Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tina und Tini 05 - Die geheimnisvolle Rumpelkammer

Tina und Tini 05 - Die geheimnisvolle Rumpelkammer

Titel: Tina und Tini 05 - Die geheimnisvolle Rumpelkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
was sage ich denn! Schiffsbilder, jede Menge! Kommt her!“
    Tatsächlich — in einer Ecke lehnte eine Reihe von Gemälden, auf denen alle möglichen Schiffe dargestellt waren. Meistens auf hoher See, im Sturm, Wolkenfetzen um die Masten und haushohe Wellen vorm Bug. Dann gab es Kriegsschiffe, ganze Seeschlachten mit brennenden, zerberstenden Booten und hilflos im Wasser schwimmenden Matrosen zwischen den Einschüssen, die durch meterhohe Fontänen gekennzeichnet waren.
    „Toll, was?“ Tobbi war begeistert. „Wäre das nichts für deine Mutter?“
    „Bestimmt nicht. Für Krieg hat sie nun wirklich nichts übrig“, wehrte Tini energisch ab.
    „Oder hier, dieses? Fröhliche Rückkehr — ein Hafenbild. Wie wär’s damit?“
    „Kinder, das ist es! Na, so ein Zufall.“ Tina hatte auf eigene Faust gesucht und zog nun triumphierend ein Bild heraus, auf dem eine schneeweiße Dreimastbark aus einem strahlend blauen Himmel mit Wattewölkchen gerade auf den Betrachter zusteuerte. Am Bug stand ein schmucker Offizier mit einem Fernrohr, und um das Schiff herum tummelte sich eine Reihe kleiner Fischerboote, mit bunten Fähnchen geschmückt.
    „Na, fällt euch nichts auf?“ drängte Tina.
    „Was soll uns auffallen? Das Bild ist sehr hübsch“, meinte Tobbi .
    „Und dir fällt auch nichts weiter auf?“ fragte Tina die Freundin.
    Tini starrte das Bild an. Plötzlich schlug sie sich gegen die Stirn. „Das Schiff heißt ,Lucia’ ! Genau wie das Schiff meines Vaters! Das nehmen wir!“
    „Tatsächlich!“ Tobbi betrachtete das Bild genauer. „Besonders gut gemalt ist es ja nicht. Fällt wohl in die Kategorie ,naive Malerei’. Vielleicht die Arbeit eines Kapitäns im Ruhestand, der sich damit seine einsamen Stunden vertreibt. Aber hübsch ist es wirklich.“
    „Und ein tolles Geschenk! So wird Mutti immer an die echte ,Lucia’ erinnert — und der Offizier am Bug ist Vati, der ihr zum Willkommen zuwinkt.“
    „Was kostet es denn?“ Tina drehte das Bild vorsichtig herum. „Kein Preis dran, typisch. Schaut mal auf die anderen Bilder.“
    „Die sind alle mit Preisen ausgezeichnet. Hundertzwanzig Mark, hundertfünfundachtzig Mark. Dies hier sogar dreihundert Mark. Dieses hundertsiebzig Mark — aber die sind auch alle viel größer“, sagte Tini.
    „Schaut mal, hier auf dem Boden liegt ein altes Preisschild. Ob es zu dem Bild gehört? Fünfundsechzig Mark steht darauf.“
    „So ein altes vergilbtes Preisschild? Das Bild scheint doch ganz neu zu sein?“ fragte Tobbi zweifelnd.
    „Vielleicht ist der Händler so geizig, daß er seine Preisschilder mehrmals benutzt“, meinte Tina achselzuckend. „Ist doch egal, kleb’s drauf. Siebzig Mark wollten wir ausgeben, da haben wir noch fünf Mark für Blumen übrig.“
    Tobbi nahm das Bild unter den Arm und legte es vor Berni hin.
    „Das nehmen wir.“
    „Fünfundsechzig Mark? Ihr macht aber noble Geschenke. Wo habt ihr denn das aufgetrieben? Wußte gar nicht, daß wir so was haben.“ Berni erhob sich und suchte nach Packmaterial.
    „Hinten im Lager. Da ist ein ganzer Haufen solcher Schiffsbilder. Die anderen sind allerdings fürchterliche Schinken in Essig und Öl“, sagte Tina kichernd. „Dafür sind sie doppelt so teuer.“
    „Das ist eben Kunst, davon verstehst du nichts“, gab Berni grinsend zurück, während er eine Quittung über fünfundsechzig Mark ausschrieb. „Wollt ihr es mitnehmen, oder soll es geschickt werden?“
    „Du meinst, du würdest es uns ins Haus bringen?“
    „Mit Vergnügen.“
    „Ja dann — aber du mußt es noch heute bringen: Möwenwinkel 25“, diktierte Tini.
    „Okay. Kostet fünf Mark extra.“
    „Wie bitte? Nicht frei Haus? Kommt gar nicht in die Tüte, dann tragen wir’s selbst“, wehrte Tina lachend ab. „Schließlich wollen wir noch Blumen kaufen.“
    „Wie ihr meint.“ Berni gab seufzend die fünf Mark Wechselgeld heraus, die er gerade in seiner eigenen Tasche hatte verschwinden lassen wollen.
    „Du nützt die Abwesenheit deines Chefs ganz schön aus, wie?“ Tobbi knuffte Berni freundschaftlich in die Seite.
    „Irgendwie muß man ja sehen, wo man bleibt. Schließlich bin ich zu Höherem geboren!“ Berni schnitt eine Grimasse. „Macht’s gut. Und besucht mich mal wieder — mittwochs oder freitags, dann ist der Chef auf Einkaufstour.“
    „Wir denken dran, Berni. Und schönen Dank noch mal, daß wir hier so rumstöbern durften!“ Lachend verließen die drei den Laden.
    „Kinder, ich kann’s kaum erwarten.

Weitere Kostenlose Bücher