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Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Titel: Timoken und der Trank der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nimmo
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warten. Die anderen sind schon aufgestiegen und Juan Pizarro hat uns einen Reiseführer besorgt, der uns den Weg zeigen wird.“
    „Wir haben noch lange geredet.“ Timoken rieb sich die Augen. „Pferde, sagst d u …?“ Plötzlich war er hellwach. „Und mein Kamel? Was ist aus Gabar geworden? Ich habe ihn gestern Abend ganz vergessen, weil so viel passiert ist.“
    Edern grinste breit. „Dein Kamel ist in guten Händen. Der Junge, den wir bei den Toren getroffen haben, hat sich um Gabar gekümmert.“
    Als Timoken ins Haus zurückging, war Zobayda gerade dabei, ihre Habseligkeiten in einer großen Tasche zu verstauen.
    „Ich kann unmöglich alle Spielzeuge zurücklassen“, sagte sie. „Ich muss etwas mitnehmen, was mich an Tariq erinnert.“
    Geduldig sah er dabei zu, wie sie verschiedene geschnitzte Tiere in Tücher und Kleider wickelte. Als die Tasche voll war, nahm sie sich eine zweite vor. Sie würden es niemals schaffen, so viel Gepäck bis zur Straße zu schleppen, also lief Timoken voraus, um sein Kamel zu holen.
    Das war ein seltsames Wiedersehen, als sich Zobayda und Gabar nach langer Zeit wieder gegenüberstanden. Sie musterten einander scheinbar eine Ewigkeit, bevor Zobayda Timoken leise fragte: „Denkst du, er kennt mich noch?“
    Gabar schien sehr konzentriert zu sein. Nicht ein Muskel bewegte sich, nicht ein Barthaar zitterte, nicht eine Wimper zuckte.
    „Erinnerst du dich an Zobayda?“, fragte Timoken das Kamel.
    „Ich habe sie nie vergessen“, erwiderte Gabar.
    Für Zobayda klang es wie ein zustimmendes Blöken. Sie stieg die Stufen zur Straße hinab, bis sie auf Höhe des Kamelkopfes war. Dann küsste sie ihn auf die Nüstern und er schnüffelte an ihrem Hals. Es war, als seien sie niemals getrennt gewesen.
    Sie holten die anderen an der Brücke ein und eine weitere lange Reise begann.
    Die kleine Prozession erreichte die Küste gerade noch rechtzeitig. Das Schiff war schon beladen und bereit, am nächsten Morgen abzulegen. Pedro, ihr Reiseführer, nahm ein Boot und überbrachte dem Kapitän den versiegelten Brief seines Herrn. Er kam mit guten und mit schlechten Nachrichten zurück. Der Kapitän sei erfreut, fünf Kinder und eine Lady mit an Bord zu nehmen, doch bei einem Kamel sei das leider unmöglich. Kamele seien groß, schwer und gefährlich.
    „Gabar ist ein sehr gehorsames Kamel“, protestierte Timoken.
    Pedro schüttelte bedauernd den Kopf. „Sie werden ihn nicht mitnehmen, Timoken.“
    Timoken sah zu Gabar hinauf. Hatte er die Worte verstanden? Seine Miene verriet nichts. Die großen Augen sahen wie immer traurig aus und sein Maul zeigte wie immer wenig Unterwürfigkeit.
    „Ich werde dafür sorgen, dass er gut behandelt wird“, bot Pedro an. „Juan Pizarro schätzt Kamele sehr. Gabar wird es gut bei ihm haben.“
    Timoken führte Gabar schweren Herzens zu dem Stall, wo die Pferde bereits untergestellt waren, und sah eine Weile zu, wie er ausgiebig aus dem Wassertrog trank. Dann verließ er leise den Stall, während Gabar ihm noch den Rücken zugedreht hatte. Er fand einfach keine Worte, um sich von seinem Gefährten zu verabschieden, der ihn all die Jahre begleitet hatte.
    In der Schenke am Hafen gab es nur noch ein freies Zimmer. Zobayda beharrte zwar darauf, dass sie auch mit einem Bündel Stroh zufrieden sei, willigte aber schließlich doch ein, es zu nehmen, während die Kinder in einer Scheune neben dem Stall übernachten wollten.
    Für Timoken war jedoch in dieser Nacht an Schlaf nicht zu denken. Er lag, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, im Stroh, starrte ins Leere und dachte an Gabar.
    Plötzlich erschien eine Gestalt mit einer Laterne im offenen Eingang der Scheune. Eine kleine Person, deren Umrisse sich vor dem mondhellen Himmel abzeichneten.
    Timokens Hand flog blitzschnell zu dem Messer an seinem Gürtel, als er plötzlich eine Stimme flüstern hörte: „Timoken, ich bin es.“
    Jetzt wachten auch die anderen auf. Nach den vielen Gefahren während ihrer Reise hatten alle nur noch einen leichten Schlaf.
    „Wer ist da?“, rief Peredur.
    „Ich bin es, Beri.“
    „Beri?“ Timoken fuhr schlagartig hoch.
    Die Laterne wurde angehoben und jetzt konnte er sie richtig sehen. Sie war wieder wie ein Junge gekleidet und hatte ihr Haar unter einem ledernen Hut verborgen.
    „Es ist Rennender Hase!“, rief Mabon.
    „Rennender Hase!“, wiederholte Gereint.
    „Wir sind wieder zu sechst“, verkündete Mabon freudestrahlend. „Der Wolf und der Bär, der Fisch

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