle und wickelte das Band um den Fötus, der sich in ihrer Hand empört hin und her wand.
»Erledigt. Was kommt jetzt?«
»Lass ihn jetzt einfach in die Geburtsröhre sinken.«
Sal hob den Fötus über den Rand der Geburtsröhre. »Okay, Bob junior«, sagte sie. »Wir sehen uns bald wieder.«
Sachte legte sie den Fötus in die schleimige Flüssigkeit und sah zu, wie er darin versank. Er glitt tiefer und tiefer, wie eine Wachsblase in einer Lavalampe, bis sich der Schlauch straffte und der Fötus daran ungefähr in der Röhrenmitte hing.
»Okay, er ist drin.«
»Jetzt schlieÃe die Röhre und schalte die Systempumpe ein.«
Sal legte den Metalldeckel auf die Geburtsröhre und machte ihn mit Klammern daran fest. Dann hockte sie sich hin, um sich die Schalttafel unten an der Röhre genauer anzuschauen. Viel war nicht darauf zu sehen, nur der Herstellername â WG Systems â und ein kleiner Touchscreen. Sie tippte mit dem Finger drauf und er ging an.
[Filtersystem aktiv]
[System auf WACHSTUM oder STASIS einstellen?]
»Es fragt mich, ob ich âºWachstumâ¹ oder âºStasisâ¹ einstellen will. Soll ich âºWachstumâ¹ nehmen?«
»Bei dem hier âºWachstumâ¹Â«, hallte Maddys Antwort durch den Eisenbahnbogen.
Sal tippte auf WACHSTUM und bestätigte den Befehl. Sofort begann ein Motor irgendwo unten in der Röhre leise zu summen, und eine Lampe schaltete sich ein, die den Fötus und den Schleim, in dem er trieb, von unten beleuchtete. Sal sah, wie die zuerst krampfartigen Bewegungen des Winzlings ruhiger wurden und wie sich der Fötus schlieÃlich entspannte, als sei er mit der neuen Umgebung und der Nahrung, die ihm durch den Nabel zugeführt wurde, zufrieden.
»Alles erledigt!«
»Gut. Jetzt machen wir mit den anderen dasselbe. Aber wir stellen ihre Röhren alle auf âºStasisâ¹ ein.«
Sal sah auf den offenen Behälter auf dem FuÃboden hinunter und auf die Reagenzgläser mit den übrigen Kandidaten. Dann schaute sie zu Liam hinüber, der immer noch wie leblos am Boden lag.
»Toll, Liam. Du bist mir eine groÃe Hilfe!«
»Daff iff wiffliff gfuf!«, sagte Liam mit vollem Mund.
Beide Mädchen blickten ihn fragend an. »Wie bitte?«
Liam kaute eine Weile energisch und schluckte dann alles runter. »Ich habe gesagt, dass das hier wirklich gut ist. Was ist es eigentlich?«
»Lamm Korma«, antwortete Sal. »Es ist nicht mit Mums vergleichbar. Hier machen sie es wesentlich süÃer. Ich nehme an, dass die Amerikaner gerne süà essen.«
Maddy nickte. »Je süÃer, desto besser. Ich könnte ausschlieÃlich von Schokolade leben.« Sie langte über den Tisch und zog einen Behälter mit Mango Chutney aus der braunen
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