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Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Titel: Timoken und der Trank der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nimmo
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oder wie sie hierhergekommen war. „Ooooh!“ Plötzlich stöhnte sie auf und lehnte sich über die Matratze.
    Die anderen traten noch einen Schritt zurück, während Isabelle würgte und sich kurze Zeit später die gleiche grüne Flüssigkeit auf den Boden ergoss wie bei Henri.
    „Was ist mit mir geschehen?“, fragte sie verstört.
    Timoken beachtete die Dämonen nicht, die zu seinen Füßen starben. Er hockte sich neben Isabelle und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Du wurdest vergiftet“, sagte er mit sanfter Stimme. „Doch jetzt geht es dir wieder besser. Du bist bei deinen Freunden.“
    Isabelle sah auf. Ein breites Lächeln erhellte ihr Gesicht. „Du bist der Junge, der uns befreit hat. Wir dachten, du wärst verschwunden.“
    „Nein, ich bin nicht verschwunden“, erwiderte Timoken und stand auf. „Ich werde euch nicht im Stich lassen.“
    Die französischen Kinder umringten Isabelle und redeten voller Freude und Erleichterung auf sie ein. Nachdem sie wieder auf die Beine gekommen war, hob sie das Netz auf und betrachtete neugierig das glitzernde Muster.
    „Es ist magisch“, erklärte ihr Henri. „Es hat uns gerettet. Es tut mir leid, Isabelle. Das war alles meine Schuld.“
    Während sich die französischen Kinder weiter eifrig unterhielten, suchten die Briten nach etwas Essbarem. Einen Laib Brot, der auf dem Tisch gelegen hatte, hatten sie bereits verputzt.
    „Ich mache mich jetzt auf den Weg zu dem großen Gebäude“, verkündete Timoken. „Vielleicht haben sich die Dorfbewohner dort versammelt.“
    „Nein!“ Einer der Briten wirbelte herum. Er war älter, größer und breiter gebaut als die anderen. Sein Haar war auch nicht blond, sondern braun. Vielleicht war er wegen seiner ungewöhnlich hellblauen Augen verschleppt worden.
    „Warum sollten wir nicht dorthin gehen, Mabon?“, erkundigte sich Edern.
    „Es is t … es ist voller Leichen“, erwiderte Mabon ernst. „Dort haben wir uns zuerst umgesehen, weil wir dachten, dass nur ein Dorfältester in einem so großen Haus wohnen würde.“
    „Sie sind alle tot?“, fragte Timoken bestürzt.
    „Alle“, bestätigte Mabon.
    „Wahrscheinlich haben sie sich in der Hoffnung auf Hilfe dorthin begeben, als die Krankheit ausgebrochen ist“, sagte Peredur.
    Timoken senkte den Kopf. Er fühlte sich mit einem Mal unendlich müde. „Ich bin zu spät gekommen“, murmelte er traurig.
    Die Briten hatten in der Zwischenzeit ein paar getrocknete Bohnen und etwas Gemüse aufgetrieben. Das Essen würde für alle reichen, doch es gab nichts zu trinken. Außerdem wagten sie nicht, den Kochtopf mit Wasser aus der Pumpe zu füllen.
    „Es wird bald regnen“, verkündete Timoken. „Bringt jeden Krug, jede Schüssel und jeden Becher, den ihr finden könnt, nach draußen. Wir werden schon bald genug Wasser haben.“ Dann wiederholte er die Worte für die französischen Kinder und für das Mädchen aus dem Käfig.
    Die Kinder starrten Timoken ungläubig an, doch bevor sie irgendeine Frage stellen konnten, forderte Edern sie auf: „Nun macht schon. Ihr habt doch gehört, was Timoken gesagt hat. Es wird bald regnen.“
    Einen Moment lang herrschte Stille, doch dann folgten sie Timoken, mit ihren Gefäßen bewaffnet, nach draußen. Staunend hielten sie die Kannen, Töpfe und Becher in die Höhe und sahen dem Afrikaner dabei zu, wie er den Mondumhang über seinem Kopf herumwirbelte und sich plötzlich Regen wie aus Eimern vom dunklen Nachthimmel über sie ergoss. Während es noch regnete, rannte Timoken in eins der Häuser und holte weitere Schüsseln und Kannen heraus. Schließlich fand er, wonach er noch gesucht hatte: einen riesigen Kessel. Er schleppte ihn zum Eingang des Stalls und rief nach Gabar.
    „Ich dachte schon, du hast mich vergessen“, schnaubte das Kamel, als es auf Timoken zutrabte.
    „Schnell, rein da mit dir“, ordnete Timoken an. „Als Nächstes wirst du mir noch vorwerfen, ich hätte dich absichtlich im Regen stehen lassen. Wenn der Kessel voll ist, brauchst du zum Trinken nur den Kopf herausstrecken.“
    „Es ist alles bestens“, brummte das Kamel und ließ sich unter dem flachen Dach nieder. „Ich danke dir, meine Familie.“
    Als Timoken zum Haus zurückkehrte, hatten die Kinder bereits den Kochtopf mit Wasser gefüllt und ihn über die Feuerstelle gehängt. Nun sahen sie Timoken erwartungsvoll entgegen und Peredur sagte: „Wir haben Holz unter den Kochtopf gelegt, abe r …“ Er zeigte auf den Stapel Holzscheite.
    Timoken

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