Tina und Tini 04 - Tina und Tini und das Geheimnis des schwarzen Hundes
Dieben eine Falle stellen!“
„Wie willst du das machen?“ fragte Tini und kraulte Blacky die Ohren.
„Würdest du deine Aufmerksamkeit mal einen Augenblick auf unser Problem lenken?“ fragte Tina stirnrunzelnd. „Seit du Blacky hast, scheint dich Flockis Schicksal kaum noch zu interessieren!“
„Unsinn, du bist bloß eifersüchtig. Also schön: ich höre mit ungeteilter Aufmerksamkeit.“
„Jetzt gilt es nämlich scharf nachzudenken!“ belehrte Tina die Freundin.
„Und das ist nicht leicht — unsere Tina denkt nämlich noch nicht so lange“, stichelte Tobbi.
„Laß deine blöden Witze. Wollen wir die Hundediebe nun fangen oder nicht?“
„Okay, Boß, rede!“
„Wir sind doch alle drei davon überzeugt, daß die Hundediebe die gestohlenen Hunde nur über eine Zeitungsannonce verkaufen können, richtig?“
„Richtig.“ Tobbi und Tini nickten.
„Es sei denn?“
„Es sei denn — was?“
„Es sei denn, sie haben schon vorher einen Kunden!“ erklärte Tina triumphierend.
„Das glaube ich nicht“, sagte Tini kopfschüttelnd. „Sie klauen die Hunde doch in der Absicht, die Besitzer zu erpressen. Und wenn das nicht gelingt, verkaufen sie die Hunde.“
„Sie haben also Flocki und müssen versuchen, ihn zu verkaufen. Auf die Annonce, ihn gegen eine hohe Belohnung zurückzugeben, steigen sie nicht ein, weil sie Angst haben, dies könne eine Falle der Polizei sein. Sie wissen, daß Frau Neumann die Polizei benachrichtigt hat und sind vorsichtig geworden. Deshalb haben sie auch noch nicht selbst annonciert — weil sie fürchten, die Polizei wird alle verdächtigen Annoncen überprüfen. Könnt ihr mir folgen?“
„So einigermaßen.“
„Klar.“
„Also weiter: Unsere Diebe warten erst mal ab, um der Polizei keine Verdachtsmomente zu liefern. Wenn ihnen aber durch Zufall ein Angebot für Flocki ins Haus weht, was werden sie tun?“
„Jubeln.“
„Quatsch. Flocki so schnell wie möglich losschlagen. Was also müssen wir tun?“
„Keine Ahnung.“
„Ihnen ein Angebot Zuspielen, auf das sie einsteigen, ohne uns oder Frau Neumann damit in Verbindung zu bringen!“
„Bing-bang-bong, jetzt hat’s geklingelt“, sagte Tobbi, „du hast heute einen ausgesprochen guten Tag. Hast du auch schon den Text entworfen?“
„Ich denke mir das ungefähr so: Suche für meine Kinder besonders kinderlieben, freundlichen Hund, gepflegt, stubenrein, anpassungsfähig. Was hat Flocki noch für Eigenschaften?“
„Sauber, gut erzogen“, meinte Tini.
„Also mit dem ,gut erzogen’, ich weiß nicht.“
„Schreiben wir doch: ,Nette Manieren’ — damit kann vieles gemeint sein“, schlug Tobbi vor.
„Ja, so in der Art. Und als Adresse ein Name, der Eindruck macht. Vielleicht was Ausländisches — und ein Titel muß dabei sein. Doktor... Doktor...“
„Allwissend.“ Tobbi kicherte.
„Blödian. Ich weiß schon was“, rief Tini aus. „Wir basteln was aus unserem Namen! Professor... Professor Titito, wie findet ihr das?“
„Professor Titito — klingt gut“, sagte Tina. „Aber ein Vorname muß noch her. Greiling — Gnilierg, nein, das ist zu kompliziert. Neumann — Namuen, nein, das geht auch nicht.“
„Flocki — Ickolf“, überlegte Tini, „machen wir doch einfach Igolf daraus. Professor Igolf Titito. Und dann lassen wir die Annonce unter Chiffre laufen, damit sie unsere Telefonnummer nicht wiedererkennen. Menschenskind, in die Falle müssen sie einfach rein tappen, wenn sie Flocki noch haben!“ Eine halbe Stunde später standen sie in der Annahmestelle und gaben ihre Anzeige auf.
„Können Sie die Anzeige nicht noch in die morgige Ausgabe bringen? Es ist sehr dringend!“ bat Tina.
„Das geht leider nicht, aber übermorgen ist sie bestimmt drin“, antwortete die Dame hinter dem Schalter. „Macht vierzehn Mark dreiundzwanzig.“
„Mannomann, was wir in den letzten Tagen für Geld auf den Kopf gehauen haben!“ stöhnte Tobbi. „Ein Glück, daß wir noch die Belohnung für den Juwelendieb in Reserve haben, sonst wären wir jetzt pleite!“
„Hm, die ,Mexikanische Nacht’ war auch ganz schön teuer“, gab Tini zu. „Ich muß jetzt unbedingt sparen — für Blacky. Schließlich muß ich ihn von meinem eigenen Geld ernähren.“
„Nun, du brauchst ihn ja nicht jeden Tag mit Beefsteak-Tatar zu füttern — oder Hühnerbrüstchen in Aspik“, stichelte Tina.
„Aspik wäre viel zu stark gewürzt für ihn, es würde ihm sicher nicht bekommen“, antwortete
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