Tina und Tini 11 - Tina und Tina und der unheimliche Strandwaechter
sind, an dem die Sache läuft. Er ist dafür, weiter weg einen Köder auszulegen, um die Schnüffler auf eine falsche Fährte zu locken. Aber der Strandwächter beharrt darauf, den einmal gewählten Weg einzuschlagen, weil der andere sonst misstrauisch werden könnte.“
„Eine ziemlich verworrene Geschichte“, stellte Tobbi fest. „Bisher scheint nur eins klar zu sein — dass sie mit unserer Theorie von der Sprengung nicht so richtig zusammenpasst. Oder?“
„Hm, wenn man nur wüsste, wer hier welche Rolle spielt. Und wer derjenige ist, der auf eine falsche Fährte gelockt werden soll! Zu dumm, dass wir die anderen Männer nicht gesehen haben. Glaubt ihr, der Professor war dabei?“, fragte Tina.
„Vielleicht — vielleicht auch nicht. Dass wir ihn nicht gehört haben, muss nicht heißen, dass er nicht im Zimmer war. Was haltet ihr davon, wenn wir nachher mal so ganz zufällig an den Strandkörben vorbeiwandern?“, meinte Tini.
„Daran habe ich auch schon gedacht. Wenn ich auch keine große Lust habe, mich von diesem Strandwächter wieder anbrüllen zu lassen“, bemerkte Tina. „Aber einfach mal so vorbeizubummeln kann er uns schließlich nicht verbieten.“
„Wenn wir es tun, solange er noch da drin ist?“
„Zu spät!“, sagte Tobbi. „Da kommen sie aus dem Wirtshaus. Na schön, machen wir eben erst unsere Besorgungen. Vielleicht haben wir Glück und er ist nachher nicht in seiner Bude. Er geht in die andere Richtung.“
„Schau dich noch mal unauffällig um. Ist der Professor dabei?“, flüsterte Tini.
„Bis jetzt nicht. Sie sind nur zu zweit. Die anderen verkrümeln sich wahrscheinlich durch den Hinterausgang.“
Sie warteten noch eine Weile, aber niemand kam mehr heraus.
„Die trinken wahrscheinlich noch ein Bier, so lange können wir nicht warten“, sagte Tini. „Kommt, machen wir uns an die Arbeit. Tante Ella braucht die Sachen, sonst gibt’s heute nichts zum Mittagessen.“
Nachdem sie alle Einkäufe erledigt hatten, schlugen sie den Weg zum Badestrand ein. Die Strandkörbe standen jetzt nicht mehr verstreut, wie sie zur Saison aufgestellt wurden, sondern waren an einer Stelle zusammengerückt und wie ein riesiges Paket verschnürt.
„Ob sie die den ganzen Winter hier draußen lassen?“, überlegte Tina.
„Glaube ich nicht. Normalerweise werden die doch den Winter über in einen Schuppen oder eine Strandhalle gestellt, damit sie nicht verrotten. Was meint ihr — könnte doch sein, dass eine Absicht dahinter steckt, dass man die Strandkörbe hier noch eine Weile rumstehen lässt“, sagte Tobbi .
„Wie wir soeben das Vergnügen hatten zu hören, als unfreiwillige Lauscher an der Wand“, bestätigte Tini kichernd.
„In diesem Labyrinth von zusammengestellten Strandkörben könnte man natürlich einiges verstecken. Fragt sich nur was.“ Tina setzte die schweren Einkaufsnetze ab und rieb sich die schmerzenden Finger. „Diebesgut oder Geheimbotschaften, sogar ein Mensch könnte versteckt darin hausen.“
„He, mir kommt da eine Idee! Hat nicht einer von euch behauptet, es könne noch ein verstecktes Warenlager in den Ruinen der Fischfabrik geben, das die Männer aus dem Dorf nachts leer räumen? Wäre es nicht möglich, dass auch andere wertvolle Dinge unter den Trümmern liegen, ein Tresor voller Geld zum Beispiel, den man noch nicht gefunden hat?“ Tobbi sah die Mädchen fragend an.
„Angeblich war da doch Brandstiftung im Spiel. Aber wer weiß, du hast Recht — vielleicht ist die Fabrik gar nicht in Flammen aufgegangen, weil sie fast pleite waren und man die Versicherungssumme kassieren wollte... Vielleicht gab es ganz andere Gründe. Ja, das ist die Lösung!“, rief Tini aus. „Die Männer wollen ungestört weiter nach dem verborgenen Schatz suchen, und...“
„...der Professor und sein Gehilfe sind Versicherungsleute, die nach den Spuren suchen! Oder selbst hinter dem Geld her sind!“, vollendete Tina den Satz.
„He — seht mal da! Drei bekannte Gesichter! Interessant!“ Tobbi deutete mit dem Kopf zu den Strandkörben hinüber.
„Der Strandwächter diskutiert mit dem Professor und seinem Kollegen! Sieh mal einer an! Jetzt gehen sie zu der Bude des Strandwächters hinüber. Ein Jammer, dass wir nicht hören können , was sie reden“, seufzte Tini.
„Los! Gehen wir mal hin!“, schlug Tina vor. „Vielleicht können wir was entdecken.“
Es war gar nicht so einfach, mit schweren Einkaufsnetzen beladen durch den weichen Sand zu stapfen und dabei
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