Tina und Tini 11 - Tina und Tina und der unheimliche Strandwaechter
stoßen!“, fügte Tina hinzu.
Ein Verdacht erhärtet sich
Doch zunächst einmal kehrten sie am nächsten Morgen zu der Ruine der alten Fischfabrik zurück um das Gelände nach Hinweisen zu erforschen. Beim Frühstück hatten sie erklärt, nachdem Tinis Zimmer fertig gestrichen und tapeziert sei, hätten sie sich einen Ferientag verdient. Sie wollten einen ausgedehnten Spaziergang in die Umgebung machen. Da es nichts Dringendes zu besorgen gab, konnten sie auch den Einkauf im Dorf auf den Nachmittag verschieben.
„Es ist wie verhext!“, seufzte Tina. „Alles sieht genauso aus wie neulich! Als ob kein Mensch in der Zwischenzeit hier gewesen wäre!“
„Ja, man könnte glauben, wir hätten das alles geträumt!“, bestätigte Tini. „Keine frischen Fußstapfen, keine Spuren und nichts von dem, was sie da an Land gebracht haben!“
„Seht doch mal in der Mauer nach, ob der kleine Kasten — oder was immer es war — noch dort versteckt ist“, schlug Tobbi vor.
„Richtig, den hätte ich fast vergessen!“
Tini lief zu der Mauer hinüber und versuchte sich zu erinnern, welcher Stein es gewesen war, den der Professor entfernt hatte. Dicht neben dem zweiten Fenster musste die Stelle sein. Mit den Fingerspitzen fuhr sie das Mauerwerk entlang. Plötzlich gab einer der Steine unter ihren Fingern nach und kippte leicht nach innen. Tini zog ihn vorsichtig heraus. Da lag das metallene Kästchen.
Auf den ersten Blick sah es für Tini wie eine Geldkassette aus. Aber konnte sie sicher sein, dass es nicht doch eine Bombe enthielt, einen Sprengkörper mit Zeitzünder?
Hinter ihr waren Tina und Tobbi erschienen und betrachteten wie sie das unscheinbare Kästchen. Plötzlich stieß Tobbi die beiden Mädchen an, legte den Finger auf den Mund und machte mit dem Kopf ein Zeichen, sie möchten ihm folgen. Er rannte hinunter zum Strand. An der Mole hielt er an und drehte sich zu ihnen um.
„Was ist los, warum benimmst du dich so komisch?“, fragte Tina. „Warum sollten wir nichts sagen? Hast du jemanden gesehen?“
„Wisst ihr, was das da oben ist?“ Tobbi schaute triumphierend von einer zur anderen. „Ein Mikrofon! Deshalb wollte ich, dass ihr still seid. Sie hätten sonst eure wunderschönen Stimmen auf ihrem Tonband gehabt und sofort gewusst, dass wir hinter ihnen herspionieren!“
Tina pfiff durch die Zähne.
„Wenn der Professor dort ein Mikrofon installiert..., dann kann das doch nur bedeuten, dass dort etwas versteckt ist? Oder glaubt ihr immer noch, dass er Vogelstimmen aufnimmt?“
„Es muss etwas dort sein!“, stimmte Tini ihr zu. „Wenn auch kein verschütteter Tresor voller Geld oder vergessene Warenlager, wie wir glaubten, sondern etwas, das alle paar Nächte übers Meer dorthin verfrachtet wird.“
„Los, wir schauen uns oben noch mal um. Aber kein Wort, keinen Laut, verstanden?“, mahnte Tobbi.
„ Aye , aye , Sir. Jeder nimmt sich eine Ecke vor. Wir verständigen uns nur durch Zeichen“, sagte Tini. „Kommt!“
Aber so sehr die drei auch nach irgendeinem Hinweis suchten, nach einem verborgenen Lagerraum, einer Kellertreppe, einer Geheimtür in der Wand oder nach einem Versteck hinter den Bretterstapeln — es war nichts zu entdecken.
Als sich dann plötzlich, wie von Geisterhand bewegt oben aus der Mauer ein paar Ziegelsteine lösten und in die Fabrikhalle hinunterkrachten, kaum zwei Meter von Tina entfernt, da ergriffen die drei Freunde die Flucht. Unten am Strand trafen sie sich wieder.
„Habt ihr das gesehen?“, keuchte Tina. „Wie ist das möglich? Es geht doch kaum ein Wind?“
„Ich glaube, ich kenne die Lösung!“ Tini zeigte zur Böschung hoch, hinter der sich im Laufschritt eine geduckte Gestalt entfernte. „Wir waren nicht allein dort drinnen. Jemand, der besser Bescheid weiß als wir, wollte verhindern, dass wir uns allzu genau in der Fabrik umsehen!“
„Sieh mal einer an!“ Tobbi kniff die Augen zusammen und sah dem Laufenden nach. „Und wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich bei dem Wurfkünstler um einen unserer Handwerker!“
„Sogar hier haben die Männer alle Spuren verwischt!“, murmelte Tini. „Wir haben sie heute Nacht doch mit eigenen Augen gesehen! Genau hier haben sie gestanden! Aber es sieht so aus, als habe jemand den Strand mit einem Reisigbesen gefegt!“ Ja, und anschließend Muscheln, Steine und Tang verstreut. Wenn man es nicht wüsste, würde es einem gar nicht auffallen!“, stimmte Tina ihr zu.
„Woher wusste der übrigens,
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