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Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte

Titel: Tina und Tini 08 - Das Raetsel der Marzipantorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Marktplatz. Das habe ich erst neulich gesehen, als wir den Wagen ausgeladen haben.“
    „Du meinst, die piepsende Torte?“ Tobbi lachte schallend. „Da habt ihr euch vielleicht was Schönes eingebildet! Schade, daß ich nicht dabei war, ich hätte den Schwindel sicher sofort aufgedeckt. Er wird sein Transistorradio unter dem Regal gehabt haben oder so was.“
    „Brauchst mir ja nicht zu glauben. Aber was ich gehört habe, habe ich gehört“, sagte Tini ärgerlich.
    Sie bogen auf die Dorfstraße ein, liefen ein Stück geradeaus, dann ging es in eine kleine Seitengasse, wo sich in einem alten Fachwerkhaus die Bäckerei Schmitt befand. Aus den Kellerfenstern drang der Duft nach frisch gebackenem Kuchen, und Tini überlegte, ob sie nicht ein klein wenig der Summe abzweigen sollten, um sich als „Botenlohn“ ein Stück Kuchen zu gönnen. Tobbi mußte den gleichen Gedanken gehabt haben.
    „Was hältst du von einem Stück Apfelkuchen oder einem Krapfen?“ fragte er und schnupperte gierig.
    „Viel — um nicht zu sagen: alles!“
    „Na, dann komm. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
    Der Laden war leer, als sie ihn betraten. Zwar hatte die Ladenklingel geschellt, aber im Hinterzimmer war ein heftiger Wortwechsel im Gange, der die Glocke wohl übertönt hatte.
    „Mach die Tür nochmal auf und zu, damit sie uns hören“, sagte Tobbi.
    „ Pssst — laß doch mal!“ Tini horchte auf den Streit nebenan.
    „Und ich sage dir, ich schmeiße den Kerl raus!“ hörte man eine empörte Stimme schimpfen. Das war wohl der alte Schmitt.
    „Das wirst du nicht tun, Oskar! Sei doch vernünftig! Jeder macht doch mal einen Fehler!“ Das mußte Frau Schmitt sein.
    „Aber nicht solche! Und dauernd! Möchte wissen, wo der seinen Gesellenbrief gekauft hat, vom Bäckerhandwerk hat er jedenfalls keine Ahnung! Mit so einem Gehilfen kann ich nicht arbeiten!“
    „Aber als Ausfahrer ist er erstklassig! Die Leute mögen ihn, er ist höflich und gewandt und bringt sogar neue Aufträge herein. Auch hinterm Ladentisch arbeitet er ausgezeichnet.“
    „Was nützt mir das schon, ich brauche einen guten Bäcker; mit einem Lehrling und einem, der noch weniger kann als ein Lehrling, schaffe ich die Arbeit nicht!“
    „Nun übertreib nicht so. Laß den Ludwig weiter ausfahren und im Laden bedienen, und ich helf dir dafür in der Backstube. Die Kunden mögen den Mann, glaub mir!“
    „Kann ich mir gar nicht vorstellen, bei der Visage“, knurrte Herr Schmitt. „Und dann das dauernde Telefonieren. Wenn man in die Stube kommt, hängt der an der Strippe!“
    „Um mit seinem armen, kranken Vater zu sprechen, ja! Was ist denn schon dabei! Er bezahlt doch alles. Und ist so bescheiden und ehrlich.“
    „Na schön, den Monat gebe ich ihm noch. Aber wenn er mir nochmal den ganzen Hefeteig versaut, dann fliegt er, das schwöre ich dir!“
    Tini gab Tobbi ein Zeichen, und Tobbi riß die Tür auf, daß die Klingel gerade in Herrn Schmitts Verschnaufpause hinein schrillte. Gleich darauf erschien Frau Schmitt mit hochrotem Kopf in der Tür.
    „Guten Tag, wir möchten gerne eine Bestellung aufgeben“, sagte Tini höflich. „Wir möchten eine Geburtstagstorte bestellen — für meine Freundin.“
    „Eine Geburtstagstorte, so — ja...“, Frau Schmitt mußte sich nach dem heftigen Streit offensichtlich erst fassen.
    Hinter ihr tauchte das breite, rote Gesicht ihres Mannes auf.
    „Ja, wissen Sie“, Tini holte das Geld heraus und breitete es auf dem Ladentisch aus, „wir haben in der Klasse gesammelt und fünfunddreißig Mark zusammenbekommen. Glauben Sie, daß wir dafür schon eine richtig schöne Torte kriegen können so mit Verzierung und Schrift?“
    Herr Schmitt war ein Kinderfreund. Tinis Anblick glättete die Wogen seines Zorns im Nu.
    „So, ihr seid sicher vom Landschulheim, wie? Klar bekommt ihr eure Torte, eine erstklassige Torte, das verspreche ich euch! So schön, als war sie für die Königin von England persönlich! Was soll denn draufstehen?“
    „Ja — wir haben uns gedacht, vielleicht: ,Herzlichen Glückwunsch, Tina!“ Ist das zu lang?“
    „Zu lang?“ Herr Schmitt lachte dröhnend. „Ach wo! Ihr habt es schließlich mit einem Meister seines Fachs zu tun. Moment mal, schreibe ich mir gleich auf…“
    Herr Schmitt kramte aus einer Schublade ein abgegriffenes Heftchen und einen Bleistiftstummel, beleckte Daumen und Zeigefinger und begann zu blättern.
    „Für welchen Tag?“
    „Für den dreizehnten

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