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Tina Turner - Die Biografie

Tina Turner - Die Biografie

Titel: Tina Turner - Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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geschlagen wurde. Ich dachte mir: ‚Kein einziges Mal werde ich mich mehr durch den Dreck ziehen lassen.‘“ (2)
    Nate rief Ike an. Er hatte vor, den Weg für eine offizielle Trennung auf freundschaftliche Weise zu ebnen. Am Telefon bombardierte Ike Nate mit Beschimpfungen und drohte, ihm und seiner Familie etwas anzutun. Daraufhin sagte Tina zu Nate, dass sie gehen würde, denn sie wollte ihn und seine Familie nicht weiter in Gefahr bringen. Sie beschloss, sich ein weiteres Mal zu Maria Booker nach Malibu zu begeben. Während sie dort wohnte, widmeten sie und Maria sich gemeinsam dem Rezitationsgesang. Beiden wurde allerdings bald klar, dass Tina dort nicht lange bleiben konnte. Früher oder später würde Ike dort aufkreuzen, um nach ihr zu suchen.
    Maria sorgte schließlich dafür, dass Tina zu ihrer Schwester Anna Maria Shorter ziehen konnte, die auf dem Lookout Mountain lebte. Sie war mit Wayne Shorter, einem Jazzmusiker der Band Weather Report verheiratet. Anna Maria war ebenfalls dem Buddhismus zugetan und so rezitierte auch sie mit Tina gemeinsam, um ihr neue Kraft zu geben. Danach zog Tina zu einem Mädchen, das aufs College ging. Auch sie rezitierte. Außerdem arbeitete sie als Masseurin. Von dort aus zog Tina wieder zu Anna Maria zurück.
    Da sie keinen einzigen Cent besaß, verdiente sich Tina ihren Lebensunterhalt bei ihren Freunden damit, dass sie für sie kochte und putzte, und sie war dankbar dafür, dass sie das tun konnte. Doch sie machte noch viel mehr als nur zu putzen. Tina erledigte Aufgaben, die niemand gern macht, wie z.B. Schränke sortieren oder aufräumen. Für sie war das nicht bloß Arbeit, sondern sie konnte auf diese Weise auch ihre eigenen Frustrationen abbauen.
    „Ich sage Ihnen mal eines“, so Tina. „Mir machte das richtigen Spaß. Weil ich mich damit innerlich darauf vorbereitete, neue Wege zu gehen. Was hätte ich denn auch sonst machen sollen? Herumsitzen und den Star spielen? Es gab zwei Sachen, die ich beherrschte. Singen konnte ich dort nicht. Aber ich hatte von der weißen Frau in Tennessee gelernt, wie man putzt. Es war körperliche Arbeit. Ich sah, wie der Schrank auf einmal ganz anders aussah, und das war wundervoll. Es war ja das, was ich auch bei mir zu Hause machte – abgesehen davon, dass es dieses Zuhause nicht mehr gab.“ (8)
    Es vergingen einige Monate. Tina gelang es, mit ihrem Sohn Craig in Kontakt zu treten. Sie bat seine Freundin, sich in Turners Haus zu schleichen und dort ein paar von Tinas Kleidungsstücken aus dem Schrank zu nehmen. Endlich konnte sie wieder einige ihrer eigenen Sachen tragen. Außerdem ließ sich Tina auch ihre 38er-Pistole mitbringen, nur für den Fall, dass sie sich gegen den „pistolenschwingenden Ike Turner“ – wie man ihn damals in St. Louis genannt hatte – würde verteidigen müssen.
    Unterdessen zog Ike sich in die Bolic Sound Studios zurück. Den Schilderungen seines Sohnes Ike Turner Jr. zufolge nahm er so viel Kokain, dass er 14 Tage am Stück aufblieb. Ike Jr. versuchte, zu seinem Vater zu halten – allerdings nur, bis dieser ihm eines Tages mit einer geladenen 45er-Pistole einen Schlag auf den Kopf versetzte. Als man Ike Jr. im Krankenhaus wieder zusammenflickte, wurde ihm klar, dass auch er einen Weg finden musste, um von dort wegzukommen.
    Nachdem Tina Ike verlassen hatte, mussten all die geplanten Konzerttermine abgesagt werden. Niemand würde Konzertkarten kaufen, um nur Ike allein, ohne Tina, zu sehen. Es dauerte nicht lange, bis die Konzertveranstalter anfingen, Ike zu verklagen. Zudem würde auch der Plattenvertrag mit Liberty/United Artists Records bald auslaufen. Während er allein im Studio war, verbrachte Ike seine Zeit damit, Songs zu schreiben, die von seinen verletzten Gefühlen und von Rache handelten. Es waren Stücke, für die sich niemand auch nur im Geringsten interessierte.
    Eines Tages wollten Anna Maria und Tina in einen Laden gehen. Wieder hatte Tina ein Tuch um ihr Haar gewickelt und trug eine dunkle Brille. Doch als ein Auto neben ihnen hielt und der Fahrer sie böse und durchdringend ansah, wussten sie, dass sie verfolgt wurden. Als sie an jenem Abend beim Rezitieren waren, kündigte Anna Maria plötzlich an, sie werde jetzt den Rasensprenger anstellen – und ihn voll aufdrehen. Falls nun irgendjemand versuchte, zum Haus zu gelangen, würde er klitschnass werden.
    Natürlich klopfte es dann auch bald schon an der Tür. Es war Robbie Montgomery, eine von den ehemaligen Ikettes. Anna Maria

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