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Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Titel: Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Biesinger
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entwickelt, die die Blutgefäße erweitern sollen. Ob diese gefäßerweiternden Mittel am Innenohr ausreichend wirken, ist bislang nicht erwiesen. Hierfür muss gewährleistet sein, dass sich die Gefäße überhaupt noch erweitern können und das Mittel am Zielort ansprechen kann.
    Bei heute gängiger Infusionsbehandlung wird meist eine Kombination von gefäßerweiternden Mitteln und den Mitteln gewählt, die die Fließeigenschaft des Blutes verbessern. Beide Substanzgruppen können in einer Infusionslösung gegeben werden. Die Wirkung ist mehr und mehr in Frage gestellt.
Erhöhung der Sauerstoffkonzentration auf physikalischem Weg
    Unter erhöhtem Druck kann Sauerstoff auf physikalischem Weg im Blut angereichert werden. Diese Behandlungsform wird hyperbare Sauerstofftherapie genannt. Ihr Wirkungsprinzip wird klar, wenn Sie sich mit dem Sauerstofftransport im Blut vertraut machen.
    Den Effekt der physikalischen Sauerstoffanreicherung macht man sich bei der Druckkammerbehandlung zunutze. In der Kammer wird der Patient unter erhöhten Umgebungsdruck gebracht und atmet dort reinen Sauerstoff unter exakt vorgeschriebenen Bedingungen.
    WISSEN
    Im Krankenhaus oder ambulant?
    Der Kostendruck bei den Krankenkassen hat dafür gesorgt, dass die medizinischen Dienste zunehmend die Versorgung eines akut an Tinnitus erkrankten Patienten im Krankenhaus verweigern. Dies hat zu einer großen Diskussion über die Sinnhaftigkeit der stationären oder ambulanten Tinnitustherapie geführt.
    Unter medizinischer Sicht kann eine stationäre Tinnitusbehandlung erforderlich werden, wenn
gleichzeitig eine Innenohrstörung vorliegt und dies eine langzeitige (über 3 bis 6 Stunden dauernde) Infusionsbehandlung nötig macht,
eine Lidocaingabe erforderlich ist,
die begleitende Innenohrstörung zu Schwindel geführt hat oder
wenn gleichzeitig andere Erkrankungen vorliegen, die eine Überwachung notwendig machen (z. B. Diabetes).
    Unter psychologischen Aspekten kann eine stationäre Tinnitusbehandlung indiziert sein, wenn häuslich oder am Arbeitsplatz ein großes Konfliktfeld besteht, das nur durch ein Herausnehmen des Patienten zunächst einmal entschärft werden kann. Die an den meisten Kliniken vorhandenen Psychologen können dann auch unter den stationären Bedingungen rasch eine Beratung durchführen. Dies ist leider im ambulanten Bereich nicht der Fall! Die Versorgung mit Psychologen zur Tinnitusberatung für den Akutfall ist im ambulanten Bereich praktisch nicht möglich.
    Eine stationäre Krankenhausbehandlung kann aber auch schädlich sein! Der Tinnitus darf nicht als Krankheit gesehen werden, um die Bedeutung dieses Geräusches nicht noch hervorzuheben. Genau dies kann aber passieren, wenn der unvorbereitete Patient in eine Station eingewiesen wird, in der auch schwerkranke Patienten, z. B. Krebspatienten liegen. Dann besteht die Gefahr, dass der Tinnitus so schlimm eingeschätzt wird wie die anderen schweren Krankheitsbilder. Dies ist oft der Beginn eines chronischen Tinnitus und eines Tinnitusleidens.
    Dadurch reichert sich Sauerstoff im Innenohr und Gewebe an. Tierexperimentelle Untersuchungen von Frau Lamm an der Technischen Universität München ergaben einen um 400% erhöhten Sauerstoffanteil im Innenohr. Somit stellt die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO, O für Oxygen [engl.] = Sauerstoff) das einzige Verfahren dar, das aufgrund physikalischer Vorgänge mit Sicherheit den Sauerstoffgehalt im Gewebe erhöht.
    Beim Verband Deutscher Druckkammerzentren (VDD; Adressen S. 203 ) erhalten Sie die Informationen über entsprechende Behandlungsmöglichkeiten in Ihrer Nähe. Sie können sicher sein, dass in den dort genannten Zentren der notwendige Qualitätstandard eingehalten wird und eine HNO-ärztliche Betreuung während der Behandlung gewährleistet ist.
    INFO
    Bindung des Sauerstoffs an Hämoglobin. Sauerstoff wird im Blut hauptsächlich über die roten Blutkörperchen transportiert, an die der Sauerstoff in der Lunge mithilfe des roten Blutfarbstoffes, des Hämoglobins, angekoppelt wird. Die Blutkörperchen gelangen mit dem Blutstrom ins Gewebe; dort wird der Sauerstoff je nach Bedarf vom Hämoglobin wieder abgekoppelt. Beim Gesunden werden durch die normale Lungenatmung alle Blutkörperchen mit Sauerstoff gesättigt, so dass unter normalen Bedingungen kein Sauerstoff zusätzlich aufgenommen werden kann. Die Sauerstoffaufnahme kann lediglich dadurch reguliert werden, dass der Körper mehr roten Blutfarbstoff und rote Blutkörperchen

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