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Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Titel: Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Biesinger
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Lautstärke bestehen.
    Nun wurde ihm eine Therapie in der Sauerstoffdruckkammer empfohlen. Die zuständige Krankenkasse gab grünes Licht für die Kostenübernahme. Daraufhin wurde die Therapie an einem Druckkammerzentrum begonnen. Am Anfang spürte Herr Z. bei der Druckerhöhung leichte Schmerzen im Ohr. Vorübergehend wurde sogar das Ohrgeräusch mit den Schmerzen etwas lauter. Da diese Probleme mit dem Druckausgleich auch beim zweiten Mal auftraten, nahm der zuständige HNO-Arzt einen kleinen Trommelfellschnitt (Parazentese) vor, danach vertrug Herr Z. Druckerhöhung und -ausgleich gut.
    Nach weiteren vier Behandlungen war das Ohrgeräusch nach der Druckkammerbehandlung und in der Nacht völlig verschwunden, auch das Hörvermögen hatte sich weiterhin verbessert. Am Ende der 10 Behandlungen war das Ohrgeräusch ganz leise und verschwand schließlich in der Woche nach Abschluss der Therapie völlig. Auch das Loch im Trommelfell war zu diesem Zeitpunkt abgeheilt.
    Kommentar: Wenn bei einem akuten Hörsturz oder Tinnitus eine vollständige Besserung durch die Infusionsbehandlung ausbleibt, bietet die hyperbare Sauerstofftherapie noch eine große Chance, das Krankheitsbild zu heilen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von weiteren 60% der Erfolg eintreten wird.
Beseitigung von Schwellungen
    Entzündungen und auch Traumen (z. B. ein Lärmtrauma) führen zu einer Gewebsschwellung. Diese wiederum behindert den Sauerstofftransport und die Ernährung der Sinneszellen und führen zu einem selbstzerstörenden Stoffwechsel in den Zellen. Daher ist die Beseitigung von Schwellungen ein wichtiger Schritt der Behandlung. Hierbei kommt insbesondere Cortison zum Einsatz, auch die hyperbare Sauerstofftherapie kann wertvolle Dienste leisten.

Die Behandlung des chronischen Tinnitus
    Wenn ein Ohrgeräusch durch die Akutbehandlung nicht beseitigt werden konnte, stellt sich bei Arzt und Patient die Frage: »Was nun?« Idealerweise bilden Arzt und Patient ein partnerschaftliches Team und suchen gemeinsam nach den passenden Behandlungsmöglichkeiten.
Das erste halbe Jahr – die so genannte subakute Phase
    Zeitlich gesehen erstreckt sich diese Phase bis etwa ein halbes Jahr nach Auftreten des Ohrgeräusches. Die bisherigen therapeutischen und diagnostischen Schritte werden überdacht. Weniger nahe liegende Ursachen eines Tinnitus müssen nun genauer in Betracht gezogen und geklärt werden; dazu gehören Veränderungen an den Kiefergelenken oder der Halswirbelsäule, die orthopädisch bzw. manualtherapeutisch untersucht werden sollten. In dieser Phase sind also auch Fachleute anderer medizinischer Disziplinen zu Rate zu ziehen (s. die folgende Grafik). Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen werden häufig aufgedeckt. In diesen Fällen sind die Analyse der Lebensführung und die Beratung hinsichtlich Ernährung und sportlicher Tätigkeit diejenigen Maßnahmen, die der Patient aktiv in den Mittelpunkt stellen kann.
    Folgende Medikamente sind in dieser Phase noch sinnvoll und möglich:
Lidocain (s. →  S. 74 )
Kalziumantagonisten (s. →  S. 75 )
    Sofern während der Akutphase noch nicht versucht, wird durch hyperbare Sauerstofftherapie gerade in dieser Phase häufig eine Heilung erzielt. Wenn ein Arzt über Kenntnisse und gute Erfahrungen mit bestimmten Naturheilverfahren und »alternativen Heilmethoden« verfügt, können diese jetzt in die Therapie mit eingebracht werden (s. S. 144 ).
    WICHTIG
    Ziel solcher Behandlungen kann nicht sein, den Tinnitus zu beseitigen; dies wird nicht gelingen. Vielmehr zielen sie darauf ab, die »Selbstheilungskräfte« des Körpers zu stärken. Dies trägt wesentlich zur Gewöhnung an ein Ohrgeräusch bei.
    Zentrale und ergänzende Maßnahmen zur Bewältigung des chronischen Tinnitus
Das zweite halbe Jahr
    Nach einem halben Jahr treten die medikamentösen Therapieversuche in den Hintergrund. Die Wahrscheinlichkeit, dass mit den heute zur Verfügung stehenden Medikamenten jetzt noch eine Heilung erreicht wird, ist äußerst gering. Das Risiko von Nebenwirkungen sollte deshalb nur eingegangen werden, wenn der Patient ausdrücklich noch weitere Therapieversuche wagen möchte. Der Arzt sollte deshalb folgende konkrete Fragen stellen:
Wie sehr stört Sie der Tinnitus?
Wie können Sie damit leben?
    Ungeachtet dessen, dass der Patient natürlich das Ohrgeräusch loswerden möchte, muss er sich fragen, welche Bedeutung das Ohrgeräusch in

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