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Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Titel: Timoken und der Trank der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nimmo
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mehr über diesen Hexenmeister erfahren, die Alte aber nicht zu sehr unter Druck setzen. Das Wasser schien ihre Lebensgeister zu wecken. Sie setzte sich auf und wischte sich über das stoppelige Kinn. Edern brachte ihr eine Schale Suppe. Gierig begann sie zu schlürfen und schmatzte laut nach jedem Schluck.
    Die Kinder betrachteten sie schweigend und warteten darauf, dass die Alte endlich weiterredete. Schließlich reichte sie Edern die leere Schale, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und verschränkte zufrieden die Arme vor der Brust.
    „Bitte, Madam e …“, begann Timoken.
    „Grüner“, blaffte sie. „Adele Grüner.“
    „Könnt Ihr uns erzählen, was genau hier vorgefallen ist?“, fragte Timoken.
    „Starrt mich nicht so an“, schimpfte Madame Grüner an die Kinder gewandt. „Geht und setzt euch.“
    Timoken bedeutete den anderen, sich hinzusetzen. Die französischen Kinder drängten sich um den Tisch, während die Briten sich im Schneidersitz auf den Boden hockten. Beri kniete sich neben Timoken. „Du wirst ihre Worte einigen von uns übersetzen müssen“, sagte sie.
    Timoken nickte.
    Madame Grüner hatte bereits mit ihren Ausführungen begonnen und kämpfte sich nuschelnd und keuchend durch die Ereignisse, die den Tod über ihr Dorf gebracht hatten, während Timoken ihre Worte für Beri und die Briten übersetzte. Schon nach kurzer Zeit beherrschte er dieses Vorgehen so gut, dass die Kinder kaum etwas davon mitbekamen. Madame Grüner lebte am äußersten Ende des Dorfes. Vor drei Tagen hatte sie Holz im Wald hinter ihrem Haus gesammelt, als sich fünf Reiter näherten. Sie führten einen riesigen schwarzen Hengst mit sich, der Feuer schnaubte und unter dessen großen Hufen die Erde bebte, als er vorübertrabte. Vier der Fremden hatten ein grünliches Äußeres. Ihre Glieder waren lang und schienen keine Gelenke zu haben, weder Knie- noch Handgelenke oder Ellbogen. Sie trugen feine Gewänder und ihre grünen Umhänge waren mit Pelz gefüttert, aber ihre Gesichte r … ihre Gesichte r …
    Madame Grüner unterbrach ihre Schilderung und rieb sich die Augen. Es schien, als versuchte sie, die Erinnerung daran wegzuwischen. Mit einem Mal ließ sie die Hände sinken und sagte: „Mit ihren Gesichtern stimmte etwas nicht.“
    Der fünfte Reiter war nicht viel älter als Timoken. Er hatte goldbraunes Haar und Augen wie dunkle grüne Oliven. Madame Grüner erinnerte sich so genau daran, weil er angehalten und mit ihr gesprochen hatte. Er hatte gefragt, ob sie einen afrikanischen Jungen auf einem Kamel gesehen hätte. Sie lachte, weil sie von so einem Jungen zwar schon einmal gehört, ihn aber noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. Ihr Gelächter ärgerte den Jungen wohl, denn ohne Vorwarnung zog er eine Peitsche und schlug ihr damit auf die Hände. Madame Grüner schrie vor Schmerzen auf und ließ das Bündel mit den Zweigen fallen. Der Junge lächelte nur böse, lehnte sich von seinem Pferd zu ihr hinunter und sagte kalt: „Alte Frau, das ist kein Scherz.“ Dann wendete er sein Pferd und führte die anderen Reiter in das Dorf.
    „Und nun habe ich mit eigenen Augen Dinge gesehen, von denen ich nie geglaubt habe, dass ich sie einmal zu Gesicht bekommen würde“, murmelte die alte Frau. „Ein Kamel in unserem Stall und einen Afrikaner, der eine Krone trägt.“
    Timoken strich sich verlegen über den Kopf. Er hatte vergessen, die Kapuze aufzusetzen. „Wie sind all diese Menschen gestorben, Madame Grüner?“, fragte er.
    Die alte Frau nahm noch einen Schluck Wasser und fuhr fort. „Als ich ins Dorf zurückkehrte, sah ich Monsieur Clement mit den Fremden sprechen. Der Junge brüllte ihn an und mein Nachbar erzählte mir, dass die beiden in Streit geraten seien. Der Hexenjunge hatte behauptet, dass ein Afrikaner auf einem Kamel auf dem Weg ins Dorf sei.“ Bei diesen Worten deutete sie mit einem ihrer knochigen Finger auf Timoken. „Du!“
    Timokens Miene verfinsterte sich. Sie hatte ohne Zweifel Recht. Er drehte an dem Ring und erinnerte sich wieder an die Warnung des Wald-Dschinns. Ein Viridee war zu einem Menschen geworden. Timoken wusste, was der Hexenjunge wollt e – den Mondumhang. Und er ging über Leichen, um ihn zu bekommen. „Ich hoffe, ich war nicht der Grund für all diese Toten“, sagte er bestürzt und seine Stimme war so leise, dass nur das Mädchen neben ihm seine Worte verstand.
    „Monsieur Clement war ein tapferer Mann.“ Tränen rannen über die zerfurchten Wangen der

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